Willkommen in meinem Leben




[38] Beziehungsstatus: man munkelt.

[38]


man munkelt.


Samstag 9. Oktober 2010


Am Tag zuvor war ich gerade, völlig aufgedreht, aus Hannover gekommen.
Die paar Tage dort hatten mir wirklich mehr als gut getan.
Die waren jetzt allerdings vorbei.
Ich war wieder zu Hause.
Nicht mehr weg.
Nicht mehr in Sicherheit.

An diesem Samstag Abend sollte ich zu Nico fahren.
Während ich in Hannover war hatten wir uns die ganze Zeit über SMS geschrieben.

Jetzt gab es kein zurück mehr.
Jetzt mussten klare Verhältnisse geschaffen werden.
Ich wusste zwar, dass Nico mehr für mich empfand,
aber ob Nico mitbekommen hatte, dass es mir genauso ging war mir noch immer nicht ganz klar gewesen.

Obwohl wir uns am vergangenem Dienstagabend geküsst hatte,
am Bahnhof.

Merkwürdigerweise war mein Kopf total frei, als ich im Auto saß.
Ich weiß gar nicht mehr, warum ich an diesem Abend mit dem Auto gefahren wurde.
Normalerweise fuhr ich alleine mit dem Zug.

Scheiß egal, jedenfalls saß ich an diesem Abend auf dem Weg zu Nico im Auto.
Über die Fragen

was jetzt?
wie weiter?
Freundschaft?
wie Nico begrüßen?

hatte ich mir irgendwie überhaupt keine Gedanken gemacht, in diesen Minuten.

An der Tankstelle wurde ich aus dem Auto gelassen.
Nico hatte gerade die Straßenseite überquert um mich abzuholen.
Eigentlich tat das gar nicht mehr Not.
Mittlerweile wusste ich schon wo Nico wohnte.

Ein Grinsen war über sein Gesicht gehuscht, als er mich ansah.
Ich glaube, ich war in diesem Moment völlig klar.
Bzw. dachte halt eben nicht nach.
Über die Begrüßungsform konnte ich jetzt sowieso nicht mehr nachdenken.
Zu wenig Zeit.

Wir umarmten uns.
So wie sonst auch.
Ich wollte danach zurück treten.
Nico hielt seine Hände noch auf meinen Armen.

Ich wand mich aus seinem Griff,
ging ein paar Schritte die Straße hinauf.

ÄÄÄÄÄTSCH !

"äh ... ja ...", murmelte Nico.
Er stand ziemlich verwirrt an der Stelle, an der ich ihn stehen gelassen hatte.
Irgendwie sah das sehr niedlich aus.
Wie ein Hund, den man einfach am Straßenrand ausgesetzt hatte
& der jetzt darauf wartete, dass sein Frauchen zurük kam und ihn wieder mit nahm.

Ne mein Freund, du musst schon selber laufen.
"Willst du da noch länger stehen bleiben?", hatte ich ihn gefragt.

"äh.... nein ...", er setzte sich, mit immer noch dem gleichen verwirrten Gesichtsausdruck, in Bewegung.

Bei Nico zu Hause saßen wir auf dem Sofa im Wohnzimmer.
Alles lief eigentlich ab wie immer.
Bisschen Bier.
Bisschen Reden.
Bisschen distanziert ...

für das nach letztem Dienstag, bisschen sehr Distanziert.

Ich glaub, ich konnte das alles einfach noch nicht so realisieren und einordnen.
Diesen Abend hatte ich sowieso damit zu kämpfen meine Egoschübe aus Hannover im Zaum zu halten.
Ich war so unglaublich aufgedreht und hibbelig davon gewesen.
Und ich hatte Nico auch alles ganz detailreich erzählen müssen.

Auch, wenn er wohl lieber was ganz anderes gehört hätte.


So langweillig das auch ist, den Abend über passierte nichts mehr zwischen uns.

Bis der Zeiger der Küchenuhr die Uhrzeit anpeilte, die für mich die Rückfahrt bedeutete.

Nico brachte mich noch wie immer zur Tankstelle.
Kurz vorher passierte dann doch was.
Wir hatten uns wieder geküsst.
Das zweite Mal.
& da war dann wieder dieses Kribbeln gewesen.

pfuii, Klischee.

Den restlichen Weg bis zur Tankstelle, waren wir Arm in Arm gelaufen ...

_____________________________


In einem späteren Gespräch,
mittlerweile war es der 10. Oktober 2010
peilte ich dann darauf an, doch klare Verhältnisse zu schaffen.

Wanna be my boyfriend!?

Ich wusste aber auch nicht so recht wie.
Ich war keine Meisterin in sowas.
Erfahrungslos noch dazu.

