Willkommen in meinem Leben




als Anton gehen musste.

Verfasst: 29 Juni 2010.



Der 29 Juni.
Anton's Geburtstag.
& der Tag an dem Fernando Torres im Jahre 2008 Spanien zum Europameister schoss.
& eben um das Jahr 2008 geht es auch.

Im Sommer 2008 musste Anton gehen.

...


Es muss ein Donnerstag gewesen sein,
ich erinnere mich noch daran, dass wir an diesem Tag
drei Stunden hintereinander die gleiche Lehrerin hatten.
In Mathe & Physik.
Und wir hatten Englisch gehabt.
In den ersten beiden Stunden, hatten wir Englisch gehabt.

Es war ziemlich knapp vor den Ferien.
Die Konferenzen waren vor dem verhängnissvollen Tag gelaufen.
An das genaue Datum kann ich mich dieses Mal nicht erinnern.
Es war damals einfach zu viel für mich gewesen.
Ich war gerade erst ein paar Monate ohne Leoni, meine angebliche beste Freundin.
Der Streit mit Anton war nicht besser geworden.
Und nach dem ich einen dummen Fehler gemacht hatte, sprach auch mein bester Freund nicht mehr mit mir.
Dennoch hatte auch dieser einen Fehler gemacht, der es mir nicht mehr möglich machte auch nur annähernd an ihn heran zu kommen.

Dies alles waren Faktoren, die damals meine Seele zu zerfressen drohten.



Wie sehr hatte ich mir manchmal gewünscht,
Anton niemals wieder sehen zu müssen.
Ihm einfach aus dem Weg gehen zu können.
Ihn nicht mehr ertragen zu müssen.
Ich hatte mir manchmal so sehr gewünscht,
dass ich seine Nähe nicht mehr spüren müsste.

Ich hatte nicht gewusst, dass es noch viel grausamer war,
diese quälende Nähe zu verlieren.
Damit den Streit und jeglichen Kontakt zu Anton...



Anfang Sommer 2008 hatte ich im Unterricht noch neben Fabrice gesessen.
Wir kamen jetzt schon besser miteinander aus.
Er war so ungewohnt nett zu mir gewesen.
Und das nur, weil ich ihm vor einigen Wochen eine Ohrfeige verpasst hatte.
Vanessa saß wie so oft neben Anton.
Ich konnte die beiden vom meinem Platz aus sehen.

Es war der Donnerstagmorgen nach den Konferenzen, als ich Fabrice fragte, wer sitzen bleiben würde.
Denn die Fünf, die Anton in Mathe bekommen hatte, lies mich nicht mehr ruhig schlafen.
Ich hatte verdammte Angst.

"Ich", hatte Fabrice ganz trocken gesagt.
Eigentlich durfte er gar nichts sagen,
das schien ihm bei mir allerdings egal zu sein.
"Du!?", flüsterte ich fassungslos zurück.
"Nein, war ein Scherz", entwarnte er.
& ich konnte wieder ausatmen.
Es war einer der letzten Atemzüge, bevor ich das Gefühl bekam innerlich zu sterben.

"Also, wer?", setzte ich erneut an.
Rechnete wieder mit einem dummen Scherz.
"Anton", sagte Fabrice.
Anton. Anton. Anton.
Ich sah Fabrice ungläubig an.
"Dieses mal verarsch ich dich nicht", sagte Fabrice ernst, "Anton bleibt wirklich sitzen".

Anton bleibt wirklich sitzen.

Mir wurde schlecht.
Mir wurde kalt.
Ich begann zu zittern.
Ich wurde blass.
Ich senkte den Blick & musterte mit flacher Atmung meinen weißen Tisch.
Mein Gesicht müsste in diesem Moment die gleiche Farbe angenommen haben.

Wir hatte noch Unterricht, doch das interessierte mich alles gar nicht mehr.
Ich konnte es nicht fassen, ich wollte es einfach nicht glauben !.

Fabrice hatte irgendwann meinen schmerzverzerrten Gesichtsausdruck bemerkt.
Nach dem ich Minutenlang regungslos auf meinem Platz gesessen hatte.
Atmete ich überhaupt noch?

"Was ist los?", hatte Fabrice gefragt.
"Nichts", hatte ich monoton und leise von mir gegeben.
Ich war nicht dazu in der Lage mich zu bewegen, ich hatte nicht mal jemanden ansehen können.
Ich hatte genau gewusst, hätte ich den Blick gehoben, hätte ich Anton angesehen.
Anton der jetzt noch vor mir saß, aber bald nicht mehr und nie wieder dort sitzen würde.

Denn Anton würde nach diesem Sommer in eine neue Klasse gehen.

"Ich hau jetzt solange meinen Kopf auf den Tisch bis du wieder lachst", hatte Fabrice von sich gegeben.
An diesen einen Satz erinnere ich mich noch heute, ganz genau.
Und er hatte es getan.
Er hatte seinen Kopf tatsächlich ein paar Mal auf die Tischplatte geschlagen.
Allerdings nur solange, bis ich ihn bat damit aufzuhören.
Weil ich dieses dumpfe Aufklatschen nicht mehr hören konnte.
Das Blut rauschte mir sowieso schon so in den Ohren.
Mein Herz tat auf eine unbeschreibliche Art weh & meine Lungen drohten aufzugeben.
Entgültig.

Ich weiß noch, das ich in der Fünf-Minuten Pause kurz heraus gerannt war.
Nur bis zur Treppe.
Vanessa war mir gefolgt, sie hatte es schon gewusst.
Anton hatte es ihr selbst gesagt.
Ich wollte es immer noch nicht glauben.
Es durfte einfach nicht wahr sein.

Es war nicht mal 9 Uhr, ich musste zurück in den Unterricht und noch einen ganzen Tag über mich ergehen lassen.
Diesen Tag & wenige weitere, die Anton noch in dieser Klasse verbringen würde.

Ich weiß noch, das Vanessa mir erzählt hatte, Anton wäre der Meinung, dass ich mich jetzt freuen würde.

Ja natürlich.
Ich wäre fast gestorben, vor Freude !


Dann gongte es zur großen Pause.
Meine Ohren waren langsam taub vom ganzen rauschendem Blut.
Mir war immer noch schwindelig.
Irgendwie war ich aus der Klasse und auf den Flur gelaufen.

Ich hatte mich an eine der buntbemalten Säulen gelehnt.
Vanessa hatte auf der Heizung neben mir gesessen.
Unsere Biologie-Lehrerin war kurz bei mir stehen geblieben, als sie auf dem Flur entlang ging.
Sie hatte mich gefragt ob mein Kreislauf okay wäre.
Alles sei bestens, hatte ich geantwortet.
Sie war weiter gegangen und wenig später war ich an dieser kalten Steinsäule hinabgerutscht.
Ich hatte mich mit dem Rücken daran gelehnt und saß mit eingezogenen Beinen auf dem Fußboden und starrte ins Leere,

Nichts war bestens, alles war grausam.

Ich hatte kaum mitbekommen, wie plötzlich die Mathelehrerin vor mir stand, die Anton eine der verhängnissvollen Fünfen gegeben hatte.
"Gehts dir nicht gut?", hatte sie mich gefragt, "du siehst so blass aus".
"Alles gut", log ich.
Das Sprechen viel mir schon schwer.
"Oder frühlst du dich ungerecht benotet?", fragte sie weiter nach.
"Nein, die Zwei ist okay", murmelte ich.
War sie auch.
Nur Anton's Fünf war verdammt noch mal nicht okay!
Und ich war nicht okay!
"Gut", hatte sie gesagt.
Ich weiß es nicht mehr ganz genau, aber ich glaube mich daran erinnern zu können, wie sie mir noch eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich, weil mir der Pony über den Augen hinh.
Dann war sie gangen.

Und ich war in Tränen ausgebrochen.

Mir war es so scheiß egal, dass die halbe Klasse mich heulen sah.
Mir war es so scheiß egal, was ich jetzt tat.
Mir war es so scheiß egal, dass Leoni auf der andere Seite des Flur gesessen hatte und mich verwundert angesehen hatte.
Mir war es so scheiß egak, dass mein damals blauer Mascara meine Wangen hinunterlief.

Ich konnte nicht mehr.
Diese Gefühle in mir, hatten gedroht mich zu zerreißen.

Während ich den Kopf auf die angewinkelten Knie gelegt hatte, zitterten meine Schultern.
Ich hatte mich so verdammt erbärmlich gefühlt.
So alleine gelassen.
Und so hilflos.

Eine Freundin die auf der Heizung neben Vanessa gesessen hatte, hatte noch gesagt: "sollten wir sie nicht trösten?".
"Wie denn?", hatte Vanessa mit einer Gegenfrage geantwortet.
Und das wars gewesen.


Dann roch ich plötzlich Kara.
Mit Kara hatte ich damals kaum zu tun & sie war damals die einzige gewesen die geraucht hatte.
"Was ist denn mit dir los?", sie hatte sich neben mich gesetzt und eine Hand behutsam auf mein Knie gelegt.
Ich hatte nicht geantwortet.
Nur leise aufgeschluchzt.
"Willst du nicht reden?", hatte Kara liebevoll gefragt.
Ich hatte schwach mit dem Kopf geschüttelt.
Mein ganzes MakeUp war inzwischen verlaufen.
Blaue Tränenschlieren zierten mein nasses, blasses Gesicht.

"Aber wenn du reden willst, komm zu mir", Kara hatte mir noch einmal sanft über's Knie gestrichen, war dann aufgestanden und fort gegangen.


Ich hatte schon ziemlich lange dort an der Säule gelehnt und geweint.
Ich war gerade dabei gewesen mich zu beruhigen.
Noch mit nassem Blick und immer mal wieder kommenden Tränen hatte ich versucht den Kopf hoch zu halten.
Als plötzlich Anton wieder auf dem Flur erschien.
& einmal in seiner lockeren Art "Moin!", brüllte.

Da sank mein Kopf wieder auf die Knie und ich begann wieder jämmerlich zu schluchzen.
Und das alles vor Anton.
Und das alles wegen Anton.

Hörte dieser Schmerz denn nie auf?


Als die Mathlehrerin wieder kam, bat ich Vanessa mit mir draußen zu bleiben.
Die Lehrerin hatte mich in diesem Zustand gesehen & vorher schon bemerkt, dass es mir alles andere als gut ging.
Sie ließ uns die ganzen zwei Stunden vom Unterricht fern bleiben.
Gab mir sogar Taschentücher.
Ich hatte mit Vanessa auf einem der Tische gesessen und geheult.
und geheult.
und geheult.

Und immer wieder kreiste in meinem Kopf herum, dass mit Anton nun alles vorbei sein würde ...


Nach diesen zwei Stunden kehrte ich völlig fertig in den Unterricht zurück.
Die Lehrerin hatte gefragt ob es mir besser ginge, ich hatte schwach genickt.
Es war gelogen.
Mir ging es verdammt dreckig.
Und aus diesem Zustand sollte ich Wochenlang nicht mehr heraus kommen.

Aber, dass ich Wochenlang in meinem Zimmer liegen und vor weinen schreien würde, hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht gewusst ...

