Willkommen in meinem Leben




16 entgangene Anrufe.

4 Dezember 2011


Wir hatten gefeiert.
Bei Nico.

Durch die langen Krankheiten der letzten Wochen
und der starken Medikamente,
vertrug ich zu diesem Zeitpunkt kaum etwas an Alkohol.

Ich war schon früh schlafen gegangen.
So zwischen 1 Uhr und 2 Uhr nachts.

Nico und die anderen hatten noch weiter im Wohnzimmer gesessen.


Es war kurz vor 6 Uhr morgens,
als ich aufwachte.
Ich hatte Kopfweh.
Die Bettseite neben mir, war leer.

Ich war zur Tür geschlurft,
war auf den Flur getreten
und hatte in das leere,
dunkle Wohnzimmer geblickt.

Ich hatte nach Nico gerufen.
Keine Antwort.
Die Wohnung war leer.
Nico war nicht da.

Ich war zurück ins Bett gegangen,
mir tat der Kopf weh und mir war kalt.

Ich hatte mein Handy genommen
und Nico angerufen.
Nichts.
Ich versuchte es erneut.
Nichts.
Ein dritter versuch.
Ein vierter.
Ein fünfter.
Nichts.

Ich war wieder eingeschlafen.

Um 8 Uhr wurde ich wieder wach.
Mit dem Handy in der Hand.
Noch immer war die Wohnung leer.

Ich rief Nico erneut an.
Ein zweiter Versuch.
Ein dritter.

Ich ging wieder ins Wohnzimmer.
Wickelte mich in eine Decke,
setzte mich aufs Sofa
und sah aus dem Fenster auf die Straße.
Es wurde schon wieder hell.

Wieder versuchte ich Nico anzurfen.
Insgesamt hatte ich es 16 mal probiert.

Es war kurz nach 9 Uhr morgens.
Ich zitterte auf dem Sofa.
Vor kälte, vor Kopfweh und vor Sorge.

Ich kam auf die Idee Vin anzrufen.
Vin war gestern Abend auch hier gewesen.
Vin ging ebenfalls nicht ans Handy.

Tränen liefen mir übers Gesicht.
Das Geweine machte das Kopfweh nur schlimmer.

Ich rief Vin ein zweites Mal an.
Er nahm ab.

"Vin, weißt du wo Nico ist?", jammerte ich.
"Der müsste gleich bei dir sein", antwortete Vin.

Ich bedankte mich und legte auf.
Ich war erleichtert, ein bisschen.
Und ich war sauer.

Wo zum Teufel war Nico die ganze Nacht gewesen?
Warum war er nicht ans Telefon gegangen?
Warum hatte er keine Nachricht hinterlassen?
Warum hatte ich nicht eher bei Vin angerufen?

Ich wartete.
Dann hörte ich Schritte auf dem Kies vor dem Haus.
Dann einen Schlüssel in der Haustür.
Dann die Wohnungstür.

Nico stand im Flur und sah mich verdutzt an.

Mir liefen immer noch die Tränen übers Gesicht.
"Spinnst du?", hatte ich gefragt.
"Einfach weg zu gehen, mir nichts zu sagen und nicht ans Telefon zu gehen".

Nico hatte sein Telefon nicht mal dabei gehabt.
Es hatte stumm geschaltet in der Küche gelegen.

16 entgangene Anrufe

kissing Dan.

4 Dezember 2011.



In der vergangenen Nacht hatte ich geträumt.
Und zwar von Dan.
Es war total seltsam.
Ich hatte bisher noch nie von Dan geträumt,
dabei "kannte" ich Dan nun schon über 3 Jahre.
Am 12ten September 2008 hatte ich ihn zum ersten Mal gesehen.
Und seither,
hatte ich nie von ihm geträumt.
In der letzten Nacht war es passiert.

Es war in einem dunklen Garten,
der nur schemenhaft durch Laternen
beleuchtet gewesen war.
Dan und ein paar andere Leute,
waren völlig schwarz bekleidet.
Das ganze Szenario hatte irgendwie einen unheimlichen Touch.
Aber ich mochte es.

Ich weiß überhaupt nicht, wie es dazu gekommen war.
Ich hatte versucht zu Dan zu gehen,
doch als ich an den Ort kam,
an dem Dan soeben noch gestanden hatte,
waren er und seine Leute schon weiter gegangen.

Dann standen Dan und ich in einem dunklen Gang.
Wir waren immer noch in diesem Garten.
Der Gang war von hohen, grünen, Hecken begrenzt gewesen.

Und dann hatten wir uns geküsst.