& eigentlich hatte ich es mit Nico sowieso nicht soweit bringen wollen.
Nicht, weil ich nichts für ihn empfunden hatten.
Nein, ganz im Gegenteil.
Ich hatte nur Angst, dass es gleich wieder zebrach.
Und ich mochte Nico wirklich,
auch als 'Kumpel' hatte ich ihn von Anfang an gemocht,
vielleicht auch, weil mir unterbewusst schon von Anfang an klar gewesen war,
dass da mehr für ihn ist.
Jendenfalls hatte ich aber Angst.
Würde das nicht hinhauen mit uns,
gäbs nur wieder Tränen und einen weiteren verlorenen Freund ...


Man könnte sich ja einfach auf Freundschaft mit Extras einigen ...

Scherz bei Seite, weiter im Text.
Jedenfalls hatte ich Nico auf das "was ist denn jetzt!?" angesprochen.
Ganz beiläufig.
und vielleicht ziemlich unromantisch ...
aber immerhin hatte ich es getan !

"Kann ich meinen Beziehungsstatus eigentlich ändern?".
"Kommt drauf an", hatte er gesagt.

Internetprofile. Beziehungsfelder. Man kennt das Spielchen ja.

"Ich dachte da so an 'Kein Interesse' " hatte ich gescherzt.
Mensch, Lucy ! Der arme Junge.
Ich habe halt einen gemeinen Humor manchmal ...

"Ah, klar!", meinte er.
"Ich konnts mir nicht verkneifen", entschuldigte ich mich,
"aber Fragen beantwortet man nicht mit Gegenfragen".

"Hm, ich denke schon das du das kannst", hatte er gesagt.



<3 br="br">




Happy End, tatütata

[37] Hannover 9

[37] Hannover 9



Nach dieser kurzen Belustigung meiner männlichen Fangemeinde.
besprachen wir dann noch im Stuhlkreis die Ausarbeitungen der Themengruppen.

& dann kamen wir zu dem Teil der Seminarfahrt
& der Frage die uns alle beschäftigte.

Vorallem mich.
Nett-Sein-Zettel.

Hatte Milan wirklich mich gezogen gehabt?
Er war mir immerhin auffällig nahe gekommen,
die Tage über.
Nun gut, bei Tarik war es genauso gewesen.
Allerdings noch irgendwie auf eine anderen und vorallem aufdringlichere Art.
Ich stand ja immerhin auf seiner Vögel-Liste.
Den Aspekt fand ich immer noch total interessant.
Dirk war mir, bzw. meinem Arsch allerdings auch ziemlich nahe gekommen.
Und Timo hatte mich auch ständig angestarrt und angequatscht.

Schon amüsant.

Wir sollten uns dann also äußern.
Bzw. unsere Vermutung bekannt geben.
& dann wurde aufgelöst.

Als ich mit meiner Vermutung an der Reihe war,
sprach ich Milan an.
& die Punkte die mich zu dieser Vermutung gebracht hatten.

"Ich denke, es ist Milan", hatte ich angesetzt, "er war bisher nur nett zu mir. Hat mich bei der Nachtwanderung immer warm gehalten und aufgepasst, dass ich nirgendwo gegen laufe oder hinfalle oder sonst was. Außerdem hat er mir immer den Sekt aufgemacht".

Das mit dem Sekt ist ein wirklich wichtiger Punkt.
Der muss immerhin fließen & selbst kriege ich die Flaschen nicht auf.

Naja, Spaß bei Seite.

Der Rothaarige grinste immer zwischen mir und Milan hin und her, während ich sprach.
Bevor Milan dann etwas zu meinen Worten sagen konnte, war der Rothaarige seine Vermutung dazwischen.

"Mensch, Lucy. Der Junge ist verliebt!".
Alle lachten.
Milan auch.
& er wurde rot dabei.

huch?

Milan hatte mich aber tatsächlich auf dem Zettel gehabt.
Trotzdem kam mir die Sache irgendwie noch immer komisch vor.

Allerdings wussten mittlerweile die meisten, dass zu Hause mehr oder weniger jemand auf mich wartete.
Nico.


Nach unserer kurzen Besprechung, kam der Bus.
Es ging also zurück nach Hause.

Rollt den roten Teppich aus, ich komme zurück!

Hannover war damit also fast abgeschlossen.

Wir waren nur 15 Leute & hatten einen ganzen Reisebus für uns alleine.
Wir verzogen uns alle in den hinteren Teil des Busses und redeten während der Fahrt über die Tage in Hannover.
Wir hatten uns alle gut kennen gelernt & waren sofort als Team und als Freunde zusammen gewachsen.
Darüber sprachen wir auch.

