Willkommen in meinem Leben




Lovely Leonard

Verfasst: 21. November 2012


Auf irgendeineweise fühlte ich mich zu Leonard hingezogen.
Ich mochte ihm.
Und wenn ich an ihn dachte,
Oder in seiner Nähe war,
Hatte ich manchmal ein wohliges Gefühl.
Und ein Lächeln in den Augen.

Wir hatten zusammen getanzt,
Am Osterfeuer.
In Lübeck,
Hatten wir Coktails getrunken.
Er hatte mir sogar einen bezahlt.

Er hatte mir auf dem Osterfeuer schon ein Getränk ausgeben wollen,
Aber nicht mehr genug Geld gehabt.
Er hatte es versprochen,
Beim nächsten Mal.
Wir waren ziemlich angeheitert gewesen.

Nach Monaten hatte er noch an dieses Versprechen gedacht
Und es eingehaltem.

Auf der Berufsschule hatten wir uns oft gekabbelt,
Nun auf der Fachschule,
Sahen wir uns nicht mehr oft.

Ich vermisste ihn,
Auch,
Dass er mich Teufel nannte.

In den letzten zwi Wochen hatte Leonard mir einen großen Gefallen getan.
Er hatte für meine Projektarbeit Material transportiert.
Und mit getragen.
Ich war ihm sehr dankbar dafür.

Das Gefühl,
Wenn ich an Leonard dachte,
War auf eine Weise mulmig,
Aber auf der anderen Seite,
Auch schön.
Verwirrend.

Philip hatte damals am Osterfeuer gesagt,
Leonard sei soin mich verschossen,
Dass würde selbst ein Blinder sehen.l

Hundewunsch

Verfasst: 21. November 2012


Es war ebenfalls vergangenen Sonntag.
Wenn es kommt, dann kommt es sowieso alles auf einmal.

Ich hatte mit meiner Mutter am Mittag noch eine Hobbyausstellung in der Nähe besucht.
Sie war gerade erst gelandet.
Es war wieder so ein Tag an dem wir aussahen wie eine BilderbuchFamilie.
Ein Tag an dem ich dieses Spiel mitspielte.
Und meine Rolle mochte.

Wir schlenderten durch die Stände als meine Mutter diesen einen Satz hatte fallen lassen.
"Ich habe zu deinem Vater schon gesagt, ich möchte wieder einen Hund haben, wenn der Kater mal nicht mehr ist".

Wie bitte?
Einen Hund?

Meine Mutter hatte in ihrer Jugend mal einen Dackel gehabt.

Ich hatte mir als Kind nichts sehnlicher gewünscht als einen Hund.
Ganze acht Jahre hatte ich darum gebettelt.
Mit 16 hatte ich es irgendwann aufgegeben.

Ich war so manches mal verdammt traurig gewesen.
Es hatte so oft Diskussionen gegeben,
Die nicht immer schön geendet hatten.

Und jetzt wollte meine Mutter einen Hund haben?
Jetzt?!


Mitbringsel

Verfasst: 20. November 2012


Meine Eltern waren am vergangenen Sonntag aus dem Urlaub gekommen.
Ich hatte meiner Mutter aufgetragen, mir etwas mitzubringen.
Sachen die ich hier nicht bekam.

Mein Vater hatte ein kleines, rotes Säckchen aus seinem Koffer gekramt
Und es mir in die Hand gedrückt.

Mein Vater hatte mir etwas mitgebracht?
Normal behandelte er mich wie ein dummes, kleines Kind.
Und ließ mich auch so fühlen.
Und jetzt brachte er mir etwas mit.

Ein merkwürdiges Gedühl.

Ich hatte die Schnüre des kleinen Säckchens aufgezogen.
Es kam ein wortwörtliches Schmuckstück zum Vorschein.
Ein Kettenanhänger in beachtlicher Größe.
Er war schön gearbeitet,
Genau nach meinem Geschmack.
Mit Edlen schwarzen Steinen.
Dem Gewicht nach zu Urteilen
Und der Echtheit der Steine nach,
War das Stück verdammt teuer gewesen.

Der Anhänger gefiel mir,
Keine Frage.
Aber es war merkwürdig.

Ich hatte den Anhänger dierekt auf eine silberne Kette gezogen
Und mir um den Hals gehängt.
Ich hatte es dennoch merkwürdig gefunden.

