Willkommen in meinem Leben




nicht aus dem Sinn

Du tanzt direkt vor mir,
doch es geht nicht, es geht nicht!
Hey, baby…
Wie hast du mich gerade angesehen?
Irgendetwas zieht mich hin zu dir.
Du gehst mir, du gehst mir,
du geht’s mir nicht aus dem Sinn!
Du gehst mir, du gehst mir,
du gehst mir unter die Haut.
Deine Blicke verfolgen mich,
‘n kurzes Lächeln, ich fühl mich gut dabei.
Mein Gewissen schreit mich an,
doch ich hab‘ nichts, ich hab‘ nichts getan.


[Luxuslärm]

Maneater [3]

Verfasst: 30. September 2012


Ja, Frederik war schon irgendwie cool.
Vorallem lies er sich von meinen frechen Sprüchen absolut nicht verjagen.

Dan war ja schon abgehauen,
als Janin ihn nur mit ihrem Poster gehauen hatte.

Danke nochmal.

Merkwürdig,
bei Dan hätte ich niemals solche Sprüche rausgehauen,
wie ich es jetzt bei Frederik tat.

Wie bereits erwähnt,
mit Tarik hatte ich das damals in Hannover auch gemacht.
Und Tarik war damals genau wie Frederik heute drauf abgefahren.

Frederik, der andere junge Mann, Janin, Vanessa und ich verlagerten uns auf eine
Bank dierekt vorm Veranstaltungsgebäude.

Wir Mädels hatten uns gesetzt,
die Typen standen vor uns.

Frederik's Kumpel drängelte das er nach Hause wolle.

Warum wollte alle schon nach Hause?
Ich hatte richtig gute Laune,
obwohl ich wegen Dan immer noch mit den Zähnen knirschen konnte.

Und ich wollte noch bei Frederik bleiben.

Das klingt so schlampig.
So richtig schlampig.

Der eigene Freund sitzt zu Hause oder sonst wo,
und man selbst versucht an einen Typen heran zu kommen,
den man 4 Jahre lang nur von weitem gesehen hat
und wenns mit dem dann nich klappt,
flirtet man mit dem nächsten.

Ich bin keine Schlampe,
ich wollte nur sehen,
ob ich's noch drauf habe.

Ich habe nie wirklich die Chance gehabt,
mich auszuprobieren.

Als ich so plötzlich für die Männerwelt attraktiv geworden war,
hatte ich gleichzeitig schon Nico den Kopfverdreht und mir damit auch gleich selbst.
Ich hatte absolut keine Chance gehabt mich etwas auszutoben.

Und bei der momentanen Situation mit Nico, genoss ich jede männliche Aufmerksamkeit die ich kriegen konnte.
Komplimente, Aufmerksamkeit, ein paar Flirts
einfach nur für das Selbstwertgefühl.

Zurück zu Frederik.

Frederik war auf die gloreiche Idee zu kommen,
mein Alter zu erraten.
Ich glaube es rührte daher, weil ich gefragt hatte, wie alt er eigentlich sei.
Er hatte es nicht verraten wollen,
er hatte nur betont, dass er älter sei.
Deswegen hatte ich ihn gebeten, mein Alter zu erraten.

Ich wäre fast rückwärts von der Bank gekippt,
als er seine Vermutung äußerte.
16!

Na, danke fürs Kompliment.

Frederik hatte sich schon im vor raus zwei drei Mal entschuldigt,
er hatte wahrscheinlich Angst gehabt, den nächsten miesen Spruch von mir zu kassieren.
In einer Tour warf ich ihm was an den Kopf oder drehte ihm das Wort im Munde herum.

Frederik war übrigens 22 und begründete seine Vermutung damit, dass ich noch so jung aussehen würde,
und ein Falten freies Gesicht besitzen würde.

"Das kommt weil ich so fett bin, dicke Menschen kriegen keine Falten", hatte ich gesagt.
Frederik lachte.
Dafür kassierte diesmal er, eine mit dem Poster.
"Das heißt: Du bist nicht fett!",warf ich ihm vor.

Die Mädels lachten.
Der arme Frederik.

Wir hatten uns alle noch eine ganze Weile unterhalten.
Ich hatte den letzten Schluck aus Frederiks Bier genommen.
"Bier ist leer, du musst ein neues holen", hatte ich gesagt.
"Die Bude ist zu", hatte Frederik gesagt.
"Dann mach sie wieder auf!", meckerte ich spaßig.
"Kann ich nicht", klagte Frederik.
"Wie kannst du nicht?", fragte ich, "Ich dachte immer, für ne schöne Frau tut man alles!"
"Es liegt nicht daran das du nicht schön bist!", versuchte Frederik zu retten und ritt sich damit gleich in den nächsten fiesen Spruch.
"Ach", sagte ich, "es liegt also nicht daran, dass ich hässlich bin".

Frederik lies den Kopf hängen. Er befand sich irgendwo zwischen schierer Verzweiflung und einem Lachanfall.

Er nahm mein Gesicht in beide Hände und strich mit seinen Daumen über meine Wangen.
"Du bist wunderschön und ich würde dich sogar auf Händen tragen", hatte er gesagt.

Frederiks Kumpel wollte dummerweise immer noch nach Hause,
er war ein paar Mal schon fast im stehen eingeschlafen.

Die Abschiedsszene zog sich ewig lange hin.
Ich glaube Frederik hatte sich mindestens fünf Mal von mir verabschiedet,
mich mindestens fünf mal in den Arm genommen. Und mir wieder ständig ins Gesicht gepackt.
Irgendwie schön.

Und da stellt sich einem dann doch die Frage, hätte man einfach mit gehen sollen?
Der gesunde Menschenverstand sagt natürlich nein ...

Es war dennoch deprimierend,
ich hatte es also doch nicht mehr drauf.

Dan war weg.
Frederik war weg.

allein allein.

Maneater [2]

Verfasst: 30 September 2012


Eine ganze Weile hatte ich Dan vom Biertisch aus beobachtet.
Janin hatte schon gesagt, er würde nicht mehr kommen.
Aber ich hatte nicht aufgeben wollen.
Ich war so nah dran gewesen, wortwörtlich,

Irgendwan hatte Dan sich aus seiner Gruppierung dann doch noch gelöst.
Allerdings steuerte er nicht uns an, sondern die Bierbude.
Sein Becher war leer.

Janin hatte schon die Vermutung geäußert,
dass Dan ein bisschen viel des Guten intus zu haben schien.
Ich war wohl zu benebelt um dies zu bemerken.

Dan blieb an der Bierbude stehen.
Wir gesellten uns dazu.

Eigentlich stand immer noch die Frage im Raum,
ob wir noch in die örtliche Disco wollten.
Ich hatte vorgehabt, dort niemals einen Fuß rein zu setzen,
aber mit Dan würde ich gehen.

Doch dann passierte das,
was alles versaute.
Und so böse das auch klingt,
Janin war schuld.

Janin hatte ein Poster der Veranstaltung abgegriffen und es aufgerollt.
Irgendwann im Gespräch hatte sie Dan damit aus Spaß gehauen.
Ich hatte nicht einmal gesehen,
wo sie ihn getroffen hatte.
Dan jedenfalls fand das gar nicht lustig.

Bevor die Diskussion zwischen Dan und Janin jedoch weiter gehen konnte,
kamen die Securitys.
Sie wollten die Halle räumen,
es war schon spät.

