Willkommen in meinem Leben




Hochzeitsmarkt

Es geht um den
26 August 2011


An diesem Abend hatte die Clique um Nico und mich
geplant am Abend den Hochzeitsmarkt zu besuchen.

Ich erinnerte mich an das vergangene Jahr.
Es war nun nämlich ein Jahr her,
nach dem Nico und ich uns kennen gelernt hatten.
Damals nur über SVZ.
Ewig hatten wir uns Nachrichten geschrieben,
danach hatte er gefragt, ob ich auch den Hochzeitsmarkt besuchen würde.
Ich hatte diese Frage bejat, obwohl ich gewusst hatte,
dass ich nicht dort hinfahren würde.
Es kam damals auch anders.
Ich war an diesem Tag mit Gustav, Alejandro und Tom unterwegs gewesen.
Gustav hatte damals plötzlich vor meiner Tür gestanden und mich gefragt ob ich mit ihnen hatte los ziehen wollen.
Und so war es dann gewesen.

In diesem Jahr war es anders.
In diesem Jahr fuhren Nico und ich gemeinsam mit unseren Freunden auf den Hochzeitsmarkt.

Wir waren eine große Gruppe gewesen.
Nico, Verena & eine Freundin, Vin, Malte, Noah, Colin, Josch, Philip und ich.
Wir waren mit dem Bus gefahren und mit dem Alkohol stieg auch die Laune.

Ich hatte gewusst, das Leander die gleiche Abendplanung hatte wie wir.
Ich hielt den ganzen Abend über Ausschau nach ihm.
So wie Nico im letzten Jahr nach mir.
Seine Suche war damals erfolglos geblieben,
ich war ja nicht mal dort gewesen.

Irgendwann hatte ich die Suche nach Leander aufgegeben.
Es waren viel zu viele Leute,
das Gelände war einfach zu groß
& wenn man auf etwas wartet,
dann passiert es bekanntlich sowieso nicht.

Zu Colin hatte ich noch zuvor gesagt,
wenn er einen Jungen sehen sollte,
der Nico verdammt ähnlich sah,
solle er mir doch bescheid geben.
Ich hatte allerdings nicht wirklich
geglaubt, dass Colin darauf achten würde.
Ich hatte eher fest damit gerechnet,
dass er es vergessen würde.

Spät am Abend fing es an zu regnen,
nicht sehr doll,
aber wir wurden trotzdem alle ganz schön nass.

Mittlerweile hatten wir auch einzelne Teile der Gruppe verloren.
Zu diesem Zeitpunkt war ich nur noch mit Philip, Noah, Nico und Colin unterwegs gewesen.
Der Rest von uns war irgendwo auf der Strecke geblieben.
Wir würden sie schon irgendwann wieder finden.
Spätestens auf dem Busparkplatz.

Ich lief neben Colin.
Die anderen drei etwas vor uns.
Ich hatte sie gut im Blick,
ich wollte unter keinen Umständen verloren gehen.

Mitten in der Unterhaltung mit Colin,
fragte dieser plötzlich "War das der den du gesucht hast?".

Ich drehte mich um.
Eine Gruppe anderer Jugendlicher war an uns vorbei gegangen.
Ich sah sie nur noch von hinten.
Einer der Jungen trug ein schwarz-weiß karriertes Hemd,
hatte schwarze etwas längere Haare.
Könnte passen.

Ich schrie also einfach mal los:
"Leander!".

Ich beobachtete wie einer der Jugendlichen,
den Jungen am Ärmel zupfte und einen Blick nach hinten warf.
Dann drehte sich der Junge, den ich für Leander hielt,
ebenfalls um.

Treffer!
Er war's.

Ich ging einige Schritte auf ihn zu
& auch er kam mir entgegen.

Wir begrüßten uns mit einer Umarmung,
obwohl wir uns praktisch noch nie wirklich geshen hatten.
Wie Nico und ich damals.