______________________________

Hannover hatte mir persönlich sehr viel gebracht.
Ich bin um einiges Selbstbewusster geworden.
Durch die ganzen 'Kerl-Geschichten'
habe ich immer wieder 'Ego-Schübe' durchlaufen.
Die Tage in Hannover hatten mir wirklich gut getan.
Ich war nun nicht mehr so schüchtern, wie ich es vorher doch noch ein bisschen gewesen war.
Außerdem war ich hemmungsloser geworden.
Und vielleicht auch ein bisschen frecher.
Mein Ego war eben gewachsen.
Und das tat mir mehr als gut.
Und ich hatte diese Ego-Schübe mehr als gut gebrauchen können.

[36] Hannover 8

[36] Hannover 8


Immer noch Freitag morgen, 8 Oktober 2010.


Meine Rauchergruppe saß im Seminargarten und arbeitete weiter an ihren Vorschlägen und Konzepten.

Allerdings war es an diesem Morgen schrecklich kalt.
Die letzten zwei Tage über, war es in Hannover nicht unbedingt warm gewesen.
Aber immerhin so warm, dass man es ohne Probleme in Shirt und Sweat-Jacke hatte aushalten können.
Jetzt war ich am Zittern.
Denn eine vernünftige Jacke hatte ich sowieso nicht dabei gehabt & saß dort im Garten eben auch nur wieder in Shirt und Sweat-Jacke.

"Ist dir kalt?", hatte der große rothaarige Junge mich gefragt,
der mit einer Kippe zwischen den Lippen mir gegenüber in einem der Gartenstühle gesessen hatte.
"Ein bisschen", hatte ich als Antwort gebibbert.
"Warte eben, ich hol dir gleich einen Pulli", hatte er angeboten und an seiner Kippe gezogen.

Die Koffer hatten wir dierekt nach dem Frühstück schon aus der Jugendherberge in das Seminargebäude geschafft.
Gegen Mittag, sollte schon der Bus kommen, der uns wieder nach Hause fahren sollte.
Das war jetzt gar nicht mehr so lange hin.

Der Rothaarige beförderte seine aufgerauchte Kippe in den Aschenbecher und stand auf.
Er schob die Glastür zum Kaminzimmer des Seminargebäudes auf und verschwand darin.
Er war an die 2 Meter groß und sah im allgemeinen aus wie ein Schrank.
Durch einen seiner Pullover würde ich komplett durchrutschen.

Kurzdarauf kam der Rothaarige mit einem schwarzen Pullover wieder.
Ich hatte mich bedankt und war hineingeschlüpft.
Passte perfekt.
Naja, war vielleicht an die 6 Nummern zu groß.
Mindestens.
Die Ärmel sahen bei mir aus, wie Fledermausflügel.
Und das untere Bündchen reichte mir bis über die Knie.
Besonders groß war ich eben auch nicht.
Der Pulli allerdings schon.
Wenigstens war mir nun nicht mehr kalt.

Und dann fiel mir etwas auf.
Etwas, dass mir schon in den letzten zwei Tagen öfter aufgefallen war.
Dieser Duft.
Der Geruch von irgendeinem Deo.
Das Deo, musste der Rothaarige anscheinend benutzen.
Es konnte auch Parfüm gewesen sein.
Total egal.
Jedenfalls kam mir dieser Geruch so vertraut vor.
Irgendwoher kannte ich ihn.

Ich schob die langen Ärmel des viel zu großen Pullovers über meine Hand,
so dass ich an das Bündchen heran kam, welches eigentlich um das Handgelenk sitzen sollten.
Eben dieses Bündchen hielt ich mir unter die Nase.
Und schnupperte daran, wie ein kleines Hündchen.

"Was machst du da?", hatte der Rothaarige gefragt, der mich bei dieser total dämlich aussehenden Aktion beobachtet hatte.
"Ich riech an deinem Ärmel", gab ich die dämlichste Antwort die ich hätte geben können.

Er sah mich komisch grinsend an.

"Was nimmst du für ein Deo oder Parfüm?". hatte ich ihn gefragt.
Ich weiß gar nicht mehr was genau er geantwortet hatte.
Der Name hatte mir auch nichts gesagt.

Der Gedanke an diesen bekannten Geruch lies mich allerdings nicht los.
Ich steckte ja auch wortwörtlich mitten drin.

& dann fiel es mir ein.
Das war Nicos Deo oder Parfüm oder was auch immer!
Nico roch genauso.
Jedesmal, wenn er bei mir gewesen war, hatten meine Sofakissen auch so gerochen.