Wir verlagerten uns nach draußen.
Und ab da an sollte es das mit Dan gewesen sein.

Er blieb erst bei einer weiteren Gruppierung vor dem Eingang hängen
und verschwand dann zwischen den Büschen.

Ich hatte gebetet, dass er nur pinkeln gegangen sei.
Und er kam tatsächlich nach einer Weile wieder.

Ich lies ihn nicht aus den Augen.

Es konnte doch jetzt nicht alles versaut sein.
Das war Dan.
Das war meine Chance.
Und ich war so nah dran gewesen ...
so nah ...

Wenig später verschwand er dann in der Dunkelheit
und tauchte nicht wieder auf.

Tschüss mein Schöner.

Ich war extrem geknickt, enttäuscht und irgendwie auch sauer.
Mein Herz hatte sich noch nie so komisch angefühlt.
Ein wirklich merkwürdiges Gefühl.

Ich hatte noch lange auf die Stelle gestarrt,
an der die Dunkelheit Dan verschluckt hatte.

Ich sollte allerdings Ablenkung finden.
Janin wurde von einem jungen Mann angesprochen.
Irgendwoher kannten die beiden sich von früher.
Er schien ganz nett zu sein.

Ein Weiterer junger Mann gesellte sich zu uns.
Die Kerle kannten sich.

Der zweite hatte sich dierekt neben mir plaziert.
Er sah mich an, hielt mir die Hand hin und stellte sich mir vor.
"Ich bin Frederik"
Ich ergiff seine Hand.
"Ich nicht".

Korb Korb Korb!

Jetzt bekam der arme Kerl eben meine schlechte Laune ab.

Meinen Namen hatte ich ihm dann aber doch noch verraten.

Ich hatte dem armen Frederik einen miesen Spruch nach dem anderen an den Kopf geknallt,
und ihm nur die kalte Schulter gezeigt.
So wie damals mit Tarik in Hannover.

Es hatte tatsächlich Spaß gemacht.

Meine Zigaretten hatten den Abend nicht überlebt,
ich hatte Frederik gefragt ob er rauchte. 
Er hatte mit nein geantwortet.

"Das ist ja schon mal scheiße", hatte ich mich beschwert "dann gibt's ja auch keine Zigarette danach"

"Das ist ja was anderes", hatte Frederik bemerkt und zog eine Schachtel aus seiner Hosentasche.

"Dann stellen wir uns jetzt vor, wir hätten ... und du gibts mir jetzt eine Zigarette", hatte ich gesagt.

Er hatte gelacht, meinen Satz wiederholt und mir eine Kippe gegeben.
Man musste eben nur wissen wie.

Seinen halbvollen Bierbecher hatte ich mir bereits auch gekrallt und bereits einen Fluchtversuch damit gestartet.
Frederik schien meine freche aufmüpfige Art zu mögen.

Ich hatte es also doch noch drauf.

Frederik hatte versucht sein Bier zurück zu ergattern.
Dabei landete er merkwürdigerweise dierekt hinter mir 
und griff mit seinen Armen von hinten um mich herum um an seinen Becher zu kommen.

Ich gab mich geschlagen und gab ihm den Becher zurück.

Mit dir würde ich noch meinen Spaß haben, Freundchen.


Fortsetzung folgt
 

Maneater [1]

Verfasst: 30. September 2012


Ich war tatsächlich zu der Veranstaltung gegangen.
Ich hatte Nico gesagt, dass ich nicht kommen würde.
Er hatte gesagt, er wäre traurig.

Ich hatte mich vorher mit Vanessa und Janin getroffen.
Und zwei anderen Mädels.

Wir hatten uns ein bisschen gute Laune angetrunken
und waren dann los gegangen.

In der Halle angekommen,
sah ich mich ersteinmal um.
Die Veranstaltung fand jedes Jahr statt,
nur ich war hier noch nicht gewesen.

Für angekündigte 400 Menschen,
sah das Gelände aber allerdings ziemlich leer aus.

Auf dem Damenklo hatte ich dierekt auf Verena getroffen.
Ja, vorne herum sah es wohl so aus als wären wir die besten Freundinnen.
Aber so war es ganz und gar nicht.
Ich konnte Verena immer weniger leiden.

An diesem Abend sollte sich mal wieder heraus stellen, warum.

Das Damenklo war auch am heutigen Abend der Ort an dem ich auf Leoni traf.
Meine Ex-Beste-Freundin.
Ich hatte sie nur im vorbeigehen gesehen,
ob sie mich erkannt hatte,
weiß ich nicht.

Vanessa hatte ihr jedenfalls Hallo gesagt.

Kurz bevor die Band spielte,
die Vanessa und ich hatten sehen wollen,
tauchte er auf.

Dan Strossokowski.
LSD.

Vanessa hatte ihn abgefangen.
Hatte ihn angesprochen.
Sie hatten bei einem Aushilfsjob mal zusammen gearbeitet.
Ich stand daneben.

Ich glaube ich war noch nie so nah an ihm dran gewesen.
Außer vielleicht im Musikraum damals.
Die Sache mit dem Xylophon.

Dan hatte mich kein einziges Mal angesehen,
es deprimierte mich.

Unsere Band spielte.

Ich hatte mit Vanessa vor der Bühne getanzt,
wir waren mit der Masse mitgehüpft
und hatten rießigen Spaß.
Wir waren ganz vorne.

Nach dem Auftritt hatten wir Janin wiedergefunden.
Und waren nach draußen gegangen,
eher gesagt ich war mit Janin nach draußen gegangen.

Und jetzt ratet mal, wer neben Dan stand und sich unterhielt?
Verena.


dämliche Kuh!

Wir hatten uns ganz dreißt dazu gestellt.
Ich hatte kurz mit Verena gesprochen,
diese war bereits schon in Aufbruchsstimmung
und tauschte bald den Platz neben Dan
gegen den Platz neben einer ihrer komischen Freundinnen ein.

Janin ergriff das Wort.
Sie quatschte Dan an.
Janin's Bruder hatte mal mit Dan Fußball gespielt.

Irgendwie so mittem im Gespräch hörte man von Verena hinter uns,
dass ihr kalt sei.

Dan zog seine Jeansjacke aus.
Seine Jeansjacke.
Ich würde sie überall erkennen.
Sie war sein Heilligtum.

Mit der Jacke in der Hand drehte er sich zu Verena um,
doch die reagierte gar nicht und ging mit ihren Freundinnen davon.

Dein Glück meine Liebe!

Warum bekam Verena immer das,
was ich mir wünschte !?
Die Sache mit ihr und Nico regte mich schon so schrecklich auf
und jetzt die Aktion mit Dan.

Ich hätte kotzen können.

Für einen kurzen Moment hatte ich mir ernsthaft
auf die Zunge beißen müssen.
Damit die Wut die sich in meinem Bauch anstaute,
nicht heraus strudelte.

Dan hatte gesagt, wir bräuchten mehr Bier.
Ich hatte darauf hin gesagt, dass ich mir dank meiner Ausbildungs nichts leisten könnte.
Ich würde ja nichts verdienen.

"Echt nicht? Was machst du denn?",
hatte Dan mich gefragt.
DAN.
HATTE.
MICH.
GEFRAGT.