Wir hatten uns kurz Unterhalten.
Dann fiel mir auf, dass ich jetzt doch die Gruppe verloren hatte.
Bis Philip, der mittlerweile ordentlich betrunken war, mich von hinten ansprang und mich fast umwarf.

Das dieser Typ einen auch immer blamieren musste!
"Wo sind die anderen?", hatte Phillip gelallt.
"Irgendwo da vorne", hatte ich gesagt, "Hol sie mal".
"Wo denn?", fragte Phillip.
"Da vorne", ich streckte meinen Arm in die Richtung die ich meinte.
"Okay", Philip lies von mir ab und torkelte los.

"Ich glaube ich brauche neue Freunde", beschämt hatte ich Leander angelächelt.
Er war kaum zu Wort gekommen,
da stürmten Nico und Noah auf ihn zu und wollten ihm unbedingt einen Kurzen andrehen.
Leander musste sie ein paar mal abwimmeln.
Er hatte gesagt, er hätte selbst schon zu viel getrunken.

Dann hatte seine Gruppe ihn zum Weitergehen gedrängt.
Und unsere Wege hatten sich wieder getrennt.

Ich hatte mich so dermaßen darüber gefreut,
Leander getroffen zu haben.
Ich hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet.
Und da haben wir es wieder,
wenn man es am wenigstens erwartet,
passiert es!

Nico wird eifersüchtig.

Verfasst: 27. November 2011


Nach den ersten Nachrichten mit Leander,
kam das Gespräch dann doch noch ins Rollen.
Wir schrieben eine ganze Zeit lang.
Irgendwie waren wir beide auf der gleichen Wellen länge.
Wir schienen uns richtig gut zu verstehen.
Und auch,
wenn ich diesen Jungen kaum kannte,
ich mochte ihn irgendwie jetzt schon sehr.
Und ich würde mich sehr freuen,
wenn ich ihn zu meinem Freundeskreis zuzählen dürfte.
Leander war wirklich symphatisch.
Er war in der gleichen Szene unterwegs wie ich,
hatte einen ähnlichen Humor
& er erinnerte mich ein bisschen an Lynn.

Leander und ich,
hatten an diesem Freitag gar nicht mehr aufgehört zu schreiben.
Selbst als ich im Zug, auf dem Weg zu Nico, saß schrieb ich weiterhin mit Leander.

Nico's Mum hatte mich vom Bahnhof abgeholt.
Nico war an diesem Nachmittag nach der Arbeit dierekt zu Noah gegangen,
um dessen Computer zu reparieren.

Nico's Mum hatte mich zu Noah gefahren,
damit wir Nico abholen konnten.

Als Nico und ich wenig später im Auto saßen
um mit seiner Mum zum Einkaufen zu fahren,
tippte ich immernoch auf meinem Smartphone Nachrichten an Leander.
Selbst im Supermarkt.

Nico war das schon aufgefallen.
Auch mein strahlendes Grinsen dabei.
Ich freute mich nun mal sehr über den Austausch mit Leander.
Unsere Unterhaltung machte mir eben großen Spaß.

"Mit wem schreibst du denn da?". hatte Nico irgendwann gefragt.
Seine Stimme klang schon jetzt etwas genervt.

"Den kennst du nicht", hatte ich erwiedert.
"Den?", hatte Nico nachgefragt.
"Leander, ist ein Kumpel von Maurice", hatte ich geantwortet.

Ohjee, ein anderer Kerl.
Das war ein rotes Tuch für Nico.

Zuhause hatte er mich gebeten ihm Leanders Profil zu zeigen.
Ich tat es,
auch wenn ich wusste,
dass Nico nur noch weniger begeistert sein würde.
Und so war's auch.
Als Nico die Bilder in Leander's Profil gesehen hatte,
färbte sich das rote Tuch gar dunkel rot.

"Mr. Super-Emo", spottete Nico.

Ich muss schon sagen,
Leander ist definitiv ein hübsches Kerlchen.
Und das gefiel Nico überhaupt nicht.

