Willkommen in meinem Leben




[35] Hannover 7

[35]

Hannover.
7 Teil.


Immer noch Donnerstag 7. Oktober 2010.

Wir saßen also wieder, wie am vergangenem Abend im Kaminzimmer des Seminargebäudes.
Jasna, Milan und ich tranken den Asti.
Die kleine Gruppe, die sich entschlossen hatte die GPS-Tour weiter zu machen, war noch unterwegs.
Die Lehrer, saßen auch noch bei uns.

Schon während der Wanderung war mir Milan immer näher gekommen.
Im Kaminzimmer wurde es nicht anders.
Er hatte seinen Stuhl zwischen meinen und Jasnas gequetscht und redete ununterbrochen auf mich ein.
Der Asti hatte ihn scheinbar noch gesprächiger gemacht.
Und wäre die Sache mit den Zetteln & der Person zu der wir besonders nett sein sollten, nicht gewesen, hätte ich mir ernsthaft Sorgen gemacht.
So beschränkte sich mein Verdacht aber einfach nur dadrauf, dass Milan mich gezogen hatte.

Alles andere wäre auch nicht von Vorteil gewesen.
Milan hätte keine guten Karten bei mir gehabt,
auch wenn er wirklich nett zu sein schien.

Nico gab's ja auch noch ...
& den würde ich Samstag wieder sehen.

Irgendwann fingen wir im Kaminzimmer an 'Promiraten' zu spielen.
Um uns die Zeit zu vertreiben bis der Rest von uns zurück kam.
Ich hatte Milan einen Promi verpasst.

Irgendwann kehrten dann tatsächlich der Rest des Schulrates von der Wanderung zurück.
Und dann verliefen sich auch schon die ersten in ihre Zimmer.

Es war bestimmt erst kurz nach 12 Uhr gewesen.
Also Freitag 8.Oktober 2010.
Abreisetag.

Wieder waren es Leart, Tarik, Jasna und ich.
Die noch übrig geblieben waren und gemeinsam im Kaminzimmer saßen.
Taik kassierte wie immer einen Spruch nach dem anderen von mir.
Da hatte ich wirklich meinen Spaß dran gehabt.
Und er anscheinend auch.

Dieser Abend verlief aber irgendwie anders, als der vergangene.
Eigentlich hatten wir ganz interessante und ernste Themen gehabt.
Mit Leart und Tarik konnte man sich dann doch ganz gut unterhalten.
Und dann wurde das Gespräch an einen Punkt gelenkt, der mich schrecklich aufregte.

Jasna.

Eigentlich fing alles ganz harmlos an.
Tarik und Leart, die sich auch ein Zimmer teielten,
hatten sich richtig gut angefreundet während der zwei Tage.
Irgendwer hatte Leart sogar gefragt, ob er Tarik wirklich möge, oder ob er ihn nur auf seinem Zettel habe.

Jedenfalls entstand das Gespräch eigentlich zwischen Leart und Tarik.
Leart hatte beobachtet, dass Tarik eigentlich immer gut gekleidet war & nur relativ teure Sachen trug.
Leart hatte nachgefragt, was Tariks Eltern beruflich machen würden.
Und so enstand die Raterei.
Bei Tarik stellte sich heraus, dass seine Eltern wirklich richtig Geld verdienten.
Ich weiß allerdings gar nicht mehr als was.
Entweder waren es Anwälte oder Ärzte.

Tarik war ein Bonzenkind, so viel stand fest.
Und bei Leart sah es auch nicht viel anders aus.
Tarik hatte nämlich auch versucht, den Beruf seiner Eltern zu erraten.
Da hatten Jasna und ich schon mit raten sollen.

& man hatte Jasna schon ansehen können, wie sie sich darauf freute, ihre familiären Verhältnisse erraten zu lassen.

Ich an ihrer Stelle, hätte über meine Familie geschwiegen.
Aber Jasna, präsentierte sie irgendwie sogar mit Stolz.

Die Mutter Putzfrau, der Vater arbeitsloser Alkoholiker.

Eigentlich schade, für das Mädchen & nichts weswegen man sie schlecht machen sollte.
Aber die Art, auf die Jasna das alles preisgab, die verstand ich einfach nicht.
Manchmal kam es sogar so rüber, als wäre Jasna da noch stolz drauf ...
traurig, aber wahr.

Mir blieb dieses Ratespiel dann auch nicht erspart.
Leart interpretierte mich allerdings einige Schichten höher ein, als Jasna.
Dies sagte er auch ganz offen.
Er beschrieb meinen Vater als guten Verdiener & meine Mutter evtl. als 400Euro-Kraft.
Aber er fand es relativ schwer, mich irgendwo einzuordnen.
Obwohl ich Klamotten von Converse und Addidas trug.

Leart hatte sogar mehr oder weniger recht gehabt, zumindest mit meinem Vater.
Der war mehr oder weniger ein hohes Tier in einer Autofirma.
Meine Mutter, ehemalige Arzthelferin war allerdings nicht mehr berufstätig.
Nicht mehr, seit sie krank geworden ist vor einigen Jahren.


Es war schon 4 Uhr morgens, an diesem Freitag als auch wir vier unsere Zimmer aufsuchten.


Wieder nur 3 Stunden schlaf.
Was mir allerdings gar nichts ausmachte.
Außerdem ging es heute zurück nach Hause, so gegen Mittag.
& dann würde ich Nico Samstag Abend wieder sehen.
Der SMS-Kontakt mit ihm, hatte das ganze Seminar über gestanden.

Nach dem Frühstück verlagerten wir uns alle wieder ins Seminargebäude, um noch ein bisschen in unseren Arbeitsgruppen weiter zu arbeiten.
In meiner Gruppe waren unteranderem auch Tarik und Dirk.
Wir behandelten den Raucherbereich an unserer Schule.
Wir waren auch alles selbst raucher.
Deswegen hatten wir uns im Seminargarten einen Platz gesucht um weiter an unserem Tehma zu arbeiten.
Natürlich mit einer ungewzungenen Konzentrations-Kippe dann & wann ...

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