Es mag alles ziemlich kindisch klingen wenn eine 19jährige wie ein kleines Mädchen unter dem Weihnachtsbaum ausrastet vor Freude, nur weil ein Typ mit ihr spricht.
Aber das hier,
das war Dan.
Dan Strossokowski.
LSD !

Ich hatte ihm erzählt, dass ich im sozialen Bereich arbeitete.
"Echt?" fragte Dan.
"Ja", hatte ich gesagt.
Er streckte mir seine Hand entgegen und ich ergriff sie.

Dan hatte mich angefagsst.
Ich hatte Dan angefasst.

"Ich mache gerade mein Vorbereitungsjahr in einer Kita" hatte er gesagt.

Ich weiß ...

"Wir gehen jetzt rein Bier holen", sagte Dan legte seinen Arm um mich und zog mich davon.

DAN HATTE SEINEN ARM UM MICH GELEGT!

So verdammt nah war ich nun wirklich noch nicht an ihm dran gewesen.
So nah.

Wir waren nur vier fünf Schritte weit gekommen, da traf er jemanden mit dem er reden musste.
Er wechselte kurz ein paar Worte.

Schnappte sich dann wieder mmich und zog mich weiter.

Allerdings auch wieder nur ein kleines Stück.
Er lies mich stehen und ging auf jemand anderen zu.

Janina kam neben mir zum stehen.
Sie war völlig verdutzt hinter uns her gelaufen.

Wir hatten ein Weilchen dort gestanden,
ich hatte wirklich geglaubt Dan würde wieder kommen.
Ich hatte es so gehofft.

Aber Dan kam nicht wieder.

Die Halle hatte sich mittlerweile geelert,
es war nur noch ein überschaubarer Rest zurück geblieben.

Ich hatte Dan dierekt an meiner Seite gehabt.
Dierekt an meiner Seite.
Und er verschwand einfach.
Verdammt!

Janin und ich waren zu dem Tisch vor der Bierbude gegangen,
an dem Verena und eine weitere Freundin gestanden hatte.
Ich hatte Verena brichtet.
Sie hatte das "Dan Phänomen" ja von Anfang an mitbekommen.

Und dabei fällt mir ein,
ich "kenne" Dan nun schon 4 Jahre.
Und hatte gestern Abend das erste Mal mit ihm gesprochen.
Und war ihm das erste Mal richtig nah gewesen.

Vom Biertisch aus, hatte ich ihn die ganze Zeit beobachtet.
Wie er da stand und sich unterhielt.

Ich hatte so gehofft,
dass er sich jeden Moment umdrehen würde und zu uns her kommen würde.





Fortsetzung folgt !

fuck of weekend.

Verfasst: 28. September 2012



Es war tatsächlich schon soweit,
dass ich Freitagsmorgens im Unterricht saß
und während andere das Wochenende kaum noch erwarten konnte
und ständig auf die Uhr blickten,
hoffte das bald wieder Montag sein würde.

Ich hatte überhaupt keine Lust mehr auf Wochenende.

Vergangenes Wochenende war ein völliger Reinfall gewesen.
Freitags war ich zu Nico gefahren.
Den Freitagabend hatten wir dann allerdings im Krankenhaus verbracht.
Nichts wildes nur eine Kleinigkeit. 
Nico hatte eine kleine undefinierbare Beule am Bein gehabt,
die ihm Schmerzen bereitete und ihn humpeln lies.

Den Samstag hatte ich auf die Katze aufpassen sollen,
ich war alleine nach Hause gefahren.
Nico war es ja sooo schlecht gegangen...

Das Wochenende vorher.
Nico war Freitags auf einer Firmenfeier gewesen.
Von dieser hatte ich eigentlich geglaubt, sie sei intern.
Bis mich im laufe des Abends Sms'n von Nico erreichten,
wie heiß doch die Freundinnen seiner Kollegen wären.
Schön.
Sehr schön.
Die Aussage der Sms tat schon genug weh,
bis ich mir dann die Frage gestellt hatte,
warum ich zu Hause gelassen worden war...

Das Wochenende vorher.
An diesem Wochende war ich auch nur a Freitagabend bei Nico gewesen.
Gemacht hatten wir auch nichts.

Den Samstag war Nico dann zum Konzert gefahren.
Die Sache "ohne Weiber"
was eigentlich nur daher rührte,
dass Nico vergessen hatte mich zu fragen ob ich denn nun auch mit will.
Außerdem waren Verena und eine von ihren merkwürdigen Freundinnen auch mitgefahren.
So viel zum Thema ohne Weiber...

Und dieses Wochenende?
Tja ...
Nico hatte anscheinend Noah und den anderen Jungs versproche
mit in die Innenstadt zu fahren.
Sie wollten irgendeine Kneipe.

Darauf hatte ich absolut keine Lust.
Selber Schuld,
könnte man da denken.
Aber nein.
So ist es nicht.
Ich habe aus guten Gründen keine Lust.

Der erste triftige Grund wäre,
dass Nachts keine Züge mehr fahren
und die nächste Möglichkeit erst wieder Samstag morgen um 6 Uhr ist,
einen Zug zu bekommen.
Die halbe Nacht durch die Stadt turnen, das musste nicht sein.

Der Hauptgrund warum ich darauf keine Lust hatte,
war allerdings ein anderer.
Nico.
Besser gesagt,
Nico's Verhalten.

Es war eigentlich immer das gleiche,
wenn wir in einer Szenedisco oder Kneipe feierten.

Nico betrank sich wie ein 15jähriger.
Wenn er sich nicht bis kurz vorm Erbrechen vollaufen lassen konnte,
war der Abend nicht gut genug für ihn gewesen.

Und ich konnte ihn dann ertragen und irgendwie um 6 Uhr morgens nach Hause bekommen.

Es gibt nichts wiederlicheres als stockbetrunkene Männer.
Wirklich nichts.

Außerdem bekam ich Nico an solchen Abenden kaum zu Gesicht.
Mit den Jungs spackte er immer auf der Tanzfläche herum.
Mit mir "richtig" Tanzen,
war allerdings nicht drinne.

Ich saß also irgendwo herum,
nippte an meinem Getränk,
wenn ich mir denn gerade mal eines dort leisten konnte,
und war immer in der Hoffnung das irgendwer bei mir sitzen blieb,
oder das ich einen Fremden zum Tanzen fand.

So wie damals Fred ...
aber das ist eine andere Geschichte.

Diesen Freitagabend würde ich also wieder alleine zu Hause verbringen.
Und Nico wieder nicht sehen können.

Und damit taucht das nächste Problem auf.
Diesen Samstag ist bereits erwähnte Konzertveranstaltung
auf die ich mehr als gerne gegangen wäre.

Nico hatte dazu aber allerdings keine Lust gehabt.

Janin hatte den ganzen Morgen über versucht mich zu überreden,
dass ich mit ihr und ihren Leuten gehen sollte.
Ich hatte das schon ein paar Tage lang überlegt.
Ich wollte so gerne hin!
Aber das würde bedeuten Nico dieses Wochenende gar nicht zu sehen.

Aber, sollte ich alles hinschmeißen nur wegen Nico?
Nico sagte doch wegen mir auch nichts ab.

Das einzige Problem an der ganzen Sache war allerdings,
dass ich tierisch darunter litt Nico nicht sehen zu können.

