Verfasst: 30. September 2012
Ich war tatsächlich zu der Veranstaltung gegangen.
Ich hatte Nico gesagt, dass ich nicht kommen würde.
Er hatte gesagt, er wäre traurig.
Ich hatte mich vorher mit Vanessa und Janin getroffen.
Und zwei anderen Mädels.
Wir hatten uns ein bisschen gute Laune angetrunken
und waren dann los gegangen.
In der Halle angekommen,
sah ich mich ersteinmal um.
Die Veranstaltung fand jedes Jahr statt,
nur ich war hier noch nicht gewesen.
Für angekündigte 400 Menschen,
sah das Gelände aber allerdings ziemlich leer aus.
Auf dem Damenklo hatte ich dierekt auf Verena getroffen.
Ja, vorne herum sah es wohl so aus als wären wir die besten Freundinnen.
Aber so war es ganz und gar nicht.
Ich konnte Verena immer weniger leiden.
An diesem Abend sollte sich mal wieder heraus stellen, warum.
Das Damenklo war auch am heutigen Abend der Ort an dem ich auf Leoni traf.
Meine Ex-Beste-Freundin.
Ich hatte sie nur im vorbeigehen gesehen,
ob sie mich erkannt hatte,
weiß ich nicht.
Vanessa hatte ihr jedenfalls Hallo gesagt.
Kurz bevor die Band spielte,
die Vanessa und ich hatten sehen wollen,
tauchte er auf.
Dan Strossokowski.
LSD.
Vanessa hatte ihn abgefangen.
Hatte ihn angesprochen.
Sie hatten bei einem Aushilfsjob mal zusammen gearbeitet.
Ich stand daneben.
Ich glaube ich war noch nie so nah an ihm dran gewesen.
Außer vielleicht im Musikraum damals.
Die Sache mit dem Xylophon.
Dan hatte mich kein einziges Mal angesehen,
es deprimierte mich.
Unsere Band spielte.
Ich hatte mit Vanessa vor der Bühne getanzt,
wir waren mit der Masse mitgehüpft
und hatten rießigen Spaß.
Wir waren ganz vorne.
Nach dem Auftritt hatten wir Janin wiedergefunden.
Und waren nach draußen gegangen,
eher gesagt ich war mit Janin nach draußen gegangen.
Und jetzt ratet mal, wer neben Dan stand und sich unterhielt?
Verena.
dämliche Kuh!
Wir hatten uns ganz dreißt dazu gestellt.
Ich hatte kurz mit Verena gesprochen,
diese war bereits schon in Aufbruchsstimmung
und tauschte bald den Platz neben Dan
gegen den Platz neben einer ihrer komischen Freundinnen ein.
Janin ergriff das Wort.
Sie quatschte Dan an.
Janin's Bruder hatte mal mit Dan Fußball gespielt.
Irgendwie so mittem im Gespräch hörte man von Verena hinter uns,
dass ihr kalt sei.
Dan zog seine Jeansjacke aus.
Seine Jeansjacke.
Ich würde sie überall erkennen.
Sie war sein Heilligtum.
Mit der Jacke in der Hand drehte er sich zu Verena um,
doch die reagierte gar nicht und ging mit ihren Freundinnen davon.
Dein Glück meine Liebe!
Warum bekam Verena immer das
,
was ich mir wünschte !?
Die Sache mit ihr und Nico regte mich schon so schrecklich auf
und jetzt die Aktion mit Dan.
Ich hätte kotzen können.
Für einen kurzen Moment hatte ich mir ernsthaft
auf die Zunge beißen müssen.
Damit die Wut die sich in meinem Bauch anstaute,
nicht heraus strudelte.
Dan hatte gesagt, wir bräuchten mehr Bier.
Ich hatte darauf hin gesagt, dass ich mir dank meiner Ausbildungs nichts leisten könnte.
Ich würde ja nichts verdienen.
"Echt nicht? Was machst du denn?",
hatte Dan mich gefragt.
DAN.
HATTE.
MICH.
GEFRAGT.
Es mag alles ziemlich kindisch klingen wenn eine 19jährige wie ein kleines Mädchen unter dem Weihnachtsbaum ausrastet vor Freude, nur weil ein Typ mit ihr spricht.
Aber das hier,
das war Dan.
Dan Strossokowski.
LSD !
Ich hatte ihm erzählt, dass ich im sozialen Bereich arbeitete.
"Echt?" fragte Dan.
"Ja", hatte ich gesagt.
Er streckte mir seine Hand entgegen und ich ergriff sie.
Dan hatte mich angefagsst.
Ich hatte Dan angefasst.
"Ich mache gerade mein Vorbereitungsjahr in einer Kita" hatte er gesagt.
Ich weiß ...
"Wir gehen jetzt rein Bier holen", sagte Dan legte seinen Arm um mich und zog mich davon.
DAN HATTE SEINEN ARM UM MICH GELEGT!
So verdammt nah war ich nun wirklich noch nicht an ihm dran gewesen.
So nah.
Wir waren nur vier fünf Schritte weit gekommen, da traf er jemanden mit dem er reden musste.
Er wechselte kurz ein paar Worte.
Schnappte sich dann wieder mmich und zog mich weiter.
Allerdings auch wieder nur ein kleines Stück.
Er lies mich stehen und ging auf jemand anderen zu.
Janina kam neben mir zum stehen.
Sie war völlig verdutzt hinter uns her gelaufen.
Wir hatten ein Weilchen dort gestanden,
ich hatte wirklich geglaubt Dan würde wieder kommen.
Ich hatte es so gehofft.
Aber Dan kam nicht wieder.
Die Halle hatte sich mittlerweile geelert,
es war nur noch ein überschaubarer Rest zurück geblieben.
Ich hatte Dan dierekt an meiner Seite gehabt.
Dierekt an meiner Seite.
Und er verschwand einfach.
Verdammt!
Janin und ich waren zu dem Tisch vor der Bierbude gegangen,
an dem Verena und eine weitere Freundin gestanden hatte.
Ich hatte Verena brichtet.
Sie hatte das "Dan Phänomen" ja von Anfang an mitbekommen.
Und dabei fällt mir ein,
ich "kenne" Dan nun schon 4 Jahre.
Und hatte gestern Abend das erste Mal mit ihm gesprochen.
Und war ihm das erste Mal richtig nah gewesen.
Vom Biertisch aus, hatte ich ihn die ganze Zeit beobachtet.
Wie er da stand und sich unterhielt.
Ich hatte so gehofft,
dass er sich jeden Moment umdrehen würde und zu uns her kommen würde.
Fortsetzung folgt !