Da war sie wieder, seine Eifersucht.
Nico schaltete völlig auf stur.
Er war nunmal schrecklich eifersüchtig,
hatte große Angst mich zu verlieren
& immer mal wieder Komplexe wegen seinem Aussehen.
Völlig zu unrecht.

Nico war angekratzt.
Fast sauer.
Er wies mich von jetzt an total zurück.
Sobald ein anderer Kerl im Spiel war,
ging bei Nico gar nichts mehr.
Die Sache mit Anton hatte ihm schlimm zugesetzt.

Eigentlich hatte ich den Ernst der Lage,
total unterschätzt.
Was Nico nicht wusste,
das er sich mehr Sorgen machen musste das Leander ihn mir nicht ausspannte.
Immerhin konnte der mit Mädchen ja nun nicht viel anfangen.

Unter einem grinsenden Blick musste ich Nico davon erzählen.
Ich stieß allerdings auf Unverständnis.
Das Leander schwul war, wollte Nico gar nicht hören.
Und auch gar nicht glauben.

Es hatte lange gedauert,
bis ich Nicos Eifersuchtsanfall wieder unter Kontrolle bekam.
Sein Misstrauen Leander gegenüber blieb allerdings.

& es sollte sehr lange dauern bis es verloren gehen sollte ...

first messages.

Verfasst: 26 November 2011



Es geht immer noch um Freitag den 19. August.
Und um diesen unbekannten Jungen.
Und um dieses Unbekannte Gefühl.


Ich hatte mir vorgenommen,
ihn zu suchen.

Es hatte nicht lange gedauert,
ihn zu finden.
Gleich nach der Berufsschule,
hatte ich mich an den Computer gesetzt
und die Suchaktion gestartet.
Dank Facebook,
war es wie erwartet überhaupt kein Problem.

Ich fand den Jungen bei Maurice's "Freunden"
Ich war mir ziemlich sicher, das es es war.
Leander.

Ich schickte ihm,
ohne weiteres eine Freundschaftsanfrage.

Jetzt hieß es warten.

Ja, es war genau wie bei Nico vo einem Jahr.
Ich hatte ihn gesehen,
im Regen.
Am letzten Unterrichtstag vor den Arbeitswochen.
Hatte ihn gesucht
& gefunden
& geaddet.

Wenig später kam eine Nachricht.
"Kennen wir uns?"

Genau wie damals!

Ich tippte zügig eine Antwort,
fragte danach ob er mit Maurice befreundet sei,
weil ich vermutete ihn mit ihm gesehen zu haben.
& er gab mir recht.
Das Gespräch kam allerdings nicht so recht zum Laufen.
Also tippte ich eine weitere Nachricht,
ein bisschen sticheln, ein bisschen interessant machen.
Wie damals bei Nico.

"mir scheints als wäre ich mal wieder übersehen worden :'D"

Eine Antwort kam sofort:
"Ehm nö^^ ich war mir jetzt nur nich so sicher. und das eine sichtung gleich zum add führt^^ naja ^.^ "

Ich schrieb erneut zurück:
"achso okay ^^ da ich heute drei mal übergerannt worden bin hab ich irgendwie damit gerechnet mal wieder übersehen worden zu sein oô. naja normal nicht, aber ich dacht ich mach einfach mal :b hoffe das stört dich nicht all zu sehr ^^."

Eine Antwort von Leander lies nicht lange auf sich warten:
"Hihi *.* nöö stört mich nich ^.^"


Leander schien tatsächlich ganz nett zu sein,
er hattte von Anfang an ser symphatisch gewirkt.
Und irgendwie etwas in mir ausgelöst.
Von dem ich mir immer noch nicht sicher war,
was es denn nun war.
Leander hatte irgendwie eine seltsame Art zu schreiben,
aber das störte mich gar nicht.
Ich mag seltsame Menschen.