Zumal es nächstes Wochenende auch nicht dazu kömmen würde.
Nico würde zu entfernt wohnenden Freunden fahren.
Punks.
Die mehr als anstrengend waren, alles kurz und klein schlugen,
sich meistens nur daneben benahmen und sich vollaufen ließen.

Nico wurde ihnen immer ähnlicher ...

Dorthin wollte ich ihn nicht begleiten.
Wenn diese Leute uns besuchten,
waren sie tierisch anstrengend.


Mittlerweile hatte ich Janin mehr oder weniger versprochen,
sie zur morgigen Veanstaltung zu begleiten.
Ich würde Nico so also nicht sehen.

Das musste ich ihm ersteinmal erklären ...

sie.

Verfasst: 25. September 2012


Ich hasse sie.
Ich hasse jedes Wort das du über sie verlierst.
Ich hasse jeden Satz den du über sie sagst.
Ich hasse es wenn du sie berührst.
Ich hasse es wenn sie mit dir redet.
Ich hasse es wenn sie bei dir ist.
Ich hasse es wenn du mit ihr telefonierst.
Ich hasse es wenn du von ihr erzählst.
Ich hasse es wenn du ihren Namen sagst.
Ich hasse es wenn sie dich in den Arm nimmt.
Ich hasse es wenn sie neben dir sitzt.
Ich hasse es wenn du alleine mit ihr bist.
Ich hasse es wenn du wegen ihr keine Zeit für mich hast.

auf Anton treffen

Verfasst: 25. September



Am kommenden Wochenende findet im Ort eine Veranstaltung statt.
Konzerte für einen guten Zweck.

Eigentlich hatte ich hingewollt,
unbedingt hingewollt.

Allerdings nicht nur wegen der einen Band, die ich gerne gesehen hätte.
Nein, es gab noch andere Gründe.

Dan würde da sein.
Ich hatte ihn ewig nicht gesehen.
Er schien sein Abitur dann doch endlich im Frühjahr geschafft zu haben.
Seit dem hatte ich ihn nicht mehr gesehen.
Es wäre also die Gelegenheit,
mal wieder ein oder zwei Blicke in seine Richtung zu riskieren.

Ein weiterer Grund wäre Leoni gewesen.
Sie würde auch da sein.
Meine liebe, liebe Leoni.
Meine Ex Beste Freundin.
Darüber das ich sie ewig nicht gesehen hatte,
war ich nicht im geringsten traurig.

Dennoch, der Gedanke auf der Veranstaltung aufzutauchen
und einfach mal vor ihrer Nase herum zu tanzen,
das hätte mir gefallen.

Das Problem allerdings,
Nico hatte keine Lust und kein Geld für den Eintritt.
Es würde als daraus hinauslaufen, dass ich nicht gehen würde.

Es ist nicht so, dass ich ohne Nico nirgendwo hinging, nein.
Nur alleine dort hin gehen?
Das fand ich ehrlich gesagt auch doof.

Dabei gab es noch einen Grund.
Einen Grund warum ich unbedingt gehen wollte.
Einen Grund, der eigentlich gar keiner seien dürfte.

Anton.
Anton würde auch dort sein.
Und Anton hatte ich ebenfalls lange Zeit nicht gesehen.

Ich wollte ihn sehen.
Auch wenn es nur für einen kurzen Augenblick wäre.
Ich wollte, dass er mich sieht.
Das er mich nicht vergisst.

Nico würde ausrasten,
wenn er das erfahren würde.
Ich konnte ihm also nicht deutlich machen,
warum es mir so wichtig war und wie sehr ich mir doch wünschte auf diese Veranstaltung zu gehen.

Wahrscheinlich war es auch besser,
dass wir nicht gehen würden.

Vielleicht würde Antons Anblick
wieder genau das in mir auslösen,
vor dem ich momentan große Angst bekomme.

Und ich konnte mir nicht genau ausmalen,
wass passieren würde wenn Nico auf Anton traf.
Nico war nie gut auf Anton zu sprechen gewesen.
Aber auch das lag schon lange Zeit zurück.
Anton war ja lange aus meinem Leben verschwunden gewesen.
Ich war mir nichteinmal sicher,
ob Nico Anton überhaupt erkennen würde.
Er hatte ihn bisher nur auf Fotos gesehen.
Aber was wenn?
Und was wenn Nico schon gut mit dem Trinken dabei war?

Nico war betrunken anstrengend und kaum zu halten.
Ich mochte mir gar nicht ausmalen, was dann alles passieren könnte.



Bestimmung

Das Schicksal lässt die Wege von zwei Menschen,
die zusammen gehören,
sich so oft kreuzen, 
bis beide erkennen,
dass sie füreinander bestimmt sind.


Diese Zeilen sind mir eben vor die Augen gekommen.

Warum zum Teufel ging mein erster Gedanke, nach dem Lesen,
an Anton !?

275 Days without.

Verfasst: 24 September 2012.


Irgendwer hatte mich heute morgen im Unterricht nach dem Datum gefragt.
"24. September" hatte ich geantwortet.

Nach kurzer Zeit hob Jule neben mir den Kopf: "Bald ist Weihnachten"
Sie korrigierte sich: "In drei Monaten ist Weihnachten"

In drei Monaten war tatsächlich schon wieder Weihnachten.
Schon wieder?
Es lag fast ein ganzes Jahr dazwischen.
275 Tage um genau zu sein.

Wahnsinn.

Ich erinnere mich gerne an das letzte Weihnachten zurück.
Besonders an den Heillig Abend.

Nico war wundervoll an diesem Abend.
Er war kein Familienmensch,
aber hielt es trotzdem mit meiner schrecklichen Familie unter dem Weihnachtsbaum aus.
Nico war wirklich wundervoll gewesen,
er hatte immer wieder meine Hand ergriffen,
und ich hatte mich an ihn kuscheln können.
Er hatte seine Hand auf mein Knie gelegt.
Und über meinen Handrücken gestreichelt.

Seit diesem Abend, hat er sowas nie wieder gemacht.

275 Days without. 

Als wir an diesem wortwürtlich für mich heilligem Abend im Bett lagen,
hatte Nico über's ganze Gesicht gestrahlt.

Seit diesem Abend, hat er das nie wieder gemacht.
Jedenfalls nicht wegen mir.

275 Days without. 

Er hatte damals gesagt, er sei glücklich.
Traumfrau, hatte er mich genannt.

Seit diesem Abend, hat er das nie wieder gemacht.

275 Days without.



Heillig Abend 2011, 
war der letzte Tag,
an dem ich von Nico
ein
"Ich liebe dich"
gehört hatte.

275 Days without...



Seit 275 Tagen,
weiß ich nicht,
ob Nico es je wieder sagen wird,
ob er mich überhaupt noch liebt,
ob er es je wieder tun wird.
Ob unsere Bezieung überhaupt noch einen Sinn hat.
Alles was ich weiß, 
ich liebe ihn.

Baby on Bord ?

Verfasst: 24. September 2012


Babyboom.
Momentan ist es irgendwie tatsächlich so.
Jojo hatte gerade erst geheiratet und uns damit schon völlig schockiert.
Und dann hatte sie auch noch ganz nebenbei erzählt, dass sie schwanger sei.

Mittlerweile müsste sie in der 14ten Woche sein.
Sie bekäme Unterstützung von ihrer Familie.
Das Baby wäre geplant gewesen
und bis auf die 8 Wochen, die sie mit der Ausbildung aussetzen müssen würde,
würde sie weiter machen.