Ich hätte noch länger von ihrem Unterricht fern bleiben dürfe, aber ich riss mich zusammen und biss mich durch.

Später, nach der Schule bekam ich noch Nachricht von Vanessa.
Anton hatte gefragt, warum ich so geweint hätte.

Gustav's Party.

Verfasst: 26. Juni 2010.



Gestern, Freitag.
Gustav hatte mich zu seinem Geburtstag eingeladen.
Er wollte ihn nachfeiern.


Meine Mutter wollte mich hinfahren.
Ich war noch nie bei Gustav gewesen, wusste nicht einmal genau wo er wohnte.
Außerdem würde ich erst mitten in der Nacht zurück sein, da war es besser, wenn sie mich wieder abholen kam.
Auf dem Weg zu Gustav hatten wir Vanessa abgeholt.

Wir hatten uns natürlich verfahren!.
Plötzlich kam uns ein Junge auf einem Fahrrad entgegen.
"Ist das nicht Alejandro?", fragte Vanessa vom Rücksitz.
"Ist er! Umdrehen ! Hinter her", ich gestikulierte mit meinen Händen herum.

Aljeandro war der Junge, der mich immer wegen der Schildkröte aufzog, die mich mal gebissen hatte.

Wir waren umgedreht und ihm gefolgt.
5 Meter.
Dann waren wir da.

Sander's rotes Kapriole stand schon vor der Haustür.
Wie hatten wir das denn übersehen können?

Aber Gustav wohnte wirklich am Ende der Zivilisation.
Dafür sah er heute verdammt gut aus!.
Ich muss zugeben, ich hatte ihn schon immer süß gefunden.
Auch wenn er eigentlich gar nicht in mein Beute-Schema passte.

Lieb wie immer, hatte er uns begrüßt.

"Seit ihr nicht gerade in die falsche Richtung gefahren?" hatte Aljeandro gefragt.
Ich mochte die Art, wie Alejandro sprach.
Er rollte das R immer so komisch.
Das war irgendwie niedlich.

Vanessa und ich hatten uns mit Alejandro auf einer der Bierzeltbänke gesetzt und gleich das erste Bier getrunken.

Nach und nach kamen die nächsten Leute.
Manche davon kannte ich gar nicht & manche nur vom sehen.

"Hey da ist Mikel", hatte Vanessa gesagt.
"Mikel?", hatte ich laut überlegt.
"Ist das der, den Raik's Oma mal angefahren hat?".

Die Geschichte war verdammt lange her, irgendwie auch nicht witzig.
Aber sie hatte sich herum gesprochen.

Vanessa hatte genickt.
"Den hab ich auch schon lange nicht mehr gesehen. Nur beim Arzt, nach dem Raik's Oma ihn angefahren hat", bemerkte ich.

Vanessa lachte.

Im laufe der nächsten halben Stunden standen plötzlich Marie und Jens im Garten.
"Marie!", rief ich und sprang auf.
Ich lief zu ihr und knuddelte sie ersteinmal.
Mit ihr hatte ich heute gar nicht gerechnet, aber es war schön, dass sie da war.
Vorallem wegen später...


So ungefähr nach dem dritten Bier, hatte ich angefangen mich mit Mikel zu unterhalten.
Er hatte mir gegenüber gesessen.
Er hatte mich gar nicht gekannt.
Ich kannte ihn eben auch nur vom sehen.
Er stellte sich aber als ziemlich nett heraus.

Er hatte um eine Kippe gebeten und um Feuer.
Ich hatte ihm beides gegeben.
"Darf ich dir dafür einen Handkuss geben, Lady?", hatte er gefragt.
"Nein danke. Ist schon okay", hatte ich abgelehnt.
Er nannte mich eine ganze Zeit Lady, weil er nicht gewusst hatte,
wie ich heiße.
Irgendwann hatte er mal danach gefragt.

Ich hatte neben Vanessa gesessen, sie saß links von mir.
Rechts von mir saß ein Junge, den ich auch nicht gekannt hatte. Jonas.
Der war eigentlich auch ganz nett.
Gegenüber von mir saßen Mikel, Ben.
Sander stand hinter ihnen.
(Ben war in meine Klasse gegangen, früher war er wie Anton's Schatten gewesen ...)

Als ich ein Bier öffnete und es dabei spritze, wischte ich mir erstmal durchs Gesicht.
"Da fühlt man sich gleich richtig geduscht!".
"Auja...." Jonas hatte sich lachend über die Arme gewischt.
Herjeh, wie peinlich.

Irgendwie fiel das Thema auf Beziehungen.
"Wie findest du denn Jonas?", hatte Mikel gespaßt.
"Ist nicht so mein Typ", gab ich von mir.
"Ich weiß noch", setzte Sander an und grinste.
So konnte wirklich nur Sander grinsen!
"Jake".

"Oh bitte nicht!", hatte ich gejammert.
Ben fing an zu lachen.
"Es war echt zu geil, wie du auf der Verabschiedung gesessen hast und geheult hast", lachte Sander. "Jake Jake Jake".
"Bitte das ist mit Jake Jahre her! & wegen ihm hab ich gar nicht geheult. Ich war nur traurig". hatte ich versucht mich zu retten.
"Jake?", hatte sich jetzt auch Mikel mit eingeklingt.
"Warst du mal mit dem zusammen?".
"Nein!", hatte ich direkt gesagt.
War ich auch nie gewesen.
Ich fand ihn nur mal sehr anziehend.
"Jetzt ehrlich?", beharrte Mikel.
"Nein. Ich war nicht mit Jake zusammen! Ach Leute, das ist Ewigkeiten her!", startete ich einen neuen Rettungsversuch.

"Und? wie lange ist deine letzte Beziehung her? So ungefähr?" hatte Mikel dann gefragt.
"Hm", überlegte ich. "Fünf Monate und eine Woche!".
"Ouh" machte Mikel, "dann brauchst du ja mal wieder Frischfleisch".

Ja, wäre nicht schlecht.

Langsam hatte ich von dem vielen Bier auf's Klo gemusst.
Ich war aufgestanden und hatte Gustav gefragt, wo sich das Bad befand.
Eigentlich hatte ich mit einer Wegbeschreibung gerechnet.
"Die Gartentür, durchs Wohnzimmer, Flur, erste Tür vor'm Eingang".
Aber nein.
Gustav war aufgestanden. Vorrausgegangen. Hatte mir die Türen aufgehalten.
Bis zum Badezimmer.

Der Junge hat Benehmen!

Als ich wieder zurück an meinen Tisch zu den Jungs ging, sah Mikel zu mir auf.
"Ah, da ist ja die Süße wieder".
Gegrinst hatte er.
War es mir nur so vorgekommen oder hatte er tatsächlich den ganzen Abend mit mir geflirtet?

Irgendwann hatte ich angefangen mit einem der Flaschenöffner rumzuspielen.
Nur solange, bis ich das Logo darauf gesehen hatte.
Es war das Logo eines Dachdeckers.
Bei diesem Dachdecker hatte mein Cousin lange gearbeitet.
Aber das war es nicht, was mich hatte stocken lassen.
Nein, mit diesem Dachdecker, hatte ER ein Praktikum gemacht ...

Irgendwann am Abend tauchten sogar noch Raik, Nik, Yo, Päddington und Julius auf.
Mit denen hatte ich an diesem Abend aber eigentlich wenig zu tun.

Mikel hatte immer schön dafür gesorgt, dass ich auch zu trinken bekam.
Er war immer aufgestanden und hatte mir etwas geholt.

Irgendwann saß ich neben Gustav, ziemlich eng sogar.
Ich konnte ihn riechen.
Er roch so gut.
Hatte er irgendwie besser ausgesehen als sonst?
Hin und wieder hatte ich seine brennende Kippe nehmen müssen.
Immer dann, wenn gerade sein Vater kam und nach dem Rechten sah.

"Bist du eigentlich noch zu haben?", hatte Mikel Gustav gefragt.
"Ich bin doch schon mit Lucy zusammen", Gustav hatte sanft meine Schulter gestreichelt und ich hatte eine Hand auf seinen Rücken gelegt.

Irgendwie kam es dann, das Gustav wieder aufgestanden war und sich wenig später mir gegenüber gesetzt hatte.
Er hatte mich angesehen und mir einen Kuss zugehaucht.
Ich tat das auch.
Vanessa fand das wirklich süß.

Später hatte ich mich noch lange mit Maurice unterhalten.
M. er war mir seit Berlin so ans Herz gewachsen.
Wir hatten das Thema Tattoos gehabt.
Ich hatte ihm groß und breit erklärt, warum ich eines stechen lassen wollte.
Vielleicht hatte ich es mir eingebildet, oder es kam von dem Alkohol, den er schon getrunken hatte, aber seine Augen wurden immer glasiger.
Fast so, als würde ihn meine Gesichte sehr berühren.
Auch Jonas hatte dabei aufmerksam zugehört.
Im Laufe des Abends war er immer netter geworden.

Es muss so kurz nach 23Uhr gewesen sein, als Päddington mich ansprach.
"Kann das sein, dass Vanessa voll fertig ist?".
Ich nickte.

Ich hatte es ihr gesagt ...

Dann war sie aufgestanden und verschwunden.
Ein Junge, mit dem ich auch mal in einer Klasse gewesen war rief mich zu sich.
Ich sollte mitkommen.
Vanessa hatte in einem unschönen Zustand auf der Hofeinfahrt gestanden.
Julius war dann auch dazugestoßen.

Irgendwer hatte Gustav's Vater geholt.
Er hatte Vanessa nach Hause fahren müssen.

Ich stand alleine mit den Jungs auf der Einfahrt.
Maurice. Julius. Sander. Gustav. & der andere Junge.

Maurice hatte mich noch in den Arm genommen weil mir kalt gewesen war.

"Soll ich dir meine Jacke aus dem Auto holen?", hatte Sander angeboten.
"Danke, geht schon", fröstelte ich.
Das Sander dann doch zum Auto gegangen war hatte ich gar nicht bemerkt.
Von hinten hatte er mir plötzlich seine Jacke umgehängt.
Dankend war ich hinein geschlüpft.
Auch er hatte später noch seinen Arm um mich gelegt.

Marie war zu unserer kleinen Gruppe hinzugestoßen.
Wir hatten ein paar ernste Worte ausgetauscht ...
Bald darauf, waren sie und Jens gefahren.

Als Gustav's Vater wiederkam, hatte ich mich auch noch mit ihm unterhalten.
Ein paar der Jungs waren auch dabei gewesen.

So gegen halb 1 fuhr meine Mutter mit dem Auto vor.
Ich war kurz hingegangen und hatte ihr gesagt, das Vanessa schon nach Hause gefahren werden musste & das ich nur schnell meine Tasche holen wollte.

Gustav ging plötzlich neben mir.
Er begleitete mich bis in dem Raum, wo meine Tasche gestanden hatte.
Hielt mir wieder die Türen auf.
Als ich auf der Einfahrt Sander's Jacke auszog, stand Gustav immer noch neben mir.
"Darf ich dich noch mal knuddel?" hatte ich gefragt und ihn angelächelt.
Er hatte die Arme ausgestreckt und mich an sich gedrückt.
Er roch immer noch so gut.
Dann hatten wir uns verabschiedet.
Sander hatte ich noch schnell die Jacke zurück gegeben und war dann gefahren.