"dann ist ja gut (: & das ist gar nicht so lustig oO ich meine einen panda kann zwar nichts erschüttern, dennoch ist dieses kleinsein echt verdammt nervig und gefährlich :'D ich glaube mario hatte recht, ich bin wohl wirklich im regen eingelaufen -.-"
tippte ich & sendete.

Und dann kam die Nachricht, die mich stuzig machte
& somit ziemlich schnell Licht ins Dunkle brachte ...

"Aaaach ich mag kleine leute ^.^ "kleine" jungs sind iwie süß^^ und bei groooßen menschen fühl ich mich unwohl^^"


Kleine Jungs!?
Oh nein. Oh nein. Oh nein.
Ein böse Vorahnung überkam mich.
Sollte ich tatsächlich wieder einen Volltreffer gelandet haben?

Das galt es jetzt heraus zu finden:
"frag mich mal, wenn alle welt 30cm größer ist als du is das irgendwie richtig scheiße :'D nimm mir die Frage bitte nicht übel, aber stehst du auf Kerle ? also weil wegen kleine jungs sind süß :b"

Klar, nach 5 Minuten mit der Tür ins Haus zu fallen,
ist nicht gerade die feine spanische Art,
aber hey, er hatte angefangen!
Und ich war nun mal neugierig.

Und die Antwort mit der ich gerechnet hatte,
kam auch:
"Hehe xD ...Japp ^_^"


Leander,
stand auf Kerle.
Der Typ,
der von jetzt auf gleich
so viel Chaos in meinemKopf ausgelöst hatte,
war schwul.

Oh man.,,


Und wieder hallte mir dieser eine Satz durch den Kopf.
Leoni hatte ihn mal von sich gegeben.
Im Sommer 2007,
kurz bevor ich damals Lynn kennen gelernt hatte.
Grund für diesen Spruch war eine Castingsendung,
in der ich einen der Typen total niedlich gefunden hatte.
Der Typ schien allerdings eben stockschwul zu sein.
Leoni kam damals am Telefon auf BK zu sprechen.
Bei dem man ja nun bis heute nicht weiß, wo er hingehört.
Und dann fiel eben dieser eine Satz.

"Lucy hat einen Faible für Schwule!"

& ich gebe es nur ungern zu,
aber Leoni hatte recht.
Wenigstens dieses eine Mal.

Sie hatte wirklich recht,
alle naselang stolperte ich über Schwule.
Ob in Büchern, in Filmen, im richtigen Leben oder im Fernsehen.
Irgendwie liefen sie mir immer über den Weg.
Und ich mochte diese Menschen,
die haben irgendwie was.

Nach Lynn's Tod allerdings,
hatte ich mit keinem Schwulen mehr gesprochen.
Jetzt lief mir Leander über den Weg.
& jetzt wusste ich auch,
warum ich so ein merkwürdiges Gefühl bei ihm hatte.

Ich hab eben eine Nase für Schwule.

unknown guy, unknown feeling.

Verfasst: 23 November 2011



Freitag, 19 August 2011.

Das neue Ausbildungsjahr hatte gerade erst begonnen.
Es war der zweite Tag in der Berufsschule,
nach diesem Wochenende sollte es in die Praxis gehen,
für drei Wochen.

Es war wie vor einem Jahr, bei Nico.
Ich hatte ihn am letzten Schultag vor den drei ersten Praxiswochen,
zum ersten Mal gesehen und angeschrieben.
Damals noch über SVZ.

Dieser Tag,
sollte ähnlich verlaufen.


Wir hatten gerade Pause.
Es regnete, wie damals bei Nico.

Ich war gemeinsam mit Janin zum nächsten Supermarkt gelaufen.
Die Kapuze meiner Sewatjacke hatte ich mir tief ins Gesicht gezogen.
Damit weder meine Haare noch mein Make-up nass wurden.
Der Nachteil dabei war,
das ich kaum etwas sah.
Eigentlich nur meine Schritte,
damit ich nirgendwo gegenlief.
Alles rechts und links von mir,
kam gar nicht in mein Blickfeld.