Von einer ehemaligen Mitschülerin,
die uns Sang und Klanglos verlassen hatte,
wussten wir bereits auch,
das ein Baby im Anmarsch war.

Und was war mit mir?
Ich wartete panisch, bereits mehrere Tage auf meine Periode.
Sie wollte und wollte einfach nicht kommen.

Die letzte Pille nahm ich Donnerstags,
normalerweise fing dann Mittwochs schon alles an.

Die Periode hatte Mittwoch diesmal nicht eingesetzt.
Nicht Donnerstag.
Nicht Freitag.
Nicht Samstag.

Von Tag zu Tag bekam ich es immer mehr mit der Angst zu tun.

Ich hatte nie mit der Pille geschlampt,
aber wie oft hörte man,
das Frauen trotz regelmäßiger Einnahme schwanger wurden?

Nico hatte ich bisher nichts erzählt.
Niemandem hatte ich von dieser Angst erzählt.

Zu meinem 18ten Geburtstag, vor gut einem Jahr,
hatte ich von Vanessa einen "Notfallkoffer" geschenkt bekommen.
Alles mögliche war darin gewesen,
unter anderem,
ein Schwangerschaftstest.

Mit jedem Tag rückte der Gedanke näher diesen Test zu machen.
Ich wusste zwar, dass es viele Gründe haben kann,
dass die Periode aussetzt oder sich verspätet.

Gerade mit der Esstörung ist das so eine Sache ...

Aber,
was wenn?
Was, wenn ich wirklich schwanger sein sollte?

Nico würde mich sitzen lassen.
Nico mochte keine Kinder.
Und er hatte es bereits einmal fallen lassen,
wäre ich schwanger, wäre er weg...

So herzlos das auch klingt,
ich denke,
er hat es ernst gemeint.

Ich hatte mir schon hundertmal den Kopf zermartet,
wie ich es ihm sagen würde
und wie ich es meiner Familie beibringen sollte.

Ich hätte es nie fertig gebracht.
Niemals.
Aber was hätte ich machen sollen?
Ich hätte die Schwangerschaft ja nicht rückgängig machen können.
Nur abbrechen.

Und ob ich das über's Herz gebracht und verkraftet hätte?
Ich weiß es nicht.

Genauso schlecht sieht es aber mit dem Behalten des Babys aus.
Ich hätte die Ausbildung abbrechen müssen.
Meine Mutter war beruflich gerade plötzlich aufgestiegen in ihrem neuen Job.
Nach langer Arbeitslosigkeit aus Krankheitsgründen.
Ich hätte von ihr nicht verlangen können, ihren Job wieder aufzugeben um sich um ihr Enkelkind zu kümmern.

Mein Leben würde sich durch eine Schwangerschaft völlig auf den Kopf stellen.
Wie sollte ein Kind vernünftig in meinem Bauch heranwachsen?
Wie sollte ich ein Kind ernähren,
wenn ich selbst nichts aß?

Was war mit Alkohol und Nikotin und den Drogen?
Alles hätte plötzlich ein Ende haben müssen.
Von jetzt auf gleich.

Selbst nach der Entbindung hätte mein Leben nicht so weiter gehen können,
wie bisher.

All diese Fragen und diese Ängste,
waren bereits zu einer rießengroßen Panik herangewachsen,
als meine Periode endlich einsetzte. 


back in my dreams.

Verfasst: 23. September 2012.


Gestern morgen noch hatte ich von ihm gesprochen.
Er war lange kein Thema mehr gewesen.
Obwohl er mir in den letzten Tagen doch immer mal wieder
durch die Gedanken gehuscht war.

Gestern Morgen,
als ich noch mit Nico im Bett gelegen hatte,
hatten wir eine Serie gesehen.
Es war eine Folge der ersten Staffel.
Der Protagonist war noch sehr viel jünger als in der aktuellen Staffel.
Sein Optisches und seine Stimme waren eben auch noch jünglicher.

Und es war eben dieses Optische,
was mich dazu brachte von Anton zu reden.

Ich hatte beiläufig zu Nico gesagt,
dass der Protagonist der Serie irgendwie Ähnlichkeit mit Anton hatte.
Als dieser eben auch noch jünger war.

Es war nur dieser eine Satz
und mehr nicht.

Und trotzdem hatte ich in dieser Nacht von Anton geträumt.
Es war ein ganz merkwürdiger Traum.

Ich war mit mehreren Leuten im Obergeschoss eines Hauses gewesen,
wir befanden uns in einem ziemlich merkwürdigem Badezimmer.
Ich war auf den Flur hinaus getreten
und in diesem Moment kam Anton,
bekleidet mit einer braunen Lederjacke
und einem Rucksack lässig über nur eine Schulter gehängt,
die Treppe hoch.

Seine blauen Augen hatten gefunkelt.
Und er sah so aus, als würde er gleich damit beginnen mich anzuschrein.
Mich durchfuhr diese Angst.
Diese Angst hatte ich früher schon vor ihm gehabt.

Bevor er etwas tat,
hatte ich mich schnell gesammelt.

"Bitte reg dich jetzt nicht auf", hatte ich gestammelt.
"Ich kann alles erklären".

Ich hatte Anton mit gezogen,
in ein Nebenzimmer.

Dieses Nebenzimmer sah genau so aus, wie das Gästezimmer meiner Oma.

Ich hatte auf dem Bett gesessen.
Und Anton auf dem Stuhl, auf dem Oma immer vor ihrer Nähmaschiene saß. 

Bloody.

Verfasst: 22. September 2012.


Meine Eltern waren in den Harz gefahren.
Ich sollte auf den Kater aufpassen.
Deswegen, war ich an diesem Samstag Nachmittag zurück nach Hause gekommen.
Alleine.
Nico ging es nicht besonders.

Tante Hannah hatte mich vom Bahnhof abgeholt.
Ihr ging es momentan auch wieder nicht gut.
Meine Mutter hatte schon gesagt,
sie würde sicherlich wieder eine Chemo brauchen.

Tante Hannah hatte mir von ihrem Husten erzählt.
Er war wieder so schlimm.
So schlimm wie damals, als sie nur noch Blut gehustet hatte.
Es war wieder passiert.
Gerade an diesem Morgen.
Sie hatte wieder Blut gehustet.

Ich hatte Hannah noch herein gebeten.
Wir hatten eine zusammen geraucht,
im Wintergarten.

Dann passierte es wieder.
Hannah hustete.
Ich saß ihr völlig hilflos gegenüber.
Ich wusste doch auch nicht damit umzugehen.

"Brauchst du ein Tuch?", hatte ich gefragt.

Hannah hustete weiter und schüttelte den Kopf.

Irgendwann kramte sie ein zerknülltes Taschentuch aus ihrer Lederjacke.
Und hustete hinein.
Blut.

Ich solle es bloß niemandem erzählen,
und Hannah wollte nicht wieder ins Krankenhaus.

"Ich fahr lieber nach Hause" hatte sie gesagt.

Ich hatte ihr noch eine Packung Tempos mitgegeben und ihr gesagt sie solle vorsichtig fahren.
Ich hatte die Haustür kaum hinter ihr geschlossen, da liefen mir die Tränen in Strömen über's Gesicht.