...
Es war eigentlich ein sehr schöner Abend.
Mit vielen schönen Kleinigkeiten die das ganze so aufregend gemacht hatten.
Das mal etwas schief geht, war leider auch hier nicht ausgeblieben.
Darüber hatte ich mich sehr geärgert, wollte mir aber nich weiter die Laune verderben lassen ...

Vergessen zu vergessen.

Ein Song, der mich irgendwie sehr an IHN ... an uns ... erinnert.


Warum lauf ich Nachts ohne Ziel
durch all die fremden Straßen
und will 'ne Geschichte erzählen
die nie zu Ende geht?
Warum wart ich Tags auf den Regen,
Auf die große Flut?

Sind Welten die uns trennen,
nichts ist ewig.
Hab deine Stimme fast gelöscht.
Es ist soweit.

Denn ich hab dich nie gehalten,
ich hab dich nie vermisst,
ich weiß nicht wer du warst nicht wer du bist.
Ich kenn nicht mal deinen Namen,
ich hab dich nie geliebt,
ich hab nur grad vergessen zu vergessen
das es dich gibt.

Warum ich schau nach einem Zeichen,
nach irgend'ner Sms?
Um 'ne Geschichte zu hören,
die nie begonnen hat.
Gehts dir genauso wie mir?
Weißt du noch?

Sind Welten die uns trennen,
nichts ist ewig.
Hast du meine Stimme schon gelöscht?
Es ist soweit.

Denn ich hab dich nie gehalten,
ich hab dich nie vermisst,
ich weiß nicht wer du warst nicht wer du bist.
Ich kenn nicht mal deinen Namen,
ich hab dich nie geliebt,
ich hab nur grad vergessen zu vergessen
das es dich gibt.

Das es dich gibt.



[Luxuslärm]

saving me.

show me what it's like,
to be the last one standing.
and teach me wrong from right.
and Ill show you what I can be.

and say it for me.
say it to me.
and I'll leave this life behind me.
saying it if it's worth
saving me.

with this broken wings I'm fallin'
and all I see is you.
and all I need is you.

[Nickelback]


no copyright on this photo !

man schreibt sich.

Verfasst: 24 Juni 2010.


"Eigentlich hatte ich gehofft, er würde sich noch melden. Gerade weil ich IHN angemalt habe an unserem Chaostag. Das war letzte Woche Donnerstag, heute ist schon wieder Mittwoch und er meldet sich nicht. Ich mag aber auch nicht schreiben. Vielleicht nerve ich ihn".

Das hatte ich zu einer Freundin aus dem Internet geschrieben.

"Vielleicht denkt er das selbe?".

Hatte sie gemeint.
Könnte das sein?
Ich gebe zu, diesen Gedanken hatte ich selbst schon einmal gehabt.
Er erschien mir aber eher unrealistisch.
& Vanessa teilte meine Meinung.

Es war ziemlich spät gewesen gestern Abend.
Und plötzlich konnte ich mich doch dazu durchringen, IHM zu schreiben.

Erst einmal ganz plump.
Ich hatte gefragt, ob mein Lippenstift denn wieder abgegangen wäre, mit dem ich ihn vergangene Woche angemalt hatte.

Die andere Möglichkeit meinen Lippenstift in sein Gesicht zu schmieren, wäre mir irgendwie lieber gewesen.

"Nach vielem Schrubben und vielen Schmerzen, ja".
Hatte er zurück gemailt.

Schmerzen also?
Sie können nichts im Vergleich zu den Schmerzen sein, die ich wegen ihm hatte.
& habe.

"Wasserfest lohnt sich eben", hatte ich frech zurück geschrieben.

Und so waren wir irgendwie ins Gespräch gekommen.
Wir hatten eine ganze Zeit lang geschrieben, über alles mögliche.
Und ich hatte bei manchen Dingen sehr lachen müssen.
Wenigstens mit ihm zu schreiben, tat mir gut.
Auch, wenn es mir nicht gut tun sollte.
Denn eigentlich, war Kontakthalten eine ziemlich schwere Angelegenheit.

Gefühle für ihn, hatte ich immer noch ...
Es würde mir das Herz brechen, wenn plötzlich ein anderes Mädchen an seiner Seite wäre.
Aber dagegen würde ich nichts tun können.
Auch wenn ich manchmal hoffte und mir wünschte, er würde sagen, dass er mich noch lieben würde.
Wenn er das je getan hat ...

Wenigstens schrieben wir uns.
Das war jetzt das zweite Mal.
Das zweite Mal nach quälenden fünf Monaten in denen wir uns komplett ignoriert hatten.
Den ersten Schritt, hatte eigentlich er gemacht.
Als er mich verteidigte, wegen der Sache mit der Schildkröte.
Aber ich denke nicht, dass ihm bewusst ist, wie viel das für mich bedeutet.
Es könnte nur so dahin gesagt gewesen sein, aber er selbst hatte doch gesagt,
dass es zu meiner Verteidigung gewesen wäre.

Die ganze Sache ist einfach schrecklich kompliziert.
Und ich werde warten müssen ob und was noch passiert ...
So furchtbar das auch ist.
Und so sehr es auch manchmal weh tut.

Schicksal.


Wenn das Schicksal will, dass zwei Menschen zusammenkommen, sorgt es dafür, dass sie sich wiedertreffen.


[Verrückt nach Mark]

see you, Dan,

Verfasst: 23 Juni 2010.


Meine Vermutung war richtig gewesen.
Ich hatte richtig gelegen mit dem, was ich gedacht hatte !.

Jetzt hatte ich endlich Gewissheit.
Ich würde Dan wieder regelmäßig sehen können.

Er hatte die 11te Klasse also tatsächlich auf unserer Schule nicht geschafft.
Die Fünf in Spanisch hatte ihm also doch den Kopf gekostet.
Er war sitzengeblieben und hatte die Schule gewechselt.
Nach nur einem Jahr.
Und jetzt, war bald wieder ein Jahr vergangen.
Ein Jahr, in dem ich Dan nur zweimal gesehen hatte.
Es waren Momente, die mich für kurze Zeit sehr glücklich gemacht hatten.
Jetzt würde ich wieder ein ganzes Jahr mit ihm haben.
Denn nun gingen wir bald wieder auf die gleiche Schule.

Ich hatte mich so rießig gefreut, als ich das erfahren hatte.
Dan würde wieder alles besser machen, ganz bestimmt.
Ich würde wieder dieses LSD-Gefühl bekommen.

Liebe.Strossokowski.Dan.

Vielleicht würde Dan mich auch IHN vergessen lassen.
So, wie er damals mich hatte Anton vergessen lassen.

Wir werden sehen.
Dan sehen.

See you, Dan!




You are, my light in the dark.
You are, the beating in my heart.
Your eyes are burning up my skin.
And I'm so happy when I see,
that you are smiling back at me.
Thank you God, for what I've found.
I don't know how, I don't know why,
but you're my angel in the night.

I'm so crazy about you !.

[Basshunter]

fallin' tears.

Verfasst: 21 Juni 2010


Sind wir zum letzten Mal zusammen?
Es hat doch grad erst angefangen.
Das ist der letzte Tag,
Das ist der letzte Segen,
in unserer letzten Nacht.
Hat unser Ende angefangen?
Egal, wir sind ja noch zusammen.


[Tokio Hotel]

Zwischen einer Freundin & Courtney's Bruder hatte ich gesessen.
Vanessa nur einen Platz weiter.
Hinter mir, saß ihr Bruder.

Bevor ich meinen Platz gesucht hatte,
hatte ich an Paul vorbei gemusst.
Er saß im Anzug auf seinem Stuhl.

"So kommst du nicht an mir vorbei", hatte er gesagt.
War aufgestanden & hatte mich lange in den Arm genommen.
"Gut siehst du aus", hatte er gesagt.
Paul Paul Paul!
Ich würde ihn so sehr vermissen.
Auch, wenn er mir so oft auf die Nerven gegangen war.



Wir saßen jetzt tatsächlich auf unserer Verabschiedung.
Wie unrealistisch das doch alles gewirkt hatte.

In dem Forum war es so verdammt warm gewesen.
Ich hatte mir mit dem gelben Programmzettel,
der auf meinem Platz gelegen hatte,
Luft zugefechert.
Es half nichts.

Unser Schulleiter hielt eine Rede.
Er bedankte sich gerade bei allen, die etwas zu dieser Schule,
zu diesem Jahrgang beigetragen hatten.

Plötzlich fiel ein Name.
Ein Name, mit dem ich niemals gerechnet hätte.
Niemals.
Mir wurde schlagartig schlecht, als der Schulleiter diesen Namen aussprach.
Es war der Name von Antons Vaters.

Ich hielt mir die Hand vor's Gesicht.
Meine flache Atmung setzte wieder ein.

"Was ist?" fragte Vanessa besorgt.
"Mir ist nur schlecht", murmelte ich benommen.
"Ist das sein Vater?".
"Ja", sagte ich leise.

"Nicht mal beim Abschluss wirst du verschont".

Wieder wurde mir bewusst, dass Anton eigentlich hier mit uns sitzen sollte.
Er tat es aber nicht.
Er fehlte.
Ich hätte ihn gerne dabei gehabt.

& Ich sollte wirklich nicht verschont bleiben...

Die nächsten Programmpunkte liefen an.
Auf dem Flugblatt hatte etwas von einer Band gestanden.
Irgenwo hatte ich den Namen schon einmal gehört.
Als der Vorhang aufging, hatte ich erst nur die Sängerin erkannt.
Sie ging noch auf unsere Schule, in die Oberstufe.
Ich kannte sie vom sehen.

"Ach du Schande", hatte ich geraunt.
"Das ist Jake!", hatte Vanessa gesagt.

Jake?
Ich sah wieder zur Bühne.
Musterte den Jungen, der mit seiner Geige dort am Mikro stand.
Jake.
Es war wirklich Jake!.

Jake war Araber, er war im letzten Sommer von unserer Schule gegangen.
Ich hatte einmal sehr führ in geschwärmt.
Jeder hatte davon gewusst.
Am 14 Mai 2008 hatte ich ihn eigentlich zum ersten Mal wahrgenommen.
Ich weiß es noch genau, am 16 Mai hatte er bei einer Veranstaltung schon einmal gesungen.

Der mit dem Hocker ...

Als Dan kam, war Jake vergessen gewesen.

Jetzt stand ausgerechnet Jake auf der Bühne und spielte Geige.
Und er spielte verdammt gut.
Ich bekam das Grinsen erst einmal gar nicht aus dem Gesicht.

Dann wurden Reden gehalten, von jeder Klasse.
Unsere Klasse wurde von Julius und Kara vertreten.
Julius war cool wie immer, er hatte auch gesagt, dass er ein Auge darauf haben würde,
dass unsere Klasse sich mal wieder treffen würde.
Ja, Bitte!
Kara brachte ihre Worte kaum hevor.
Sie stand dort vorne & weinte.