Nico.
Jetzt hatte ich schon wieder an ihn denken müssen.
Und der Gedanke an ihn, hatte mir ein kleines Lächeln aufs Gesicht gezaubert.


Ich hatte mich allerdings noch auf unseren Arbeitsauftrag konzentrieren müssen.
Was ziemlich schwierig war,
in dieser Duftwolke.
Es hatte mich immer wieder abgelenkt.

Dieser Pulli hatte schon irgendwie was an sich gehabt.
Nicht nur den Geruch.
Für die anderen schien es verdammt lustig gewesen zu sein,
mich in diesem 'Kleid' herum laufen zu sehen.
Ich hatte selbst zu geben müssen, dass ich in diesem Zelt wirklich verdammt komisch ausgesehen hatte.

Nach dem die letzte Arbeitsphase für dieses Schulratseminar beendet war,
versammelten wir uns noch einmal alle im großen Seminarraum im Stuhlkreis.
Bevor es damit allerdings los ging, alberten wir alle noch ein bisschen herum.
Ich hatte den Pullover des Rothaarigen mittlerweile schon wieder ausgezogen.
Im Seminarraum gab es immerhin eine Heizung.
Unter dem riesen Pulli war dann wieder mein "Wanna be my Boyfriend?"-Shirt zum Vorschein gekommen.
Unter diesem rosa Schriftzug befanden sich noch drei Herzchen.

() YES () NO () MAYBE

Timo, Milan und Tarik hatten mir gegenüber gesessen.
Das waren mir genau die richtigen.
Und alle drei starrten sie mir auf dieses dämliche T-Shirt.
Timo, unser Sprecher, hatte Milan angestubst.
"Ich geb' dir 5 Euro, wenn du hingehst und was ankreuzt".

Milan lachte.
Gerade er.
Der mir sowieso immer näher gekommen war in diesen zwei Tagen.

"Wenn du dafür Keine geklatscht kriegst. geb' ich dir 10", musste Tarik auch noch seinen Senf dazu geben.

Typisch Kerle !.

Die Fragestellung auf meinem T-Shirt war in Anbetracht anderer Tatsachen aber gar nicht mal so uninteressant ....

[35] Hannover 7

[35]

Hannover.
7 Teil.


Immer noch Donnerstag 7. Oktober 2010.

Wir saßen also wieder, wie am vergangenem Abend im Kaminzimmer des Seminargebäudes.
Jasna, Milan und ich tranken den Asti.
Die kleine Gruppe, die sich entschlossen hatte die GPS-Tour weiter zu machen, war noch unterwegs.
Die Lehrer, saßen auch noch bei uns.

Schon während der Wanderung war mir Milan immer näher gekommen.
Im Kaminzimmer wurde es nicht anders.
Er hatte seinen Stuhl zwischen meinen und Jasnas gequetscht und redete ununterbrochen auf mich ein.
Der Asti hatte ihn scheinbar noch gesprächiger gemacht.
Und wäre die Sache mit den Zetteln & der Person zu der wir besonders nett sein sollten, nicht gewesen, hätte ich mir ernsthaft Sorgen gemacht.
So beschränkte sich mein Verdacht aber einfach nur dadrauf, dass Milan mich gezogen hatte.

Alles andere wäre auch nicht von Vorteil gewesen.
Milan hätte keine guten Karten bei mir gehabt,
auch wenn er wirklich nett zu sein schien.

Nico gab's ja auch noch ...
& den würde ich Samstag wieder sehen.

Irgendwann fingen wir im Kaminzimmer an 'Promiraten' zu spielen.
Um uns die Zeit zu vertreiben bis der Rest von uns zurück kam.
Ich hatte Milan einen Promi verpasst.

Irgendwann kehrten dann tatsächlich der Rest des Schulrates von der Wanderung zurück.
Und dann verliefen sich auch schon die ersten in ihre Zimmer.

Es war bestimmt erst kurz nach 12 Uhr gewesen.
Also Freitag 8.Oktober 2010.
Abreisetag.

Wieder waren es Leart, Tarik, Jasna und ich.
Die noch übrig geblieben waren und gemeinsam im Kaminzimmer saßen.
Taik kassierte wie immer einen Spruch nach dem anderen von mir.
Da hatte ich wirklich meinen Spaß dran gehabt.
Und er anscheinend auch.

Dieser Abend verlief aber irgendwie anders, als der vergangene.
Eigentlich hatten wir ganz interessante und ernste Themen gehabt.
Mit Leart und Tarik konnte man sich dann doch ganz gut unterhalten.
Und dann wurde das Gespräch an einen Punkt gelenkt, der mich schrecklich aufregte.

Jasna.