Deswegen erschreckte ich mich auch so sehr,
als sich mir plötzlich eine Hand entgegenstreckte.
Kurz vorm Eingang des Supermarktes.

Ich blieb stehen und drehte mich zu Seite,
damit ich sehen konnte woher die Hand kam,
bzw. wem sie gehörte.

Maurice!
Mir entwich ein freudiges quietschen
"Marcia!"
und ich fiel Maurice um den Hals.
So verdammt lange hatte ich ihn nun nicht mehr gesehen.

Janin war eigentlich schon im Supermarkt verschwunden,
kam nun aber zurück.

"Gut, dass du immer Quietscht. Dann weiß man wenigstens wo du bist, wenn du stehen bleibst", hatte sie gelacht.

Ich hatte noch ein bisschen mit Maurice gequatscht,
allerdings nicht ohne Hintergedanken.

Der Typ, der dicht bei Maurice stand war mir schon aufgefallen.
Und dierekt ins Auge gesprungen.
Er passte 100% in mein Beuteschema.

Schwarze Haare,
gekleidet wie aus der Emo-Szene,
Snakebites.
Seine Augenfarbe konnte ich nicht erkennen.

Ich beobachtete diesen Jungen ja nur über Maurice's Schulter hinweg.
Gehörte er überhaupt zu Maurice?
Er stand ein wenig Abseits.

Aber ja,
er gefiel mir.

Janin zog mich dann schließlich doch mit in den Supermarkt.

"Hast du den gesehen!?", japste ich,
als wir hinter den automatischen Türen verschwunden waren.

"Den Emo?", fragte Janin, "der sah gar nicht mal schlecht aus".

"Eben!", japste ich weiter.


Als wir aus dem Supermarkt wieder heraustraten,
waren leider weder Maurice noch der Unbekannte da.
Es hatte aufgehört zu regnen.
Wahrscheinlich hatten die beiden sich nur solange untergestellt.
Mist!

Zurück in der Berufsschule,
musste ich Anastasia sofort von meiner Entdeckung erzählen.

Ich war total aufgewühlt.
Seit ich diesen Jungen gesehen hatte,
fuhr mein Kopf Karusell.
Ich konnte das Gefühl, welches ich hatte einfach nicht einordnen.

War das etwa ein Anflug von Verliebtheit?
Es war wie damals bei Nico,
das konnte doch nicht sein!

"Du hast doch einen Freund", erinnerte mich Anastasia.
Ich hatte nur herum gedruckst.

Ich hatte mir gleich auch einen genialen Plan überlegt.
Um diesen Jungen genauer zu betrachten,
um heraus zu finden, wer er war.

Ich wollte Maurice zum nächsten Pausenbeginn
eine SMS schreiben.
Damit wir uns treffen konnte,
er solle doch den Emo mitbringen.

Der Plan wurde natürlich durchkreuzt,
als die Klasse beschloss die Pause durchzuarbeiten,
um dafür früher Unterrichtsschluss zu bekommen.

Na toll.

Der Kerl wich mir nicht mehr aus dem Kopf,
dann musste ich eben anders herausfinden wer er war.
In Zeiten von Facebook sollte das ja nun wirklich kein Problem sein!
Ich würde mich zu Hause einfach an den PC setzen und ersteinmal
Maurice's "Freunde" durchstöbern,
wenn die beiden tatsächlich zusammengehörten,
würde ich den Emo dort leicht finden,
und zu erkennen würde er auch einfach sein.

Nur dieses Gefühl,
war immer noch nicht zu erkennen.

du bleibst nicht.

20. November 2011



Du hast die Möglichkeit
zu bleiben.
Du willst nicht.
Zögerst nicht.
Du bleibst nicht.
Ich würde
wenn ich könnte.
Ich würde
bei dir bleiben.
Du lässt mich alleine.
Alleine
voller Trauer und Wut.
Ich schweige.
Mein Fehler.

nase voll.