Bald schon stand Jake mit der Sängerin wieder auf der Bühne.
Sie spielten "Apologize".
Ein Lied, bei dem mir sowieso immer zum Heulen zumute war.
Dann ging es nicht mehr.
Es war zu viel.
Ich begann zu zittern, förmlich zu beben.
"Krieg dich mal wieder ein", hatte Courtney's Bruder gesagt.
Ich hatte einfach weinen müsssen.
Nur ein bisschen, aber ich zitterte am ganzen Körper.
Der Junge mit dem Kapriole, der vor mir saß, hatte sich umgedreht und mir ein Taschentuch gereicht, mit dem ich meine Tränen trocknen konnte.

Bal darauf, mussten wir alle auf die Bühne.
Unsere Zeugnisse abholen.
Ein komisches Gefühl.

Nach der Verleihung & dem Ende der Verabschiedung hatte Paul mich noch ein letztes Mal in den Arm genommen.
Noch viel länger als vorher.
Arm in Arm hatten wir dort noch gestanden.
Irgendwas hatte er noch zu mir gesagt.

Draußen hatte ich erst mal Eine rauchen müssen.
Mit Vanessa.

Wir hatten noch kurz bei Gustav gestanden.
Als er und seine Eltern gehen wollten, wollte er mir die Hand geben.
"Ich muss dich mal knuddeln", hatte ich zu ihm gesagt.
Er hatte mich in den Arm genommen.

...

Ich war noch feiern gewesen, mit meinen Eltern,
den deutschen & den ausländischen Großeltern.

Der Freund meiner auslänischen Oma hatte mir noch sein Armband geschenkt.
Es war an meinen mittlerweilen dünnen Handgelenken, viel zu locker,
aber irgendwie bedeutete mir das sehr viel.
Ich hatte es den ganzen Aben nicht mehr abgenommen.

Wieder zu Hause hatte ich etwas verlassen in der Küche gestanden.
Eigentlich wollte ich einen Moment alleine sein.

Ich knitterte den gelben Programmzettel zwischen meinen Fingern.

Jake. Apologize. Paul. Gustav. Vanessa. ER. Anton.
alles schwirrte mir im Kopf herum.
Langsam liefen mir die Tränen über das Gesicht.

Als meine Mutter mich in den Arm nahm, weinte ich nur noch mehr.
"Warum weinst du denn?" hatte sie mich gefragt.
"Ich weiß es nicht ..."

Ich riss mich zusammen und trocknete meine Tränen.
Mein ganzes MakeUp war verlaufen.
Von meiner Familie hatte ich mich noch einmal zurück gezogen,
um alleine Eine zu rauchen.
dabei weinte ich wieder.
musste immer wieder laut aufschluchzen.

& als die ganzen Omas un Opas nach Hause gegangen waren,
brach ich wieder in Tränen aus.
Krauelte meinen Kater & konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen.
Als meine Mutter mich wieder in den Arm nahm, wurde es nur noch schlimmer.

Ich war das einfach nicht gewohnt von ihr.

Ich weinte und weinte und weinte....



(Selbst beim Verfassen dieses Eintrages, tropften meine Tränen auf die Tastatur ...)

Exfreundin anbaggern.


Donna verstand nicht, was ihre Freundin an Gil fand. Okay, er sah ganz gut aus mit seinen hohen Wangenknochen, den blauen Augen und dem rabenschwarzen Haar. Aber er war nicht gerade ein Hauptgewinn. Wer wollte schon einen Freund, der ständig seine Exfreundin anbaggerte?


[Der Sturm]

was ist mit ihr ?

Verfasst: 19 Juni 2010.


Mitten in der Nacht war mir dieser grausame Gedanke gekommen.
Warum dachte ich auch so viel nach?

Ich hatte festgestellt, dass noch weitere Leute mit auf meine neue Schule gehen würden.
& schon vor Tagen hatten ich zu Vanessa gesagt,
dass es mich jetzt schon interessierte, wer im nächsten Jahr dort alles hinwechselte.

Anton vielleicht ? .... oder ER ?

ER.
Plötzlich schoss mir ein völlig anderer Gedanke durch den Kopf.
Seine Ex-Freundin.
Was ist mir ihr?
Hat sie ihren Abschluss ? Macht sie eine Ausbildung ? Ist sie in unserem Alter ?
Ich weiß nichts über sie, kenne nur ihren Namen & ich weiß wie sie aussieht.

Würde sie vielleicht auch mit mir auf die neue Schule gehen?
Das wäre ja was ...

Plötzlich blieb mein Herz stehen und ich fror noch schlimmer als eh schon.
Es war schrecklich kalt heute.
Was war, wenn sie Abi machen wollte?

Die Schule auf die sie ging & auf die auch ER gegangen war,
bevor er geflogen ist & zu uns kam,
hat keine Oberstufe.

Alle die von dort kamen & noch ihr Abi machen wollten,
wechselten auf unsere Schule.
So wie Dan es damals getan hatte, nach dem Sommer 2008.

Wenn seine Ex jetzt auf die Schule kam, die ich nun verließ ...
Dieser Gedanke war einfach zu grausam.
Sie würde dort rumspazieren, genau wie er.

Es ist ein Gedanke, den ich einfach nicht ertragen kann.

Gedanken loswerden.


Wahrscheinlich werde ich die Gedanken an ihn erst dann loswerden, wenn ich ihn noch einmal getroffen und mit ihm gesprochen habe. Wie auch immer ich das anstellen soll ...


[Verrückt nach Mark].
_________________________
Genauso geht es mir.
Der Gedanke an IHN & das ich noch einmal mit ihm hatte reden müssen, hatte mich gequält.
Wochenlang.
Solange, bis ich es getan hatte.
Aber deswegen ist er noch lange nicht aus meinen Gedanken verschwunden ...

mitten auf der Straße.

Verfasst: 18 Juni 2010.


Mit einer Freundin & Fabrice hatte ich die kleine Abschlussrunde im Garten unserer Lehrerin verlassen.
Als Fabrice in eine andere Richtung abbiegen musste, hatten wir Mädchen uns verfahren.
Wie sollte es auch anders sein.

Dann hatten wir den richtigen Weg wieder gefunden.
Wir sausten mit unseren Fahrrädern über den Marktplatz und dann durch den Tunnel.
Wir hatten noch viel Spaß gehabt.

Als wir am anderen Ende des Tunnels wieder heraus kamen,
sah ich ein paar Jungs auf der Straße stehen.
Den einen erkannte ich sofort.
Es war der, der mich die letzten Tage immer damit aufgezogen hatte, dass ich als Kind von einer Schildkröte gebissen worden war.
Warum zum Teufel hatte ich das überhaupt erzählt?

Ich hielt bei den Jungs an.
Meine Freundin auch.
Einer der anderen beiden Jungs, mittlerweile hatte ich auch ihn erkannt, sah mich an uns grinste.
Es war M.
Auch mit ihm, war die letzte Zeit wirklich sehr schön gewesen.
Seit wir letzten September in Berlin gewesen waren, hatte ich ihn wirklich gern.

"Seit ihr nicht vor uns los gefahren?", grinste M. noch breiter.
"Eigentlich schon..." murmelte ich.
"Aber ihr habt euch verfahren?", fragte er.
"Jep", ich nickte.

Lachen.

Der andere Junge nahm wieder seine Hände in die Luft und machte seine Zeichen,
die darstellen sollte, wie eine sehr langsame Schildkröte mich biss.

Ihn anzutreffen, damit hatte ich wirklich nicht gerechnet.
Komischerweise würde ich auch diesen Jungen vermissen, auch wenn ich ihn kaum kannte.
Immerhin war er einer der Bunker-Raucher.
& die Bunker-Zeit würde mir wirklich sehr fehlen...

hey, es ist vorbei ...

Verfasst: 18 Juni 2010.


Gestern schon, hatten wir es richtig krachen lassen!.
Heute, fand der letzte Klassenausflug statt.

Es ging ins örtliche Freibad.
Trotz des schlechten Wetters.
Gustav, Yo, Frettchen & weitere störte es gar nicht,
dass es plötzlich wieder so kalt war.
Noch gestern waren doch so sommerliche Temperaturen gewesen.

Die Jungs waren trotzdem ins Wasser gegangen.

Ich saß mit Strick- und Lederjacke bei einer Freundin auf ihrer Decke.
Paul hatte sich in mein Handtuch gewickelt, auch ihm war kalt.
Die letzte Nacht hatte er mit seiner Freundin, die auf eine andere Schule ging deren Abschluss gefeiert.
Er war hundemüde.
So müde, dass er mit seinem Kopf auf meinem Schoß lag und schlief.

Mein Bein war mittlerweile auch eingeschlafen, aber das war mir egal gewesen.
Es war wohl das letzte Mal, dass Paul mir so nah gewesen ist.
Doch, ich werde seine Kuschelattacken sehr vermissen.

Plötzlich sprang Frettchen, der bis eben noch selbst auf seiner Decke gesessen hatte auf
& rannte davon.
Gustav ihm hinter her.

Die Jungs alberten herum.
Ich sah ihnen nach, wie sie über die Wiese jagten.
Ich musste lächeln.
Aber es war ein trauriges Lächeln und beinahe hätte ich Tränen in den Augen gehabt.
Während Paul immer noch ruhig auf meinem Schoß schlief.

Jetzt war das alles hier vorbei.
Die ganze Jahre waren dahingerafft.
Auch wenn vieles so beschissen gelaufen ist, war es irgendwie schön.
Ich würde diese Zeit mehr als vermissen ...

Diese Traurigkeit überkam mich einfach.
Ein langer Lebensabschnitt ging jetzt zu Ende.
Es würde nie wieder so sein, wie es gewesen ist.
Viele von uns, würden jetzt getrennte Wege gehen.
Vielleicht sehen sich manche nie wieder.

Diese Zeit wird nie wieder zurück kommen.
Das wurde mir in diesem Moment bewusst, als ich den Jungs hinter her sah & Paul leise atmen hörte.

...

Wo ist die Zeit ?
Sie fehlt, sie fehlt hier.
Fragst mich, wo sie geblieben ist.
Die Nächte kommen, die Tage gehen,
es dreht & wendet sich.
wird alles anders ?
Du willst die Zeit zurück.
Du atmest ein, du atmest aus,
doch nichts verändert sich.
Es ist schwer zu verstehen.
Du siehst hilflos zu, wie die Zeiger sich drehen.
Du weißt, dass es geil war !

Ja, ich weiß.
Es war 'ne geile Zeit!
hey, es tut mir leid.
es ist vorbei.


[Juli]

ChaosTag.

Verfasst: 17 Juni 2010.


Ich seh was, was du nicht siehst.
Guck mal was, auf unseren Jacken steht!
'Tschuldigung, Du stehst im Weg
& wir müssen hier vorbei.

Wir sind jung und nicht mehr jugendfrei.

[Tokio Hotel]


100 Schüler.
mehr als doppelt so viele Lippenstifte.
2 Megafone.
ein paar Kästen Bier.
unzählige Zigaretten.
ein Kapriole.
laute Musik.
& ganz viel gute Laune !.