Eifersucht

Verfasst: 14 September 2012



Doch wer zu sehr mit Eifer sucht,
dem wird die Suche bald zur Sucht.

[Jennifer Rostock]


Nico hatte an diesem Tag eine Feier.
Eine Feier ausgehend von seiner neuen Ausbildungsstelle.
Ich hatte angenommen, sie wäre intern.
Doch es schienen auch andere Gäste geladen zu sein.

Nico war immer davon ausgegangen,
sein Ausbilder sei schwul.
Wir hatten gerade erst darüber gesprochen.

An diesem Abend erhielt ich eine Sms von Nico.

"Er ist nicht schwul, seine Freundin ist hier und die ist auch noch scheiße heiß!"

outsch.
OUTSCH!

Ich hasste es wenn er es tat.
Andere Frauen als heiß oder geil zu bezweichnen.
Reifere Frauen wohlmöglich noch als Milf.

Mother I like to fuck.

Es tat mir weh,
sehr sogar.
Ich mochte es überhaupt nicht.

Ja, ich war eifersüchtig.
Manchmal sogar sehr.

Ich hatte große Angst,
dass ihm mal eine besser gefallen würde als ich.
Gerade in der momentanen Situation.

Sein Gerede über andere Frauen verletzte mich.
Früher hatte er dies nie getan.

Welches Mädchen wünscht sich nicht,
DIE Einzige für einen Jungen zu sein?

Ich tat dies jedenfalls.

Kommt davon wenn man hoffnungslos romantisch ist.

Die Sms wühlte einige Erinnerungen wieder auf.
Nico lies in letzter Zeit öfter solche Bemerkungen über Frauen fallen.

Mal abgesehen davon, dass ich diese ziemlich sexsitisch fand.

Es gibt da eine bestimmte Szene,
welche mich zum Zeitpunkt des Geschehens fast zum überscheumen gebracht hatte.
Es war in diesem Sommer auf dem Festival.

Wir waren mit mehreren Leuten dort gewesen.

Zum besagten Zeitpunkt hatten Nate, Nico und ich unter unserem Pavillion gesessen.
Die anderen waren unterwegs gewesen.

Unsere Zelte standen schon seitdem vergangenen Tag,
wir waren eher angereist als die meisten anderen Festivalbesucher die erst an diesem Freitagvormittag angereist waren als es passierte.

Schräg neben unserem Lager bauten zwei Mädels ihre Zelte auf.
Die eine blond und etwas pummeliger, die andere schlank und ebenfalls blond.

Die schlanke hatte einen ziemlich kurzen Rock und eine gemusterte Strumphose getragen.
Der Rock war etwas arg kurz wenn sie sich bückte.

Nico hatte gefragt ob ich ihm ein Bier aus unserem Zelt holen würde,
ich hatte es getan, ich wollte mir sowieso auch ein neues holen.

Ich war nur kurz im Zelt verschwunden.
Mit zwei Dosen Bier in der Hand kam ich wieder herausgekrabbelt.

Nico und Nate hatten ihre Stühle gedreht und hatten nun perfekten Blick
auf den Hintern dieser Blondine!

Fehlt ja nur noch Popcorn.

Ich hatte scharf Luft in meine Lungen gesogen um nicht gleich los zu schreien.
Ich ging auf Nico zu, knallte ihm das Bier in seinen Schoß und sah ihn an.

"Was soll das denn jetzt?", hatte Nico ärgerlich gefragt.

PENG.
Da war ich geplatzt.

"Was das soll? Das frag ich dich! Setz dich doch noch näher dran oder soll ich sie mal fragen ob sie ihren Rock noch ein Stück höher zieht?", wetterte ich.

"Nate guckt doch auch", war Nicos Entschuldigung.

"Nate ist auch nicht mein Freund!", warf ich ihm vor.

Es hatte so weh getan.

Manche mögen mein Verhalten übertrieben und mich überempfindlich nennen.
Aber mir tut es weh,
 mir geht es nah,
mich verletzt es,
ich habe Angst Nico zu verlieren.
An eine Andere.

Geschenke

Verfasst: 13 September 2012.


Einem geschenkten Gaul,
schaut man nicht ins Maul.

Der Gedanke zählt.


Ist ja alles schön und gut,
aber irgendwie ist man doch enttäuscht.
Ich bin enttäuscht.

Vielleicht bin ich auch einfach zu verwöhnt.


Letztes Jahr zu meinem Geburtstag,
stand Nico praktisch ohne Geschenk vor der Tür.
Gut, er hatte mir meine Lieblingsblumen gekauft.
Und einen Ring.
Keinen echten.
So einen, den man in jedem Tante-Emma-Laden bekommt.
Stimmungsringe, heißen die Dinger.
Wenn man sie am Finger hat, ändern sie ihre Farbe.

Kindheitserinnerungen.

Der Ring passte mir gerade mal auf den kleinen Finger.
Modeschmuck lief bei mir immer grün an.

Die Blumen und der Ring waren nur eine Entschuldigung.
Das richtige Geschenk, hatte Nico viel zu spät bestellt.
Eine Jacke die ich mir ausgesucht hatte,
sie kam drei Wochen zu spät an.


Mit Anastasia hatte ich schon gescherzt,
ob Nico wohl dieses Jahr wieder ohne Geschenk auftauchen würde?

Wie letztes Jahr hatte Nico mich gefragt was ich mir wünschen würde,
es gab einige Kleinigkeiten und ich hatte gesagt er solle sich doch davon etwas aussuchen.
Damit ich dieses Jahr überrascht werden würde.

Überrascht,
ja das sollte ich auch sein.

Nico kam ohne Geschenk.
Nicht wie die anderen Gäste,
die es mir dierekt überreichten,
noch halb im Hausflur.

Ich schob die Gedanken beiseite,
dachte mir,
Nico würde es mir geben wenn wir alleine waren.

So war es auch.
Nico kramte in seinem Rucksack,
als alle Gäste schon gegangen waren
und wir in mein Zimmer verschwunden waren.

Nico schlief heute hier,
das tat er so selten in den letzten Monaten.

Ich hatte die Augen zu machen sollen.
Damit ich das Geschenk noch nicht sah.

Ich spürte wie Nico sich zu mir aufs Bett setze.
"Augen auf", hatte er gesagt.

Ich hatte sie geöffnet.
Er hielt mir eine rote Papierolle entgegen,
mit einer Schleife drum und einem kleinen,
dursichtigen Säckchen.

Mit Popcorn gefüllt.

Und mein erster Gedanke als ich diese Rolle und das Popcorn sah,
sollte sich als richtig herausstellen,

Nico hatte mir einen Kinogutschein geschenkt,
für einen Film den ich mir aussuchen durfte.

Nico und ich konnten uns nie auf Filme einigen,
Ich mochte keinen Horror,
Nico liebte ihn.

Alles was ich bisher hatte sehen wollen,
fand Nico unsinnig, doof oder langweillig.

Ich wollte nicht undankbar sein,
aber es machte sich Enttäuschung bei mir breit.

Und ich weiß nicht,
aber ich gehe fast davon aus,
dass dieser nicht gewünschte Gutschein,
nie zum Einsatz kommen würde.

Hey Devil !

Verfasst: 10. September 2012


Auf der Fachschule lief es nicht unchaotischer als auf der Berufsschule.
Eine Lehrerin war spontan ausgefallen und so wurden die beiden Klasse zu einer.