Eigentlich fing alles ganz harmlos an.
Tarik und Leart, die sich auch ein Zimmer teielten,
hatten sich richtig gut angefreundet während der zwei Tage.
Irgendwer hatte Leart sogar gefragt, ob er Tarik wirklich möge, oder ob er ihn nur auf seinem Zettel habe.

Jedenfalls entstand das Gespräch eigentlich zwischen Leart und Tarik.
Leart hatte beobachtet, dass Tarik eigentlich immer gut gekleidet war & nur relativ teure Sachen trug.
Leart hatte nachgefragt, was Tariks Eltern beruflich machen würden.
Und so enstand die Raterei.
Bei Tarik stellte sich heraus, dass seine Eltern wirklich richtig Geld verdienten.
Ich weiß allerdings gar nicht mehr als was.
Entweder waren es Anwälte oder Ärzte.

Tarik war ein Bonzenkind, so viel stand fest.
Und bei Leart sah es auch nicht viel anders aus.
Tarik hatte nämlich auch versucht, den Beruf seiner Eltern zu erraten.
Da hatten Jasna und ich schon mit raten sollen.

& man hatte Jasna schon ansehen können, wie sie sich darauf freute, ihre familiären Verhältnisse erraten zu lassen.

Ich an ihrer Stelle, hätte über meine Familie geschwiegen.
Aber Jasna, präsentierte sie irgendwie sogar mit Stolz.

Die Mutter Putzfrau, der Vater arbeitsloser Alkoholiker.

Eigentlich schade, für das Mädchen & nichts weswegen man sie schlecht machen sollte.
Aber die Art, auf die Jasna das alles preisgab, die verstand ich einfach nicht.
Manchmal kam es sogar so rüber, als wäre Jasna da noch stolz drauf ...
traurig, aber wahr.

Mir blieb dieses Ratespiel dann auch nicht erspart.
Leart interpretierte mich allerdings einige Schichten höher ein, als Jasna.
Dies sagte er auch ganz offen.
Er beschrieb meinen Vater als guten Verdiener & meine Mutter evtl. als 400Euro-Kraft.
Aber er fand es relativ schwer, mich irgendwo einzuordnen.
Obwohl ich Klamotten von Converse und Addidas trug.

Leart hatte sogar mehr oder weniger recht gehabt, zumindest mit meinem Vater.
Der war mehr oder weniger ein hohes Tier in einer Autofirma.
Meine Mutter, ehemalige Arzthelferin war allerdings nicht mehr berufstätig.
Nicht mehr, seit sie krank geworden ist vor einigen Jahren.


Es war schon 4 Uhr morgens, an diesem Freitag als auch wir vier unsere Zimmer aufsuchten.


Wieder nur 3 Stunden schlaf.
Was mir allerdings gar nichts ausmachte.
Außerdem ging es heute zurück nach Hause, so gegen Mittag.
& dann würde ich Nico Samstag Abend wieder sehen.
Der SMS-Kontakt mit ihm, hatte das ganze Seminar über gestanden.

Nach dem Frühstück verlagerten wir uns alle wieder ins Seminargebäude, um noch ein bisschen in unseren Arbeitsgruppen weiter zu arbeiten.
In meiner Gruppe waren unteranderem auch Tarik und Dirk.
Wir behandelten den Raucherbereich an unserer Schule.
Wir waren auch alles selbst raucher.
Deswegen hatten wir uns im Seminargarten einen Platz gesucht um weiter an unserem Tehma zu arbeiten.
Natürlich mit einer ungewzungenen Konzentrations-Kippe dann & wann ...

[34] Hannover 6

[36]

Hannover.
Teil 6.


go on.
weiter im Text.

Nico schrieb eine weitere SMS.
Ich müsse doch unbedingt wieder nach Hause kommen,
sonst hätte er am Samstag-Abend nichts zu tun.

Zum Verständniss,
Freitag Mittag, würde ich von Hannover aus mit dem gesamten Schulrat wieder nach Hause fahren.
Das Seminar wäre damit beendet.
Eigentlich hatte ich mich an diesem Abend dann schon mit Nico treffen wollen.
Doch das hatte nicht so hingehauen.
Also hatten wir uns auf den Samstag geeinigt.
Auch wenn es mir verdammt vor diesem Samstag graute.
In meinem Kopf spielten sich immer wieder irgendwelche Szenen ab.

Wie Nico gegenüber treten?
Was sagen?
Was tun?
Wie sollte ich mich ihm gegenüber verhalten?

Ich fand auf diese Fragen in meinen Gedanken nie eine klare Antwort.
Die ganze Zeit über nicht, die ich in Hannover verbrachte.