Alles begann morgens um 7 Uhr.
Seit 6 war ich schon auf den Beinen.
Der kalte Morgenwind hatte mir auf dem Weg zur Schule um die nackten Beine geweht.
BeachParty - hieß das Motto.
Kurzer Rock, FlipFlops, Sonnenbrille, das AK-TShirt - bewaffnet mit Lippenstiften.

Es war schon die zweite Zigarette die ich rauchte, als Gustav & seine Kumpels mit ihrem Kapriole vorfuhren.
Für Gustav hatte ich noch eine von meinen Sonnebrillen herausgesucht.
Ich würde ihn so schrecklich vermissen ...

Nach und nach trudelten wir alle ein.
Kurz nach 7 Uhr, Morgens.

Die Positionen wurden verteilt und wir nahmen sie ein.
Mit meiner Position war ich mehr als zufrieden.
Wir, Vanessa, eine weitere Freundin & ich standen genau auf der Strecke, die ER laufen musste um zur Schule zu kommen.
Langsam kamen die ersten Schüler auf die Schule zu.
Fahrräder wurden angehalten, kaum jemand kam unbemalt an uns vorbei.

Wie sehr ich mich auf diesen Tag gefreut hatte!.
Ich hatte meinen Spaß.

& dann kam ER.
Es war nur wenige Minuten vor 8 Uhr.

Ich zog mir die Sonnebrille aus dem Haar und schob sie mir auf die Nase.
Mit schnellen Schritten ging ich auf ihn zu & zückte noch im Gehen den Lippenstift.

"So, jetzt hast du ein Problem!", ich hatte mich so sehr gefreut.

"Ich komme aber zu spät", versuchte er sich noch raus zu reden.
Aber ihm sollte keine Gnade gelten!.
Er wurde angemalt, wie alle anderen auch.
Aber besonders bei ihm, hatte ich meinen Spaß.
& ab da an stieg meine gute Laune nur noch mehr.

Nach 8 Uhr wurde sich versammelt.
100 Leute, 2 Megafone.
Die Schule wurde gestürmt.
Mit Gesang und Geschrei.

So sehen Sieger aus - schalalalala !.

Immer und immer wieder zogen wir durch die Schule.

Raik, aus meiner Klasse, er hatte eines der Megafone, brüllte "Hinsetzen, Hinsetzen!".
Wir setzten uns alle vor das Lehrerzimmer.
Das war schon in der ersten Pause.

"Gebt mir ein H!", brüllte Raik druch das Megafon.
"Gebt mir ein U!".
"Gebt mir ein M!".
"Gebt mir ein B!".
"Gebt mir ein A!".

"Wir singen Humba, Humba tätärää, tätärää!".

Es war einfach so unbeschreiblich geil !.
Ein wahnsinniges Gefühl.
Alle hatten mitgemacht, ohne Hemmung.

So viel Remmi Demmi hatte diese Schule bisher wohl noch nicht erlebt.
Wir stellten alles in den Schatten.

Schon um kurz nach 10 wurden wir rausgeworfen.
Wir drehten noch eine Ehrenrunde.
"Wir haben Hausverbot, schalalalala!".

Dann ging es auf den Parkplatz.
Die Musik wurde im Kapriole aufgedreht.
Die ersten Bierflaschen wurden geköpft.

Wir saßen alle praktisch mitten auf dem Schulgelände.
Wir rauchten.
Wir tranken Alkohol.
Und die Lehrer interessierte das alles gar nicht.

Es wurden Fotos geschossen, als Erinnerung an diesen Tag & an die schönen Jahre.
Julius hatte sein Bier genommen und mit mir angestoßen.

Selbst Yo, der im Unterricht neben mir gesessen hatte umarmte mich.
Okay, er war betrunken.
"Es war toll neben dir zu sitzen, Lucy du bist die beste, ich hab dich lieb!".

Eine Zeit lang, stand ich mit Gustav zusammen.
Ich würde ihn wirklich sehr vermissen.
Bis ich plötzlich hörte, wie er sagte auf welche Schule er jetzt wechselte.
Auf die, auf die ich auch gehen würde!.

"Dann sehen wir uns ja in der Raucherecke!", hatte er gesagt und mich angelächelt.
Auch Julius würde nach dem Sommer auf die Schule gehen.
Dann hatte ich dort wenigstens meine Raucher.

Noch auf dem Parkplatz kam plötzlich mein verhasster Nachbar bei mir an.
"Hey Nachbarin!", hatte er gesagt.
Auch er, war schon nicht mehr ganz nüchtern.
"Hast du mal 'ne Kippe für mich?", hatte er gefragt.
Ausnahmsweise.
"Danke, aber sag das nicht Isa!".
"Nein", lachte ich.

Isa war seine Freundin, oft hatte sie mir schon gesagt, dass sie nicht mochte, dass er rauchte.
Aschenbecher küsst man nicht.

Es war kurz vor halb 12.
Vanessa und ich wollten ein letztes Mal zusammen zum Bunker.
Wir verliesen die Party am Parkplatz.
Jede von uns hatte ein Bier in der Hand.
Ich gebe zu, ich war vielleicht angetrunken.
Vanessa aber schon ein bisschen mehr.

Auf dem Parkstreifen kam uns Roque entgegen, er ging auch in unsere Klasse.
Er hob die Arme und sang irgendetwas.
Ich grölte im Vorbeigehen mit.

Schon der Weg zum Bunker war beschwerlich.
Vorallem für Vanessa.

Als wir ihn endlich erreicht hatten, setzten wir uns dort auf die Stufen.
Rauchten die was.weiß.ich.wie.vielte Kippe an diesem Tag.

Ich weiß noch, das Vanessa versucht hatte die Wände des Bunkers zu zählen.
ER war auch am Bunker.
Marius auch.
Der Große, mit der Mütze & dem Rucksack.
Sie standen etwas entfernt von uns.

Als Vanessa und ich aufgeraucht hatte, versuchten wir wieder aufzustehen.
Klappte irgendwie noch.
Dann gingen wir an der anderen Rauchergruppe vorbei.

Marius hatte das Bier in meiner Hand gesehen.
"Und wo ist mein Bier?", hatte er uns hinter her gerufen.

Ich hatte nur kurz über meine Schulter gesehen.
ER stand direkt neben Marius, noch immer mit meinem Lippenstift auf den Wangen.
Dann sah ich wieder nach vorne und konzentrierte mich wieder darauf, gerade zu laufen.
Die freie Hand , die ohne Bier, streckte ich in die Luft und wedelte damit herum.
Dann grölte ich "SCHEISS SCHULE! WIR HABEN HAUSVERBOT - SCHALALALALA!".

Das nenne ich mal einen Abgang, noch einmal schön vor IHM und einmal vor Marius blamieren.
& das auch noch gleichzeitig.

Dann wurde noch ein bisschen auf dem Parkplatz gefeiert.
Schnapsleichen waren an diesem Tag keine Seltenheit.

Kurz nach halb 1 war ich erst zu Hause gewesen, Vanessa war noch kurz mitgekommen.
Wir waren Barfuß von der Schule zu mir gelaufen.
Hatten gesungen, gegrölt und gelacht.

Gegen Mittag hatte ich schon im Bett gelegen.
Seit 6 Uhr wach.
6 Stunden gefeiert.
Massig geraucht und hier und da mal etwas getrunken.

Ich hatte erst einmal meinen Rausch auschlafen müssen.
Das war's mir wert gewesen !.
Diesen Tag, werde ich niemals vergessen.
Und er ist einer von den wenigen, die ich im positiven Sinne - nie vergessen werde.

(Nur Anton, hatte ich nicht mehr zu Gesicht bekommen...)

zu deiner Verteidigung.

Verfasst: 16 Juni 2010.



Kurz nach seiner Verteidigung hatte ich mich schon halb bei Vanessa ausgeheult.
Warum war ich bloß immer so dumm ?
Ich hätte ihn einfach nur ansehen müssen !.

Ich musste ihm schreiben, unbedingt.


Am Nachmittag hatte ich mich mit Vanessa zum Fußball gucken getroffen.
Auch, wenn unsere Mannschaft verloren hatte, war es ein schöner Nachmittag gewesen.
Wir hatten Bier getrunken und mindestens eine Schachtel geraucht.

Sehr gut, das hatte ich zum aufpushen gebraucht.

Als Vanessa weg war, saß ich vorm PC.

Ich musste ihm schreiben, ich musste es einfach.
Mir wurde kalt.
Ich begann zu zittern.
Mir ging es plötzlich richtig dreckig.

Ich öffnete sein Messenger-Feld und tippte "Hey.".
Danach löschte ich die Zeilen und schloss das Feld wieder.

Ich musste ihm schreiben!.

Ich öffnete das Feld ein zweites mal und tippte erneut.
Meine Hände zitterten so sehr.
Dann drückte ich die Enter-Taste herunter.
Die Nachricht war abgeschickt.
NEIN!

Ich sprang vom Schreibtisch auf.
& ging in meinem Zimmer auf und ab.
Ich hielt mir dabei die Hände vor's Gesicht.

Es war still.
Dann ertönte der Neue-Nachricht-Ton.
Scheiße.
Er musste geantwortet haben!.

Langsam ging ich zurück an den Schreibtisch und setzte mich wieder vor den PC.
Ich öffnete sein Feld.
"Huhu^^", hatte er geschrieben.

Jetzt konnte ich sowieso keinen Rückzieher mehr machen.
Zitternd schrieb ich die nächste Nachricht & schickte sie ab.


Lucy. sagt:
ich weiß es klingt vielleicht bescheuert und es kommt n bisschen spät ... aber ich muss mal was los werden ... ich finds irgendwie scheiße wie's die letzten monate gewesen is ... das man sich mehr oder weniger ignoriert hat usw ...


ERsagt:
joa isn bischen kacke^^.


Also hatte es IHN auch gestört !.
Wenigstens ein bisschen.

Er schrieb gleich noch etwas hinter her.
Mein "Leider", vorhin wäre bitter gewesen, irgendwie fies.

Nach der Sache mit der Schildkröte am Vormittag, waren wir auf seine Schlange gekommen.
Diese hatte ihn einmal gebissen und Vanessa hatte gesagt, dass er es ja überlebt hatte.
"Leider", war mein Kommentar zu dieser Sache gewesen.
& das obwohl er mich vorher verteidigt hatte.

Ich hatte mich dafür entschuldigt & es ihm erklärt.
Ich hatte eben nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet er mich in der Schildkröten-Sache verteidigen würde.
& wenn ich überfordert war, dann wurde ich zickig.
Das war mehr oder weniger eine Schutzfunktion.


Lucy. sagt:
es tut mir leid. das war eigentlich gar nicht so gemeint, nur wenn ich nicht weiß was ich machen soll werd ich zickig aber unbewusst, also ich meins nich so. das hab ich mir leider mal angewöhnt ... und kriegs nicht wieder weg. außerdem war ich verwirrt wegen der schildkröte .___. alles "mobbt" mich & du wirfst ein das die biester wirklich beißen ._.

ER sagt:
ich sagte die sind wirklich schnell weil die dich die ganze zeit hochgenommen hatten das war zu deiner verteidigung^^

Lucy. sagt:
ja eben .__. das hat mich verwirrt.
das du da was zu sagst, damit hab ich eher nicht gerechnet.