So kam es auch das Leonard wieder bei mir im Klassenraum saß.
Leonard war zwei Jahre in meiner Klasse gewesen.

Vergangenes Osterfeuer hatte ich ihn zufällig im Zelt getroffen,
und zugedröhnt wie ich war, mit ihm getanzt.
Damals hatte Phillip noch die Theorie aufgestellt,
Leonard wäre in mich verschossen.

In Lübeck war ich mit ihm Coktails trinken gewesen,
er hatte spendiert.

Ich hatte Leonard in der letzten gemeinsamen Zeit sehr gemocht.
Wir hatten uns immer gegenseitig aufgezogen.
Ich hatte wegen meinen schwarzen Klamotten immer satanistische Witze gemacht.
Katzenopfern und so.

Seit unserer Abschlussfeier hatte ich nichts mehr von Leonard gehört.

Heute saß er wieder bei mir in der Klasse,
zwar weit ab von mir aber dennoch da.

Als es zur Pause gongte bewegte ich mich zum Rauchen nach draußen.
Dazu musste ich an dem Tisch vorbei an dem Leonard saß,
dierekt an der Tür.

"Na Teufel", hatte er gesagt.

"Ich geb dir gleich Teufel!", hatte ich erwiedert.

Das alte Spiel,
ich hatte es vermisst.

Tarik.

Verfasst: 7. September 2012


Tarik hatte ich 2010 auf der Fahrt in Hannover kennengelernt.
Wir waren damals mit den Schülervetretern der Berufsschule unterwegs gewesen.
3 Tage lang waren wir gemeinsam in einer Jugendherberge untergebracht gewesen,
um irgendwelche organisatorischen Planungsarbeiten für die Schule vorzubereiten.

Unsere dort gesammelten Projekte wurden bis heute nicht umgesetzt.

Aber darum geht es gar nicht.


Tarik hatte ich seit Hannover eigentlich nur noch vom Weitem gesehen,
auch wenn wir noch immer auf die gleiche Schule gehen.

Dabei hatte er doch damals in Hannover sehr großes Interesse an mir gehabt.

Kaum hatte ich damals meine Zimmertür aufgeschlossen,
lag Tarik schon mit ausgezogenen Schuhen in meinem Bett.
Na immerhin.

Er hatte die gesamten drei Tage an mir rumgebaggert.
Gnadenlos,
Und genauso gnadenlos hatte ich ihn immer wieder abblitzen lassen.
Auch wenn ich seine Aufmerksamkeit genossen hatte,
sehr sogar.

Die Szene im Türrahmen werde ich wohl nie aus meinem Kopfkino bekommen.

Er war damals sogar vor mir auf die Knie gefallen,
und hatte meine Hand geküsst.
Er hatte sogar offen zugegeben, dass ich voll in sein Beuteschema passen würde.

Und von einer Freundin, die damals mitgefahren war,
hatte ich erfahren,
dass ich auf seiner Fick-Liste stand.

Wie unseriös!

Vor kurzer Zeit hatte ich Tarik wieder gesehen.
Es war auf dem vergangenen Hochzeitsmarkt.

Erst hatte ich die begegnung völlig vergessen,
doch jetzt ist sie mir wieder eingefallen.

Mit einem Kumpel hatte ich vor einem der Partyzelte
auf den Rest der Truppe gewartet.
Die Jungs waren Bier holen,
einige standen am gegenüberliegendem Schießstand.

Da stand er plötzlich vor mir.
Sehr dicht.
Wie aus dem nichts.
Er war einfach da.

"Tarik?", fragte ich.
Natürlich Tarik.
Ich weiß doch wie er aussieht.

"Weißt du wann der letzte Bus fährt?", fragte er.

Ich gab ihm Antwort.

"Weißt du auch wo?".

Ich versuchte ihm den Weg so einfach wie möglich zu erklären,
er schien auch nicht mehr ganz nüchtern zu sein.

Erinnerte mich sehr stark an den einen Abend in Hannover.
Wir waren schrecklich versackt.

Volle Flasche,
zu voller Flasche,

Nachdem Tarik sich die wirklich einfache Wegbeschreibung angehört hatte,
hakte er mich unter und zog mich einfach mit sich.

"Ehm, moment mal", hatte ich gerade noch gesagt und gelacht,
als der mit mir wartende Kumpel mich sacht von Tarik wegzog.

Tarik hatte noch irgendetwas unverständliches gemurmelt und war dann genauso schnell wieder verschwunden, wie er aufgetaucht war.

nur im Film.

Verfasst: 7. September 2012



"Warum sehen Lesben eigentlich nie so aus wie in den Pornos?", fragte Benjie lachend.

"Warum gibt es wahre Liebe nur im Film?", stellte ich dagegen.

"Stimmt", antwortete er.

Verlobungsringe

Verfasst: 3. September 2012


Die ganze Sache ist schon ein Weilchen her.
Es war im April 2011.
Damals war ich mit Nico im Ausland,
meine Verwandschaft besuchen.

Es war unser erster richtiger Urlaub,
und bisher auch unser einziger.

Wir waren noch so frisch verliebt,
noch so glücklich.

Es war wunderschön.

Meine Oma hatte uns ihr Wohnzimmer überlassen,
es hatte einen eigenen Kamin,
den brauchten wir bei den sommerlichen Temperaturen allerdings nicht,
ein eigener Fernseher und einen eigenen Balkon.

Auf dem ausklappbaren Sofa haben wir geschlafen.
Die Nächte damals noch Arm in Arm.
Löffelchenstellung.
Nico hatte mich immer so fest umschlossen.

Schon bevor wir damals geflogen sind,
hatte ich mir etwas überlegt.

Ich hatte dort vor Ort vor Ringe zu kaufen.
Für Nico und mich.
Verlobungsringe sozusagen.

Ich fand die Idee irgendwie süß.
Wir hätten etwas gehabt,
dass zeigte, dass wir zusammen gehörten.
So richtig.

Vielleicht war der Gedanke damals auch einfach nur dumm von mir.
Ich habe nicht wirklich daran geglaubt, dass wir mal heiraten würden.
Aber ich war so unbeschreiblich glücklich mit Nico.
Wie im Bilderbuch.
Ich hatte die Idee so schön gefunden.

Und welches Mädchen zeigt nicht gerne einen Verlobungsring?

Es war schon spät.
Nico und ich hatten uns schon zum Schlafen gelegt.
Ich lag in seinem Arm,
fest an ihn gekuschelt
um ihm so nah wie möglich zu sein.
Ich konnte seinen Atem an meinem Ohr spüren.

Ich sah durch das Fenster,
dierekt über dem Sofa nach draußen,
über den Balkon hinaus in den Sternenhimmel.

Diesen Ausblick vermisse ich manchmal sehr, zu sehr.

"Würdest du einen Ring tragen?",
hatte ich leise und vorsichtig gefragt.

"Einen Ring?", wiederholte Nico meine Frage.

"Ja"

"Wieso nicht?", meinte Nico.

Ich hatte mich so gefreut!

"Ich wollte Ringe kaufen", erzählte ich weiter,

"Okay", hatte Nico gesagt.

"Hast du was dagegen, wenn es sowas wie Verlobungsringe sind?",
mir stockte der Atem nach dieser Frage.