Zurück also auf den Feldweg,
auf dem ich mit den anderen während unserer Nachtwanderung pausierte,
von Milan gewärmt wurde, eine Anti-Stress-Kippe rauchte & mit Nico SMS schrieb.

Ich schrieb Nico zurück, es würde ihm ja nur um seine Samstagabend-Beschäftigung gehen, die ihm ja durch die Lappen gehen würde, wenn ich von dieser Nachtwanderung nicht zurück kommen würde.

Wir scherzten ein bisschen damit herum.
Milan, der über meine Schulter hinweg, mit las hatte auch noch irgendetwas dazu gesagt,
aber ich wusste nicht mehr was.

Die Nachtwanderung wurde fortgesetzt.
Eigentlich war es das Ziel gewesen,
mit den GPS-Geräten irgendwo einen bestimmten Punkt zu erreichen.
Wir brauchten aber sowieso schon viel zu lange.
Und langsam wurde Jasna, die ich eigentlich die komplette Wanderung schon gar ignoriert hatte, quengelig.
Ihr Fuß tat ihr weh.
Vor ein zwei Jahren hatte sie dort eine Verletzung gehabt, die ihr immer noch Probleme machte.
Wir hatten noch einen weiten Fußkranken in der Truppe.
Und die anderen Mädchen die noch zum Schulratz gehörten, wollten auch nicht mehr in Dunkelheit und Kälte durch irgendeinen Wald laufen.

Der Großteil von uns brach die Wanderung also ab und ging gemeinsam mit der Erlebnispädagogin und dem Lehrer, der uns begleitete, zurück zur Jugendherberge.
Milan ging auch mit.
Er war mir noch immer nicht von der Seite gewichen.

Einige aus dem Schulrat, es waren nur vier oder vielleicht fünf, hatten noch beschlossen den GPS-Punkt trotzdem zu suchen & dann nachzukommen.

Auf ihre Verantwortung!
Ich wollte jendenfalls nur noch zur Jugendherberge,
ins Warme
& zu den vollen Astiflaschen die Jasna und ich noch in unserem Zimmer gebunkert hatten.


Es hatte auch gar nicht so lange gedauert, da hatten wir die Jugendherberge schon erreicht.
Jasna und ich waren sofort in unser Zimmer, den Asti holen.
Wir wollten danach noch wieder ins Seminargebäude um wieder in Ruhe im Kaminzimmer zu sitzen.
Milan hatten wir, bzw. ich noch im Schlepptau als wir auf unser Zimmer gingen.

Kurz hatten wir uns noch darin aufgehalten.
Milan hatte ich dazu verdonnert, erstmal die Sektflasche aufzumachen.

Die erste Hälfte des Astis hatten wir drei auch schon bei uns auf dem Zimmer getrunken.
Während Jasna und Milan auf den Stühlen gesessen hatten, hatte ich wieder in meinem momentanen Bett gelegen,
in dem gestern auch noch Tarik gelegen hatte.

Jasna mauelte wieder rum.
Sie war echt ein nettes Mädchen.
Aber manchmal ging sie mir nur auf den Käse.
So wie an diesem Abend einige Zeit lang.
Sie wollte unbedingt wissen, er sie gezogen hatte.
Bei diesem Zettel-Nett-Sein-Spiel.

Ich war mittlerweile der festen Überzeugung, dass Milan mich gezogen hatte.
Das witzige, Jasna hatte Milan gezogen.

Dreiecksbeziehung, ha ha.

Meine Vermutung, gab ich dann auch promt preis.
Doch Milan verzog keine Miene & antwortete mir auch nicht,
auf meine Anspielung.

Lag ich falsch?
War ich jetzt in ein Fettnäpfchen getreten, weil Milans übertriebene Nettigkeit eigentlich ganz andere Hintergründe hatte?

Oooops!...
Nicht der auch noch.
Langsam wurde mir das unheimlich.
Die Sache mit den Kerlen.

Aber hey, so eine Auswahl muss Frau erstmal haben!

'Zu Hause' einen Kerl sitzen haben, der nur darauf wartete,
dass man wieder kam.
Damit entlich klare Verhältnisse geschaffen werden konnten.
Auf der Seminarfahrt einen Kerl, der mich auf seiner "Die-Fick-Ich-Auch-Noch-Liste" stehen hatte.
Einen weiteren, der mich immer wieder anstarrte.
Noch einen, der mir an den Arsch ging.
Und dann meine laufende Standheizung.

FullHouse würd ich mal sagen !.
Abgeräumt, Cherié.

Nach dem kurzen Aufentahlt mit Jasna und Milan in unserem Mädelszimmer,
machten wir drei uns dann aber doch auf den Weg zum Seminargebäude.
Mit dem Asti, natürlich.
Der durfte ja nicht fehlen.