ER sagt:
ich bin doch lieb^^.


lieb, ja sicher...
vielleicht hätte er sich diese Aussage eher sparen sollen.
Auch, wenn mein Zittern jetzt schon verflogen war.
Das hatte mir einen kleinen Stich versetzt.

Wir hatten noch ein bisschen geschrieben.
Über den morgigen Tag.
Der Chaos-Tag der AK.
Er hatte gesagt, einige Leute hätten ihm schon gedroht.
Und ich hatte gemeint, dass ich diejenigen von ihm fern halten müsste....
Sonst würde mir jemand zuvor kommen.

"Wie fies", hatte er noch geschrieben.

Nichts im Gegensatz zu Dir, mein Hase ...


& an diesem Abend war ich glücklich !.


___________________________

Mach mich nicht verliebt,
nicht mehr verliebt.

[Jennifer Rostock].

eine Schildkröte & eine Chance.

Verfasst: 16 Juni 2010.



Wir waren wie immer am Bunker gewesen.
Vanessa und ich.
Und ein paar andere.
Er war auch dort.

Für mich war das der letzte, richtige Schultag.

Ein Junge aus der Oberstufe, zog mich schon seit Montag damit auf,
dass ich mal von einer Schildkröte gebissen worden war.
Heute machte er mit seinen Händen wieder seine Zeichen.

Seine Hände sollten eine schnappende Schildkröte darstellen.
Wir haben alle gelacht, über mich.
Ich hatte immer wieder versucht mich zurechtfertigen vor den anderen.

Es war eine Schnappschildkröte gewesen !

Er saß nicht weit von mir auf der Mauer, sah schon immer wieder zu mir rüber.
Und plötzlich meldete er sich zu Wort.

"Schnappschildkröten beißen wirklich!".

Was war das denn ?
Geschockt hatte ich Vanessa angesehen.
Ihn natürlich nicht.
Keine Sekunde lang.
Ich war so blöd.

Hatte er mich da gerade etwa verteidigt ?
Während alle anderen mich aufzogen.
Ausgerechnet ER ?

Vanessa sprach ihn noch mal an.
"Hattest du nicht auch mal eine Schildkröte?"

"Nein, eine Giftschlange", hatte er gesagt.
"Aber die hat mich gebissen und dann mochte ich sie nicht mehr".

"Hm" hatte Vanessa gemacht.
"Du lebst ja noch".

"Leider!" entfuhr es mir.
Glanzleistung Lucy, wirklich toll gemacht.
Da verteidigt er mich schon & dann das.

Es wäre eine Chance gewesen.
Und ich hatte sie nicht genutzt ...

Vanessa's Traum.

Verfasst: 15 Juni 2010.



& Vanessa hat mir noch etwas erzählt.
Sie hat geträumt.
Von mir und IHM.
und ein bisschen hat es mich an ihren Traum von Dan und mir erinnert, den sie damals gehabt hatte, als mein Armband riss.
Das Armband was Dan mir in ihrem damaligen Traum abgenommen hatte.


" wir so beim Bunker und du hattest so eine leichte, komische Bluse an und da drunter 'nen schwarzes Top und plötzlich kam so'n Windstoss und dann ist dir die Bluse bei der Schulter runtergerutscht und dann kam irgendwie ER und hat das Ding wieder hochgezogen und dich dann umarmt ...und ich hab dich total komisch angeguckt und du warst auch übelst geschockt".


Wenn Träume eine Bedeutung haben, was bedeutet dann dieser?
Warum träumt Vanessa so etwas?
Der Traum von Dan damals, war auch nur so dahin geträumt.
Und trotzdem erschüttert mich der jetzige.
Und er bringt mich wie alles andere auch zum Nachdenken.

Vanessa träumt so etwas.
Und ER scheint nach mir gesucht zu haben ...

she won't look at you.

She's got both hands in her pockets.
And she won't look at you.
Won't look at you.
She hides true love.

[Lady GaGa]

zu schüchtern.


Es war einfach immer das gleiche mit ihr, sie war für diese Welt einfach zu schüchtern!


[Fünf-Sterne-Kerle inklusive].

als würde ER dich suchen.

Verfasst: 15 Juni 2010.


der 15te.
Es ist jetzt 5 Monate her, dass ER mich geküsst hat.
Und seit fast 5 Monaten ist kein wirkliches Wort mehr zwischen uns gefallen.
& es sind nur noch zwei Vormittage an dem ich IHN sehen werde.

Ständig habe ich mich gefragt, ob ihm es egal ist, dass ich bald gehe.
Ob es ihn überhaupt nicht kümmert, weil er mich eh kaum wahrnimmt.

Sollte es etwa doch anders sein?
Denn das, was Vanessa mir erzählt hat, kurz nach der Sache mit dem Großen mit der Mütze & dem Rucksack ... hat mich wieder zum Nachdenken gebracht.
Als würde ich nicht eh schon die ganze Zeit über IHN nachdenken ...


"und dann kam ER, der hat mich so gesehen und dann hat er sich die ganze Zeit irgendwie so komisch umgeguckt .... also da wo ich saß, dass sah irgendwie so aus als wenn er dich suchen würde ... ich hab echt gedacht der kommt jede minute vorbei und fragt wo du steckst"


stimmt Vanessas Interpretation von seinem Verhalten vielleicht?
Hat er sich gewundert, warum ich nicht da war?

Warum ist es bloß so schrecklich kompliziert mit uns?
Wir drehen uns nacheinander um, aber vermeiden es uns anzusehen ...


Tausend Versuche, doch er hat nicht einen gesehen. [LaFee]



Ich habe Vanessa gesagt, dass ich denke, dass ER mitbekommt, dass ich manchmal zickig auf seine Anwesenheit reagiere & er deswegen nichts sagt oder tut.
Vielleicht denkt er, ich würde sauer auf ihn sein.
Das bin ich auch manchmal.
Habe ich auch allen Grund zu.

Aber ich handel so eher aus dem Unterbewusstsein, fast zum Schutz.
Wie damals mit Anton ...

Aber ich bekomme mich nicht in den Griff.
Ich kann nicht auf ihn zugehen & ihm sagen, wie scheiße ich das alles mit uns finde.
Ich kann ihm nicht mal schreiben.
Das finde ich sowieso unpersönlich.

Ich trau mich einfach gar nichts ...
Und werde mir hinter her wieder vorwerfen alles falsch gemacht zu haben ...

Vanessa allein mit Marius.

Verfasst: 15 Juni 2010.


Da ist man einmal nicht da ...


Vanessa hat mir von ihrem Tag erzählt.
Ich war nicht in der Schule gewesen, ich war im Kindergarten arbeiten.
Dort fange ich nach dem Sommer an.

_________________________


"weißt du, ich geh so alleine zum Bunker , eine rauchen, weil ich früher mit dem Unterrichten fertig war, dann sitz ich da so. und dann kommt dieser eine komische mit diesem weissen T-shirt weißt du? Der so einen Ausschnitt hatte. Dann der so: exuse me? have you a little zigarrete für mich? - ich so: joooa. - dann geb ich dem eine. der so: merci. - dann fängt der an mich fit zulabern. Marius steht da so rum, dann der Typ so: kann Marius auch eine haben? - ich so: klar wieso nicht. - geb dem so eine. - Marius so: ich kriege Zigaretten von fremden Leuten. - ich so: tja kannst ma' sehen wa. dann dieser andere Typ so: Charme ist alles. - ich so: in der tat in der tat. - dann singen die da die ganze Zeit, texten mich fit mit irgendnem Scheiss".


& ich hab's natürlich verpasst ...
ich wäre so glücklich gewesen, wenn ich dabei gewesen wäre.
Marius, den Großen mit der Mütze & dem Rucksack - den mag ich doch so.
Ich hätte ihm nah sein können ...

welcome back, Courtney.

Verfasst: 14 Juni 2010


Ich hatte mit Vanessa vor der Sporthalle gestanden.
"Courtney" sagte sie plötzlich.

Ich drehte mich um.
Courtney kam tatsächlich auf die Sporthalle zu.
Seit diesem Horror-Unfall war sie nicht mehr in der Schule gewesen.
Man hatte kaum etwas von ihr gehört.

Vanessa und ich gingen zu ihr herüber.
Sie war wie immer, total unverändert eigentlich.
Anscheinend hatte sie alles gut verkraftet.

Die dünne Narbe, die lang ihre Stirn zierte hatte ich kaum bemerkt.
Courtney hatte verdammt Glück gehabt.
Ihr Schutzengel war unglaublich stark gewesen am 18.04.2010.
An dem Tag, an dem vier andere Menschen starben.

Courtney nahm an diesem Tag, wie ich auch, nicht am Sportunterricht teil.
Ich hatte auf der Bank gesessen, sie auf einer anderen.
Dann war sie aufgestanden und zu mir gekommen.

"Ich komm mal zu dich", hatte sie lächelnd zu mir gesagt.
"Das ist aber nett von dich", & ich hatte zurück gelächelt.

Courtney, so wie sie immer war und immer gewesen ist.
Ich erzählte ihr, dass ich die alten Fotos von ihr wieder gefunden hatte.

Das diese Fotos von ihr, nach dem Unfall auf meinem Schreibtisch gestanden hatten, und das wochenlang, hatte ich ihr aber nicht erzählt.
Auch nicht, dass ich an der Unfallstelle gewesen war, direkt nach der Unfallnacht.
Auch nicht, dass ich heftig geweint hatte, als ich erfahren hatte das sie in der Unfallnacht in dem Todesauto gesessen hatte.

Wir hatten uns noch ein bisschen unterhalten, ganz locker.
Ich war wirklich froh, dass es ihr gut ging.
Auch wenn die Zeiten in denen wir beste Freundinnen waren, schon lange vorbei waren, ist sie immer noch ein Teil meines Lebens.
Auch wenn dieser Teil in der Vergangenheit liegt.

Schöne Zeiten, vergisst man nicht.

wünsche, dass er sich umdreht.


Ich starre ihm nach, wünsche, dass er sich umdrehen und mich sehen möge, wie ich dastehe mit meinen Zetteln in der Hand. Aber er bleibt nicht stehen.


[Verrückt nach Mark].

einfach umgedreht.

Verfasst: 14 Juni 2010


Vanessa und ich waren zum Bunker gegangen.
Für uns war es jetzt der letzte gemeinsame Montag.

Der Platz am Bunker war noch leer gewesen.
Die Pause hatte noch nicht angefangen.
Doch Vanessa und ich waren früher aus unserem Kurs gekommen.

Wir saßen auf der Mauer gegenüber vom Bunker.
Da kam ER auf uns zu.
Er blieb kurz stehen, sah uns dort sitzen.
Zu dem Zeitpunkt waren wir alleine dort.

Dann drehte er sich um und ging wieder.

Fassungslos hatte ich Vanessa angesehen.
Auch ihr stand ein merkwürdiger Ausdruck im Gesicht.

Was war das denn bitte?
Er sah mich und ging einfach wieder?

Ja, irgendwie hat mich das verletzt....

Es dauerte gar nicht lange, da kam er wieder.
Er setzte sich auf die Mauer auf der auch wir saßen.
Aber auf die Ecke und mit dem Rücken zu uns.