19. November 2011.



Es war so 2 Uhr oder 3 Uhr morgens.
Nico, der Hund und ich waren gerade von Verena nach Hause gekommen.
Wir hatten bei ihr ein bisschen gefeiert.
Den Hund hatten Nico und ich mitnehmen müssen.
Wir hatten niemanden gefunden,
der die Nacht über,
auf ihn aufpassen würde.
Und alleine lassen konnten wir ihn nicht.


Nico hatte gerade einen Joint gebaut,
den wir noch in aller Ruhe hatten rauchen wollen.

Nico's Mutter war an diesem Abend ebenfalls unterwegs gewesen,
jetzt kam sie zur Tür herein.

Mist.

Ich hatte die rettende Idee,
noch eine Runde mit dem Hund durchs Feld zu gehen.
Das taten Nico und ich sonst auch,
damit wir rauchen konnten wenn seine Mum zu Hause war.


"Du hörst dich aber ganz schön verschnupft an",
meinte Nico's Mutter zu mir.

Ich hatte bei Verena auch sämtlich Taschentücher
verbraucht die ich dabei gehabt hatte.

Hallo Imunsystem, schön das du funktionierst!

Nicos Mutter legte sofort mit ihrem Esotherik-Kram los.
Sie hielt viel von Salzsteinen, Karten usw usw usw.
Eigentlich waren solche Themen ja auch ganz interessant.
Und an sowas glaubte ich ja sowieso ein bisschen.

"Nase voll", hatte Nico's Mum gesagt.

Ich wusste wie sie das meinte.
Ich musste von irgendwas,
irgendwem,
die Nase gestrichen voll haben.
Und das nicht nur im übertragenem Sinne.

Mein Körper wollte mir,
mit dieser Schnotterei also irgendwas sagen?

Wenn ja,
dann was?

Nico und ich verstanden uns wieder ziemlich gut,
daran konnte es nicht liegen.

Vielleicht daran,
das ich in letzter Zeit immer wieder über Anton nachdachte?
Aber,
in welchem Zusammenhang sollte ich da die 'Nase voll' haben?


Wahrscheinlich war ich einfach nur mal wieder erkältet...

plan b.

17. November 2011.


plan b:

sexiest woman alive werden & meinen Ex-Freund auslachen.



Seit das neue Ausbildungsjahr diesen Sommer begonnen hat,
läuft mir nun fast jeden Morgen Evan vor die Füße.
Am Bahnhof, an der Bushaltestelle und manchmal an der Berufsschule.

Ich bin über diesen Kerl schon lange hinweg,
allerdings ist und bleibt er ein Arschloch.
& ich hätte wirklich weiterhin darauf verzichten können,
ihn zu sehen.

Es war irgendwann in den letzten Wochen.
Ich hatte mit dem Bus zum Bahnhof fahren müssen,
nicht wie sonst mit dem Auto.

Ich stand an der Bushaltestelle,
wartete und hatte Eine geraucht,
als ich Evan auf mich zukommen sah.

Er lief an mir vorbei
und setzte sich wenige Meter neben mir
auf eine Mauer.

Super, jetzt würde ich auch noch mit ihm im Bus fahren müssen.

Ein paar Minuten später
gesellte sich ein anderer Typ zu Evan.
Die Beiden schienen sich zu kennen,
denn sie begrüßten sich mit einem Handschlag.

Dann hörte ich Evan flüstern.
"Guck mal, da steht meine Ex-Freundin".

Ich traute meinen Ohren kaum.
Sprich doch leiser, du Idiot!

Der andere Typ sah zur mir herüber.

Auffälliger geht's ja wohl nicht!

"Sieht gut aus", flüsterte er zurück.
Wobei man das nun nicht flüstern nennen konnte.
Immerhin konnte ich jedes Wort verstehen.