Nico atmete in diesem Moment anders als zuvor.
Er antwortete erst einige Sekunden später.
Sie hatten sich wie Stunden angefühlt.

Nico wollte keine Verlobungsringe,
für sowas seien wir noch zu jung.

"Ist nicht schlimm, war nur so eine Idee", der Kloß in meinem Hals,
hatte es kaum möglich gemacht diesen Satz heraus zu bringen.
Aber Nico hatte nichts davon gemerkt.

Auch das mir still die Tränen herunter liefen,
hatte Nico damals nicht gemerkt. 

Kind & Kegel

Verfasst: 3. September 2012


Durch Zufall habe ich gerade erfahren,
dass eine Klassenkameradin aus der ersten Ausbildung geheiratet hat.

Facebook macht's möglich.

Ihr veränderter Beziehungsstatus hat mich zum Nachdenken gebracht.
Häufiger denke ich darüber nach.
Jetzt wieder.

Es war noch auf der Realschule,
als damals das Gerücht umging, eine ehemalige Mitschülerin sei schwanger.
Wie sich herausstellte, war sie es tatsächlich.

Wir müsen damals alle ungefähr 15 gewesen sein.

Mama mit 16.
Nicht einfach.
Ohne Vater.

Ein weiteres Beispiel ist ebenfalls eine Mitschülerin von der Realschule.
Man kannte sich so vom sehen und erzählen.

Und der Buschfunk funktioniert bei solchen News bekanntlich besonders gut.

Sie war damals auch noch keine 17 Jahre alt.
Mit höllischen Bauchschmerzen kam sie ins Krankenhaus,
der Blinddarm war in Verdacht geraten.

Doch von der Notaufnahme
ging es dierekt in den Kreissaal.
Schwanger ohne es zu wissen,
ohne dass die Außenwelt etwas gemerkt hat.
Angesehen hat es ihr niemand,
sie selbst war völlig ahnungslos.

Und dann bekommt man, mit 17,
mit höllischen Bauchschmerzen,
gesagt,
dass man jetzt sofort ein Kind bekommt.

Das muss grausam sein.

Aber dieses Mädchen hat einen Vater für ihr Kind.
Mittlerweile ist auch das junge Paar seit ein paar Tagen verheiratet.
Wie eine richtige kleine Familie.

Im letzten Jahr der Ausbildung,
waren einige Zusammenzüge von Paaren Thema gewesen.
Die Mädels waren alle so in meinem Alter.
18 bis 21 Jahre alt.

Und wenn man sich dann so überlegt,
dass einige befreundet Paare schon zusammen wohnen,
einige sogar verheiratet sind und oder Kinder haben,
dann kommt man ins Grübeln.

Sind wir nicht noch viel zu jung?
Viel zu jung um uns fest zu binden?

Eigentlich habe ich selbst immer gedacht,
so ab 25 Jahren ist ein heiratsfähiges Alter.
Man kennt es vielleicht auch aus dem Elternhaus.
Die meisten Mütter waren noch keine 30 Jahre alt,
als sie ihr erstes Kind bekamen oder heirateten.

Ich gehe mittlerweile auch auf die 20 zu.
Gut es bleibt mir noch etwas Zeit,
dennoch.
Man grübelt.

nicht ändern.

"Wir haben immer wieder den selben Streit. Ich kann nicht ändern, wer ich bin"


Serena van der Woodsen.



(out of Gossip Girl - based on the books from Cecily von Ziegesar)

Rollentausch

Verfasst: 2 September 2012


Es geht um vergangenen Abend.
Bzw. um vergangene Nacht.
Und um die selbe Nacht,
ein Jahr zuvor.


Gestern Nacht fand das "Hofkrach" statt.
Hofkrach ist ein kleines Metalfest,
irgendwo im nichts.
Ein kleines Kuhdorf und eine alte Schuene.
Eine kleine Bühne
und viele unbekannte Bands die einfach nur laut sind.


Schon im letzten Jahr
waren Nico und ich gemeinsam mit einem Teil
der Clique auf dem Hofkrach feiern gewesen.

Zu dieser Zeit,
im letzten Jahr,
war die ganze Situation mit Nico nicht sehr einfach gewesen.

Hätte ja niemand ahnen können,
dass es in diesem Jahr um diese Zeit noch viel schlimmer sein würde.

Hofkrach 2011, war vorallem eine schwere Zeit für Nico.
Er kämpfte zu diesem Zeitpunkt, seit einigen Wochen,
wie ein Verrückter um meine Liebe.
Er tat alles dafür damit ich bei ihm blieb.

Doch seit meinem einsamen Sommerurlaub,
waren meine Gefühle für Nico einfach nicht mehr da gewesen.
Uns aufgeben, hätte ich damals aber trotzdem um keinen Preis gewollt.

Ich kann mich noch genau daran erinnern,
wir standen auf der Einfahrt der Schuene.
Überall schwarzgekleidete Menschen,
in Lederkluften und Kutten.
Springerstiefeln und Nietenketten,
schwarze lange Haare,
Piercings und Tattoos.

Genau meine Welt.

Nico und ich hatten uns damals gegenüber gestanden,
wir hielten uns an den Händen.

Seit Wochen hatte ich Nico nicht mehr gesagt,
dass ich ihn liebte.
Ich konnte es damals einfach nicht.

Nico war sehr traurig gewesen in dieser Zeit.

Ich kann mich noch genau an den Satz erinnern,
den ich ihm damals beim Hofkrach 2011
zugeflüstert hatte.

"Ich liebe dich, dass weiß ich. Mein Herz hat es nur vergessen".

Er konnte den traurigen Blick in Nicos Augen trotzdem nicht in die Flucht schlagen.
Damals hätte ich auch nicht behaupten können, es Nico jemals wieder sagen zu können.

Das ganze ist nun ein Jahr her.
Und in diesem verdammten Jahr,
ist eine verdammte Menge passiert.

Dieses Jahr auf dem Hofkrach,
war ich völlig zugedröhnt.
Und das fand mein Kreislauf an einer Stelle gar nicht lustig,
man kennt das Spielchen ja.

Ich hatte Nico gebeten ein Stück mit mir zu gehen.
Er tat es.
Zwar mit den Worten "Ich habs dir ja gesagt".
Aber er tat es.

Er nahm mich an die Hand und wir schlenderten,
den dunklen Feldweg entlang,
überall parkten Autos am Straßenrand.

Ich schwankte nur so dahin.

Wir waren ein kurzes Stück gelaufen
und ließen uns dann nieder.
Ich hatte an einem großen Schotterhaufen gelehnt.

Es fühlte sich zwar Feucht an und überall piekste der Schotter unter mir,
aber irgendwie war es bequem.

Und die Angst die ich hatte,
wieder umzukippen,
verschwand langsam.

Nico drehte sich eine Zigarette,
während ich an den Schotterhaufen gelehtn,
die Sterne betrachtete.

Es fühlte sich an, als würde ich in einem Liegetuhl liegen.
Die Nacht war sternenklar, Vollmond.
Die Kälte war angenehm.

Und als ich eine Sternschnuppe sah,
wurde mir etwas klar.

Wir hatten die Rollen getauscht.

Im letzten Jahr war es Nico gewesen, der nach meiner Liebe bettelte.
Im diesen Jahr, war ich es, die sich nach Nicos Liebe sehnte.