Später hatte Vanessa gesagt, ich solle nicht immer sagen, dass er mich nicht angucken würde.
Das würde gar nicht stimmen.
Er würde mich ansehen.
So aus den Augenwinkeln.

Trotzdem, er war einfach wieder gegangen ...
hatte sich einfach umgedreht.

Er kommt nicht zurück zu dir.

Es ist egal, was du jetzt sagst.
Es ist egal, wonach du fragst.
Er kommt nicht zurück zu dir.

Es ist egal, was du jetzt denkst,
wie oft du seinen Namen nennst.
Er kommt nicht zurück zu dir.

Du wolltest alles für ihn geben.
Für ihn bist du nur ein Mädchen im Regen.

Ganz egal, was dir geschiet.
Ganz egal, wie lang du suchst,
wie laut du seinen Namen rufst.
Er kommt nicht zurück zu dir.


[LuttenbergerKlug]

Als hätte es ihn nie gegeben.


"Es wird so sein, als hätte es mich nie gegeben"


[Bis(s) zur Mittagsstunde]


_________________________________
Verfasst: 13 Juni 2010
.
Davon abgesehen, dass ich dieses Buch nicht wirklich mag,
steckt hinter diesem Zitat sehr viel für mich.
Zwar habe ich es schon einmal im Zusammenhang mit Dan's Verschwinden verwendet,
aber dieses Mal passt es noch besser.
Es passt zu IHM.
Wie schon so oft gesagt,
werden wir wohl auseinander gehen so wie es jetzt ist.
Wie Gustav schon sagte "dann siehst du ihn nie wieder".
Mit IHM ist es, als wenn man in Berlin in eine U-Bahn steigt.
Dort sucht man dann nach einem Platz, der noch frei ist.
Man setzt sich.
Und das, neben einen völlig fremden Menschen.
Einen Menschen, den man nie zuvor gesehen hat.
Einen Menschen, den man nie wieder sehen wird.
Und andere Menschen werden eben genau das denken.
Sie werden nicht wissen, dass zwischen diesen beiden Fremden einmal soetwas wie Lebe gewesen ist.
Woher sollen sie das auch wissen?
Alles sieht so aus als würden sich die beiden Fremden nicht kennen.
So ist das mit ihm.
Manchmal steht er eine halbe Stunde neben mir.
Bei mir, vor mir.
Und wir ignorieren uns.
Letzte nacht habe ich noch bis um 02:20 mit dem Netbook im Bett gelegen und auf den Messenger gestarrt und das nur, weil ER noch online war.
Und jedes mal wenn er dann offline geht, tut es weh.
Die Zeit läuft und läuft.
Der Sand rinnt durch die Uhr.
Er ist nicht aufzuhalten.
Bald wird alles vorbei sein.
Manchmal frage ich mich ob ihn das alles nicht interessiert.
Das ist ein meiner größten Probleme, dass ich nicht daran denke,
dass andere Menschen eben nicht so denken wie ich.
Ich werde bald gehen, darunter leide ich sehr.
Wegen IHM.
Stört ihn das nicht?
Das wir nicht mehr miteinander reden.
ER weiß doch auch, dass ich bald gehen werde.
Wie kann er mich nur so verliebt gemacht haben und jetzt so sein?
Juliette meinte, sie würde niemals bezweifel, dass er mich mal wirklich geliebt hat.
Aber woher will sie diese Gewissheit nehmen?
Ich denke nicht, dass er so sehr leidet wie ich.
Das alles so ist, als wäre nie etwas gewesen, scheint ihm egal zu sein.
Man kann in einen Menschen nicht hineinsehen, das ist klar.
Aber trotzdem.
Wir werden die letzten Tage noch aneinander vorbei gehen,
wie Fremde.
Nebeneinander stehen, wie zwei fremde Menschen in der Berliner U-Bahn.
Und es wird so sein, als hätte es uns nie gegeben

Käfer.


Verfasst: 11 Juni 2010.



Gestern Abend stand ich noch spät unter dem Sternenhimmel und hatte in die Nacht hinaus gestarrt.
Eine Freitag-Nacht.
Die kommende Woche würde jetzt die letzte sein.
Und wieder wurde mein Herz schwer.
Doch da fing ich plötzlich wieder an zu lächeln.
Ich hatte an Fabrice denken müssen.
An das, was heute Vormittag gewesen war.
Ich hatte mit Fabrice auf dem Flur gestanden, in der Schule.
Wir hatten uns ein bisschen gekabbelt.
Fast so, wie früher.


Dann schien er einen Geistesblitz gehabt zu haben.
So einen, wie ich ihn manchmal hatte.
Dann fielen mir plötzlichen irgendwelche vergangenen Szenen ein.
Sätze, die irgendwelche Menschen mal gesagt hatten.

Fabrice hatte mich angesehen und schon fast angefangen zu lachen.
Er hatte versucht mich nach zu machen.
"Ein Käfer!."

Dann hatte er mit seiner Stimme weitergesprochen.
"Der tut doch gar nichts".

Und wieder mich nachgemacht.
"Doch, er käfert!".


"Das war ich, oder?", hatte ich lachend gefragt.
Natürlich war ich das, das konnte nur ich gewesen sein.

in Gustav's Arm.

Verfasst: 10 Juni 2010


Eigentlich hatten wir endlich unsere Abschluss-Shirts bekommen sollen.
Und das ausgerecnet in der Pause!
Wir waren natürlich als letztes dran und hatten endlos warten müssen.
Die Raucherpause im Bunker ging drauf.

Die Pause war schon fast vorrüber gewesen.
Es hatte mich schrecklich aufgeregt.
Ich wollte eine Rauchen.
Ich wollte zum Bunker.
Ich wollte zu ihm.
Es waren doch nicht mal mehr fünf Tage Schule !.
Jetzt wurde mir auch noch Zeit gestohlen, ich hatte doch eh nur noch so wenig.

"Lucy?", hörte ich Julius neben mir sagen.

"Hm?".

"Bunker?"

Jetzt war es mir auch egal, würde ich mir mein Shirt eben später holen!.
Zwischen Julius und Gustav ging ich den Flur entlang, die Treppe hinunter und raus zum Bunker.

Als wir drei dort aufliefen konnte ich IHN schon sehen.
Wir würden uns zu ihm stellen, ganz klar.

"Jetzt hab ich wieder schlechte Laune", hatte ich zwischen den beiden Jungs gemurmelt.
Dabei wollte ich ihn doch sehen, vorallem aber wollte ich, dass er mich sieht.

Julius und Gustav hatten sich zu ihm gestellt, ich stand immer noch in ihrer Mitte.
Zwischen den großen Jungs und als einziges Mädchen kam ich mir irgendwie noch kleiner vor als sonst.
Wenigstens konnte ich jetzt Eine rauchen.
Ich verfolgte ein bisschen das Gespräch zwischen den Jungs.
Er laberte wieder irgendeinen Quatsch.
Wahrscheinlich habe ich deswegen wieder die Augen verdreht.

Wir hörten nicht auf uns zu ignorieren.
Wir würden tatsächlich so auseinander gehen.
Ohne auch nur ein einziges Wort mehr zueinander gesagt zu haben.

Als wir aufgeraucht hatten, ging ich wieder neben Gustav in Richtung Schule.
ER lief mit Julius hinter uns und hatte immer noch nicht aufgehört zu reden.

"Wie mich sein Gelaber aufregt" hatte ich bissig gemurmelt.
Da legte Gustav seinen Arm um mich und zog mich näher an sich ran.
Arm in Arm gingen wir direkt vor ihm.

Oh, welch Triumph!.
Vielleicht konnte ich ihn doch wenigstens noch ein bisschen eifersüchtig machen?

"Ach Lucy", hatte Gustav zu mir gesagt.
"Nur noch ein paar Tage, dann siehst du ihn nie wieder!".

Welch Trost.
Es war ja nicht so, dass ich ihn nie wieder sehen wollte. Nein.
Aber wie sollte Gustav das schon verstehen?

& Gustav.
Gustav würde ich wohl auch nicht mehr sehen.
Dabei hatte ich ihn gerade jetzt so ins Herz geschlossen.

meine geliebte kleine lucy

Verfasst: 7 Juni 2010.


Es gibt einfach Dinge, die man Ruhen lassen sollte.
Dinge die man nie wieder lesen sollte wenn sie vergangen sind.
Gedanken die man nie wieder denken sollte, wenn sie verloren sind.
Menschen denen man nicht nachlaufen sollte, wenn sie gegangen sind.

Ich bin kein Mensch, der die Vergangenheit ruhen lassen kann.
Ich webe alles immer und immer wieder auf.
Auch wenn es mich jedes mal wieder zu zerreissen droht.
Man gewöhnt sich nie an diesen Schmerz.

Manchmal kommt es vor, dass ich wieder Dinge aufrufe.
So wie gerade eben.
Die Gedanken an IHN lassen mich zur Zeit mal wieder nicht los.
Da fiel mir ein Chat-Gespräch in die Hände.


ER (14.01.2010 22:26):
doch, meine geliebte kleine lucy ;)

ER(14.01.2010 22:28):
aber wenn mein geliebtes mädchen zittert is das untoll

ER (14.01.2010 22:30):
Kann mein Gliebter kleiner schatz aufhören da gegen an zu reden?

ER (14.01.2010 22:31):
kann mein gliebter hase bitte aufhören gegen an zu reden? =] x333


Herzaua.
Vielleicht klingt das alles sehr kitschig.
Aber ich habe damals gedacht, dass ER diese Dinge aus Liebe zu mir sagt.
Aus Liebe zu seiner kleinen Lucy ...

Heute tut es weh.
Weil ich mich frage, ob er diese Dinge wirklich mal aus Liebe gesagt hat.
War das Liebe?
Hat er mich geliebt?
Heute tut es weh.
Weil wir manchmal nebeneinander stehen.
Man kann nicht sagen, dass wir so tun als würden wir uns nicht kennen.
Das wir so tun, als wäre nie etwas zwischen uns gewesen.
Gut, vielleicht war nie ehrlich etwas zwischen uns.
Aber heute stehen wir nebeneinander und nehmen uns nicht einmal mehr wahr...

Als ich seine Worte gelesen habe, wieder und wieder, liefen mir Tränen über's Gesicht.
Es sind nur einige wenige liebevolle Zeilen, es gibt noch mehr davon.
Aber ob diese Zeilen wirklich aus Liebe entstanden sind, kann ich nicht sagen.
Und das tut weh.
Es tut einfach schrecklich weh.

bezähmen, zügeln, Buße tun.

Verfasst: 5 Juni 2010


im Buddhismus heißt es bei der Lehre der Reinkarnation:

"Gut ist, sich bezähmen
die Sinne zu zügeln
Buße tun ...
Wer die Pflichten sehr gut erfüllt
wird in ein besseres Leben hineingeboren

Der Geist nimmt den aus seinen Taten entstehenden Körper an".

Eigentlich ist damit gemeint, dass man nur Gutes tun soll.
Nach den Regeln und Lehren dieser Religion soll man leben um in einem guten Körper wiedergeboren zu werden.