"Mhm", grummelte Evan.


Ich hatte grinsen müssen.
Plan B.
hatte also funktioniert.

Ich war nun nicht mehr das kleine, graue, dicke Mäuschen.
Ich hatte mich in eine schlanke, auffalende & ansehnliche Person gewandelt.

Und der Wortwechsel der Beiden, ließ mich erstrahlen.
Evan hätte mich haben können,
er hatte mich.
& wollte mich nicht.
jetzt hat er eben Pech!

bad dream.

16. November 2011.



Ich weiß nicht mehr, warum.
Ich weiß auch, den Ort nicht mehr genau.
Und ich weiß nicht mehr genau,
warum Anton dort war.
Ob er hinter mir her gelaufen war.
Oder ob ich ihm gefolgt bin.

Wir liefen nebeneinander.
Haben vielleicht sogar geredet.

Auf dieser langen,
geschotterten Straße
dämmerte es schon.
Links und Rechts,
nur Felder und Bäume.

Ich brach weinend zusammen.
Fiel einfach auf die Knie
und schlug damit auf der Schotterstraße auf.
Schluchzend.

Die eigenen Hände
hielt ich mir vor's Gesicht.

Ich hatte nur noch meine Knie gesehen,
die in einer schwarzen Leggins
& den hohen Nuttenstiefel,
die ich so liebe,
steckten.
Nur noch den Schotter
unter mir.
Und Antons Hände,
die nach mir fassten.
Mich berührten.

Anton sprach mit mir.
Irgendwas.
Irgendwas, wie "Oh Scheiße".
Das wohl mehr zu sich selbst,
als zu mir.
"Komm steh auf".

Ich glaube er hat noch auf mich eingeredet.
Ich kann mich nicht erinnern.

[...]

Ich lief an Antons Haus vorbei.
Es ähnelte nun einer alten Scheune,
mit großen Toren.

Das was am Vorabend passiert war,
saß mir noch in den Knochen.

Ich schob mein Fahrrad langsam.
Spähte durch das offene Scheunentor.
Ich sah mich nach Anton um.

Ich konnte ihn nicht ausfindig machen.
Wollte nicht offensichtlich stehen bleiben.
Langsam zündete ich mir eine Kippe an.
Um Zeit zu schinden.

Ich sah Leander auf mich zu kommen.
Er war schon ganz dicht bei mir.
Er trug das braune Pali um den Hals.
Er hatte mich schon gesehen.

"Was machst du denn hier?",
hatte er mich gefragt.

____________________________

& Ich dachte diese merkwürdigen Träume
hätten aufgehört.
Jetzt ist da wieder einer.
Einer der mich schon seit dem Aufstehen beschäftigt.
& meine Gedanken in schach hält.

Vor dem Einschlafen am Vorabend,
hatte ich an Anton denken müssen.
Ich hatte ein Lied gehört,
welches mich an ihn erinnert.

Habe ich deswegen von ihm geträumt?
Vor ein paar Tagen,
hatte ich schon einmal von ihm geträumt.

Warum war ich in diesem Traum weinend zusammen gebrochen?
Was hatte mich so erschüttert?.
Anton etwa?

Ich suche nach der Bedeutung dieses Traums.
Was will er mir sagen?
Will er das überhaupt?

Immer wieder machen mich diese Fragen
nach solchen Träumen fast wahnsinnig.
Und das manchmal tagelang.

In einem Kinderlied,
welches ich früher sehr mochte,
heißt es:

Träume sind Schäume,
was für en Glück.
Vielleicht verwandelt
sich der Frosch
ja wieder zurück.
Weiter bekomme ich es nicht mehr zusammen.
Schade eigentlich.

Der Punkt ist aber,
sind Träume eben doch nur Träume?

Lückentext.

16. November 2011.


Die vergangenen Monate sind wie ein Lückentext.
Zumindest hier.
Denn ich habe sie erlebt,
aber nicht geteilt.