Die letzte Nacht war sowieso schon drauf gegangen,
schlafen konnten wir immerhin auch zu Hause
& da würden wir am morgigen Tag doch sowieso wieder hinfahren.

let's get the party started.

[33] Hannover 5

[33]

Hannover.
Teil 5.




Wir traten also am Donnerstag Abend die GPS-Nachtwanderung an.
Es war dunkel.
Mir war kalt.
Und sofort hatte ich Milan an meiner Seite.
Milan war mir sowieso schon immer leicht aufgefallen,
er hatte mich des öfteren schon auf irgendwas angesprochen.

Er war aber nie so direkt geworden wie Dirk oder vorallem Tarik.

Milan schien ganz nett zu sein.
Er lief dierekt am Anfang der Nachtwanderung neben mir.
"Na ist dir nicht kalt?", hatte er mich gefragt.
Oh doch!
"Doch", hatte ich auch geantwortet.
Aber anstatt, das er mir mal seine Jacke gab, so wie sich das schließlich gehörte,
sagte er nur "hättest dich mal wärmer anziehen sollen".
Allerdings hatte er es nicht unfreundlich gesagt, sondern eher scherzend.

Ich weiß gar nicht warum,
aber bevor wir zur Nachtwanderung aufgebrochen waren hatten wir von der Erlebnispädagogin kleine Knickstäbe bekommen.
Diese mit der Flüssigkeit, die dann leuchten wenn man sie schüttelt und knickt.
Jeder Teilnehmer hatte so eins bekommen.
Wir hatten es irgendwo an uns, sichtbar, befästigen sollen.
Ich hatte meins zwischen mein Handgelenk und das alte Kittenhalsband meines Katers,
welches ich als Armband trug, geschoben.
Milan hatte sein leuchtstäbchen ebenenfalls in mein Halsband geklemmt.

Als der erste Punkt kam, an dem einige von uns auf das GPS-Gerät hatten gucken müssen,
mussten wir stehen bleiben um ausfindig zu machen, in welche Richtung es weiter gehen würde.

KALT !.
damn.

Aber ich hatte ja Milan.
Milan stand hinter mir.
Er hatte seine Hände um meine Arme gelegt.
Und sie warm gerubbelt.

Nett, der Junge.

Da gab es ja noch die Sache mit den Zetteln.
Die Zettel mit dem Namen die wir am Anfang der Fahrt, also am vergangenen Morgen bekommen hatte.
Zu der Person, die wir gezogen hatten, sollten wir ja besonders nett sein.
Konnte es sein, dass Milan mich auf seinem Zettel hatte?
Oder war er einfach nur so nett zu mir?

Tarik hätte mich immerhin auch haben können.
Oder Jasna oder Leart.
Jeder eigentlich.

Erstmal genoss ich jedenfalls Milans Aufmerksamkeit
& die Tatsache das er mich wärmte.

Als es mit der Nachtwanderung dann weiter ging,
war Milan immer noch an meiner Seite.
Er wich auch eigentlich kaum von mir.
Manchmal leuchtete er auch mit seinem Handydisplay den Weg ab.
Das Licht war zwar mehr als schwach,
aber immerhin besser als gar nichts.

Zusätzlich passte Milan immer auf jede Falle auf.
Über Äste und Baumstämme über die ich hätte fallen können.
Oder Büsche gegen die ich hätte laufen können.

An manchen Stellen nahm er mich auch bei der Hand um mich zu führen.

Schon praktisch,
so ein persönlicher Aufpasser!

Besonders an der Stelle, als der Fluss kam.
Wir mussten eine kleine Schräge herunter.
Wie gesagt, wir waren mittlerweile irgendwo im Wald.
Nur mit GPS.
Ein paar wenigen Taschenlampen.
Es war verdammt kalt.
Und vorallem verdammt dunkel !

Gegen die Kälte hatte ich ja Milan, der mich immer wieder warm rubbelte,
wenn wir irgendwo stehen geblieben waren um uns in der Gruppe zu orientieren.

Jedenfalls zurück zum Fluss.
Neben einer Brücke konnte man einen kleinen Pfad hinunter.
Der Pfad ging links ziemlich in die tiefe.
War also mehr oder weniger schief.
Ein falscher tritt und man rutschte hinunter,
richtung Fluss.
Die ersten paar Meter hinter der Brücke,
lief am Fluss ein kleiner Zaun entlang.
Allerdings eben nur die ersten paar Meter.

Milan stolperte wenige Schirtte vor mir.
Und ich höre mich heute noch fragen:
"Milan? Ist da noch Zaun?".
Und ihn darauf mit "nein" antworten.