Man kann es aber auch auf seine ganz eigene Art interpretieren.
Sich bezähmen und die Sinne zu zügeln könnte heißen, kann man auf das Essen beziehen.
Buße tun darauf, dass man Kotzen muss wenn man sich an ersteres nicht gehalten hat.
Wer das befolgt hat ein besseres Leben, einen besseren Körper...

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die Schule redet.

Verfasst: 3 Juni 2010.
In der Mittagspause hatte ich mit Vanessa, einer weiteren Freundin, Fabrice, Anni und ein paar anderen Jungs vor den Französischräumen gesessen.
Fabrice hatte über seinen Sport geredet und das er vier mal in der Woche Sport macht. Mir war heraus gerutscht, dass ich jeden Tag Sport machte.
Anni saß neben mir am Tisch und sah mich an. Eigentlich saß Anni nur bei uns, damit sie nicht alleine war. Denn die Mädchen mit denen sie sonst so umher zog, waren alle nicht da.
"Du hast auch voll die gute Figur bekommen", hatte Anni zu mir gesagt.
"Geht so" hatte ich erwiedert.
Irgendwie war es ja schön so etwas gesagt zu bekommen, aber so richtig mochte ich es nicht. Denn ich selbst fand meine Figur nicht so wirklich schön. Gut, vielleicht bin ich dünner geworden, aber trotzdem.
"Nein wirklich", hatte Anni beharrt.
"Da redet schon die ganze Schuler drüber".
Jetzt übertrieb sie aber eindeutig. Warum sollte die Schule über jemanden wie mich reden? Und dann noch über meine Figur?
"Quatsch!", hatte ich ihre Worte belächelt.
"Erhlich, da hab ich schon mit ganz vielen drüber geredet", meinte Anni noch.

wer liebt, liebt.


"Nur, damit du's weißt. Wer liebt, liebt und fragt nicht danach, was der andere fühlt. Man macht in einem solchen Fall seine Gefühle nicht von den Gefühlen des anderen abhängig. Das kann man gar nicht. Oder es ist nicht echt". Sie schob ihm den Teelöffel wieder zu. "Und mit der Verliebtheit ist es genauso".


[Fünf-Sterne-Kerle inklusive]

Jugendliebe.

Verfasst: 2 Juni 2010.



Es ist schon spät, heute ist Mittwoch und Mittwoch's ist immer unser Weiberabend.
Da treffen wir uns immer zum Quatschen und trinken Sekt.
6 Weiber.
Meine Erziehungsberechtigte, Manuels Mama, die Katzenfrau, eine weitere Frau aus der Nachbarschaft, Birgit und ich.

Birigt hat mal in dem Haus neben uns gewohnt, einige Jahre. Mit ihrem Mann und ihrer Tochter Carmen.
Dann mussten sie aus dem Haus raus, weil der Vermieter es für sich haben wollte.
Sie sind dann umgezogen, einen Ort weiter.
Carmen hat da schon nicht mehr zu Hause gewohnt. Sie hat zwei Kinder, Zwillinge.
Von ihrem Mann ist sie allerdings geschieden. Mit dem gab es viel Ärger.

Birgits Mann ist gestorben, vor über einem Jahr. Er war Seefahrer bevor er krank wurde.
Für Birgit war die neue Wohnung damals dann zu groß geworden und zu abgeleben.

Damals ist sie in Antons Nachbarschaft gezogen.
Sie hatten sich mehr oder weniger gegenüber gewohnt.
Allerdings nicht sehr lange, denn aus der Wohnung war sie auch schon bald wieder heraus.
Mir persönlich war das sehr recht.
Immer wenn wir Birgit besucht hatten, hatte ich Anton dort angetroffen.
Besonders dann, wenn ich ihn nicht sehen wollte.


Auf dem Weiberabend heute, hat Birigt uns mitgeteilt, dass sie und Carmen mit den Kindern zurück nach Rostock gehen.
Birgits Mann ist dort beerdigt und uhrsprünglich kommt die Familie von dort.
Carmen und Birgit hätten dort ein Haus und auch Arbeit, das steht schon alles fest.
Ende des Jahres soll es soweit sein.

Carmen hat über das Internet, über diese vernetzten Freunde-wieder-finden Seiten ihre Jugendliebe wiedergefunden.
Ich kenne seinen Namen gar nicht, dass tut auch nicht zur Sache.
Viel wichtiger ist die Tatsache, dass eben diese Jugendliebe immer noch besteht.

Birgit hat davon erzählt, ich weiß noch genau wie sie bei Manuels Mama, bei der der heute Weiberabend stattgefunden hat, gesessen und erzählt hat.
Diese Szene hat sich irgendwie in meinen Kopf gebrannt, aber es ist auch erst ein paar Stunden her.

Birgit hat erzählt, dass die Liebe zwischen ihrer Tochter und deren Jugendfreund immer da war.
Immer.
Carmen ist schon geschieden, doch auch während der Ehe schien die Liebe noch dagewesen zu sein.
Nur nicht greifbar.
Denn Sie und ihre Jugendliebe hatten sich aus den Augenverloren.
Denn sie ist hier und er in Rostock.
Jetzt hatten die beiden sich wieder gefunden.
Und die Liebe war sofort wieder neu aufgeflammt.
Und das, nach so langer Zeit.

Der Entschluss steht also fest. Birgit, Carmen und die Kinder gehen zurück nach Rostock.
Carmen ist wieder total verliebt.
Sie wird bei ihrer Jugendliebe einziehen.

Irgendwie ist das wie im Film.
Oder wie in einem Buch.
Zwei Menschen die sich mal geliebt haben und dann Jahre lang nicht gesehen haben, verlieben sich wieder ineinander.
Irgendwie schön.

Mich hat Birgits Erzählung sehr bewegt.
Und in Schrecken versetzt.
Ich hatte an Anton denken müssen.
Sofort.

Irgendwie erlischen die Gefühle nie ganz zu ihm, sie sind immer da.
Ganz egal, was passiert ist.
Ganz egal, wer gerade in meinem Leben eine große Rolle spielt.
Ob Dan oder ER.
Anton war immer noch irgendwie in meinem Herzen.
Auch wenn es für manche Zeit so schien, als hätte mein Herz ihn vergessen.
Irgendwann hat es ihn immer wieder gefunden.
Vielleicht hat es ihn auch nur versteckt.

Es ist wohl ähnlich wie bei Carmen.
Durch den Wegzug von Rostock verlor sie ihre Jugendliebe.
Durch ihre Ehe wurde die Liebe zu ihrem Jugendfreund überdeckt.
Und jetzt ist sie wieder da.

Es gleicht sich.
Allerdings in einem Punkt nicht.
Denn meine "Liebe" zu Anton ist einseitig.
Meine kommt zwar immer wieder.
Doch seine hat nie bestanden.

Beim Thema Liebe ist mein erster Gedanke immer Anton ...

Nur an ihn gedacht.

Verfasst: 2 Juni 2010.

Immer werden wir so bleiben, lachen über schlechte Zeiten.

[Juli]

Vanessa und ich hatten gerade herum gealbert.
Eigentlich taten wir das schon den ganzen Tag.
Neuerdings wurde ich Mittwochs immer besonders hyperaktiv.
Ständig hatte ich heute in der Schule zu singen angefangen.

Das bald alles vorbei sein würde wussten Vanessa & Ich aber ganz genau.

Lachend hatten wir nach Unterrichtschluss das Schulgebäude verlassen.
Über irgendjemanden hatten wir uns lustig gemacht.

Da kam plötzlich eine Erinerrung in mir hoch.
Zuerst war sie schwach und ich wusste nicht genau, was ich damit anfangen sollte.
Doch dann wurde sie klarer.

"Weißt du noch dieser Heizungsmechaniker?", hatte ich angesetzt um Vanessa meine Gedanken miztzuteilen.

Waldwoche.

Damals, Anfang April 2008.

Zusammen mit Vanessa hatte ich im Speisesaal gesessen.
Anton hatte schräg gegenüber gesessen.
Da das Haus in dem wir untergebracht waren, sich noch im Ausbau befand, liefen überall Techniker herum.
Einer von ihnen, ein großer mit schwarzen Locken hatte schon die Heizung in unserem Zimmer reparieren müssen.
Eben dieser lief durch den Speisesaal, als wir gerade am Tisch saßen.
Der Mann hatte Anton angelächelt.
Vanessa und ich hatten das beobachtet.
Plötzlich zwinkerte dieser Mann Anton zu.
Und Anton lächelte.

Vanessa und ich waren damals in schallendes Gelächter ausgebrochen.
Konnten uns kaum noch halten.
Der geschockte Blick von Anton an uns, hatte es nicht besser gemacht.
Wir hatten so lachen müssen.


Und heute, hatten wir wieder darüber gelacht.

Als Vanessa ihr Fahrrad holte, schwebte ich irgendwie immer noch in meinen Erinerrungen.
Es wurde mir wieder klar, dass Anton nicht mehr bei uns war.
Nicht mit uns den Abschluss machen würde.
Auch das hatte ich zu Vanessa gesagt.

Wenig später auf dem Nachhauseweg hörte ich, wie ein Fahrrad hinter mir fuhr.
Ich warf einen kurzen Blick über die Schulter, um danach platz zu machen.
Erst als der Fahrrer an Vanessa und mir vorbei rauschte, sah ich das es Anton war.

Ich schlug mir die Hand vor's Gesicht.
"Das gefällt mir nicht".

Der alte Spruch.

"Oh, mir auch nicht", hatte Vanessa gesagt.
"Das ist nur der Schock, weil du nicht mit ihm gerechnet hast".


Nur an ihn gedacht ...

21 Tage.

Verfasst: 21 Juni 2010


Hat unser Ende angefangen?
Egal, wir sind ja noch zusammen.

[Tokio Hotel].



Heute ist Dienstag der 1 Juni 2010.
Der Countdown läuft also.
Und er lässt sich nicht mehr aufhalten.
Das Ende rückt immer näher.
Unaufhaltsam.

Vom 2 bis zum 4 läuft die Schule noch ganz normal.
Dann ist schon wieder Wochenende.
Montag habe ich frei.
Dienstag Prüfung.
Mittwoch wieder frei.

Dann ist am Donnerstag und am Freitag wieder normal Schule.
Montag auch.
Am Dienstag den 15. Juni bin ich einen Tag im Kindergarten.
Dann bleibt nur noch der Mittwoch.
Donnerstag haben wir unseren Chaostag.
Es wird der letzte Tag sein an dem ich Morgens diese Schule betreten werde.
Der letzte Tag an dem ich den ein oder anderen sehen werde.

Am Freitag den 18. Juni macht unsere Klasse einen Auslug.
Und am Montag drauf ist unsere Verabschiedung.

Dann war's das für mich.

Nie wieder diese Schule!.
Kein Anton.
Kein ER.
Kein Großer mit der Mütze & dem Rucksack.
Kein Gustav.
Keine Vanessa die mit mir durch die Gegend ziehen wird.

Irgendwie kann ich es noch gar nicht glauben das alles so bald vorbei ist.
Tik Tak.
Tik Tak.
Die Zeit läuft ...