Paddelig wie ich aber bin, habe ich eben diesen besagten falschen Schritt gemacht.
Eben in diesem Moment.
Ich trat also falsch, noch während Milans Antwort,
rutschte auf einem Blatt ein wenig nach unten ab, richtung Fluss.
Zum Glück hatte ich aber ja Milan an meiner Seite.
Er hatte mich am Arm gepackt und festgehalten.
Sonst hätte ich vielleicht das Gleichgewicht verloren und wäre noch weiter gerutscht.
Danke Milan!

Milan mutierte während dieser Wanderung nicht nur zu meiner laufenden Standheizung, sondern auch mehr oder weniger zu meinem Retter.
Er warnte mich ja schließlich immer und passte gut auf mich auf.

Irgendwann waren wir tatsächlich aus diesem Wald wieder heraus gekommen.
Und standen irgendwo auf einem Feldweg um kurz Verschnaufpause zu machen.
Und um die Raucher unter uns eine rauchen zu lassen.

Auch, wenn wir eigentlich während der Nachtwanderung keine Handys nutzen sollten,
hatte ich eigentlich schon die ganze Zeit über mit Nico immer wieder SMS geschrieben.

Auch, als wir auf diesem Feldweg standen.
Milan hinter mir, der mich wieder wärmte
& während ich mit Nico einige SMS schrieb,
mir über die Schulter sah.

Ich hatte Nico in diesen Minuten geschrieben,
dass er sich schon mal drauf einstellen sollte,
mich nicht mehr wieder zu sehen.

Ich hatte meine Worte schon bewusst gewählt.
Nico und ich, hatten uns geküsst, bevor ich nach Hannover gefahren war.
Das er was von mir wollte, war mittlerweile ja auch raus.
Das es mir mit ihm genauso ging, hatte ich ihm aber am vergangenen Dienstag noch nicht so richtig vermitteln können.
Auch, wenn ich eigentlich diejenige gewesen war, die 'den nächsten Schritt' gemacht hatte.

Nico schrieb entsetzt zurück, wieso er mich denn nie wieder sehen würde.
Ich hatte darauf zurück gesmst, dass ich garantiert diese Wanderung nicht überleben würde.

Manchmal neige ich etwas zu Übertreibungen ...
But, the show must go on !
so what?

2011 TO DO !

Dinge die ich 2011 unbedingt tun muss !

aktueller Stand : 17 November 2011


[x] über Silvester bei ihm sein
[x] Anastasia an ihrem Geburtstag eine Freude machen
[x] 1 Tattoo machen lassen
[/] Motiv für das zweite Tattoo überlegen
[x] 2. Piercing machen lassen (demnächst)
[x] 18 werden
[/] neuen Perso machen lassen
[x] den 18ten richtig feiern (mit Opas 1000 euro klappt das !)
[x] mir nichts mehr verbieten lassen ( -.- )
[/] wirklich nicht mehr 'Mama' zu dieser Person sagen.
[x] [x] [x] Konzert
[x] Festival
[x] wunderschönen Sommer haben
[x] Ostsee.
[/] ein Wochenende Dänemark?
[x] wieder nach Manavgat
[x] ihn mit nehmen
[/] BERLIN ! ich will unbedingt nach Berlin.
[x] versuchen vegetarisch zu ernähren (vom 13.02-13.04)
[/] 49 kg
[x] dünn bleiben
[/] einen Hungertag einführen. (okay, das macht Nico nicht mit)
[x] wieder Tanzen
[_] überwiegend glücklich sein
[/] deadline ...
[x] mehr mit Janin machen
[x] Seminarfahrt im Januar
[x] 3 Monate <3
[x] 4 Monate <3
[x] 5 Monate
[x] 6 Monate
[x] 7
[x] 8
[x] 9
[x] 10
[x] 11
[x] 1 Jahr <3
[/] Führerschein
[x] Auto aussuchen
[­x] wieder mal was mit Maurice machen
[/] mit Fabrice über 'die alten Zeiten' quatschen. ( schaut schlecht aus)
[/] mehr für die Schulsprecher tun
[x] besser mit meiner Chefin zusammen arbeiten
[x] mit der neuen Chefin gut verstehen
[/] das Manuskript doch noch mal überarbeiten
[/] 'n neues Manuskript schreiben
[/] Juliette treffen
[/] ins Kino mit Verena & den Kerlen. (haut nicht mehr hin)
[/] Videokamera kaufen
[x] [x] [x] neues Handy
[x] meine Haare anders machen (mal wieder!)
[x] Heillig Abend mit Nico verbringen