Der Anhänger war wirklich wunderschön,
Es wäre so schade ihn nicht zu tragen.
Aber er war von meinem Vater.
Nie hätte ich damit gerechnet,
Dass er mir so ein teures Geschenk machen würde.

Zu meinem Vater hatte ich noch weniger Kontakt als zu meiner Mutter.
Das Verhältniss war noch schlechter.
Und er behandelte mich meist so schlecht.
Und nun trug ich sein Mitbringsel um den Hals.

Keine große Sache

Verfasst: 19. Nobember 2012

Gestern hatte der Wecker verdammt früh geklingelt.
Eigentlich hatte das Handy geklingelt,
Einen Wecker hatte nicht, aber dafür gibt es ja Smartphones.

Nachdem ich das schrille Klingeln abgestellt hatte,
Rückte sich eine SMS in den Vordergrund.
Sie war von Nico.

In der vergangenen Nacht hatte ich versucht ihn anzurufen.
Am Abend zuvor, hatte ich ihm ebenfalls eine SMS gesendet.
"Ich liebe dich" hatte ich geschrieben
Und schon nach dem Absenden hatte mich ein komisches Gefühl beschlichen.

Diese ichliebedich-Sache hatte langsam unzumutbare Ausmaße angenommen.
Seit vergangenem Weihnachten vor nun fast einem Jahr,
Hatte Nico es nicht mehr zu mir gesagt.

331 Tage.

Zurück zur SMS.
Eigentlich hatte ich nicht viel Zeit,
Aber immerhin genug Zeit um eine SMS aufzurufen.
Was konnte es schon großes sein?

Doch eben diese SMS sollte mir die Sprache verschlagen.

"oh sorry, gar nicht gesehen. Ok ich wollte das eigentlich schon mal wieder raushauen, war nur immer doof weil du immer so. Schlecht drauf warst, so über SMS ist auch blöd, aber gut: "ich liebe dich auch :)" - aber lass uns bitte nicht son riesen Ding drauß machen"

Wie bitte?

Ich hatte das Handy in die Ecke geworfen.
Und ich hatte es den ganzen Tag nicht mehr angefasst.
Als ich später noch mit Nico noch telefoniert hatte,
Hatte ich behauptet ich hätte keine SMS von ihm bekommen.
Er hatte gefragt, ob ich sie eigentlich gelesen hatte
Ich hatte ihn gefragt, ob sie denn wichtig gewesen wäre.
Er hatte es verneint.

Eigentlich fand ich diese SMS schon verdammt wichtig.
Aber ich sollte ja nicht so ein riesen Ding daraus machen.
Also tat ich lieber gar nichts.
Ich musste das ganze erst einmal verarbeiten.

Natürlich war meine 'schlechte Laune' wieder an allem schuld.
Zumindest für Nico.
Ich war also schuld daran, 
dass ich 331 Tage kein "ich liebe dich" mehr gehört hatte.
Und warum zum Teufel 
setzte er diese verdammten Worte in Anführungszeiche?
Was sollte denn das?
Und von wegen über Sms wolle er das nicht raushauen.
Was für eine Formulierung!
Raushauen.
Sowas haute man doch nicht raus!

Ich war ganz und gar fassungslos gewesen,
Nach dem Lesen dieser Sms.

Und ich fand es schon 'N ziemlich großes Ding.
Nach 331 Tagen...

Überall Blut

Verfasst:19. November 2012


Es war in der Nacht von Samstag auf Sonntag.
Am Abend war ich gemeinsam mit den Großeltern auf einem Nachbarschaftsfest gewesen.
Gegen 23 Uhr hatte ich den Heimweg angetreten,
Die Stimmung war gut angeheitert gewesen,
Doch mein Wecker würde am Sonntagmorgen früh klingeln.
Die Eltern mussten vom Flughafen abgeholt werden.

Ich hatte noch den Abwasch erledigt,
Ich war hellwach gewesen und hatte mir das Schlafengehen eigentlich noch gar nicht vorstellen können.
Aber ich musste schlafen.

Konnte ich natürlich nicht.
Hallo Schlafstörung!
Die Baldrianpillen, 
Welche mittlerweile schon seit über einem Jahr nahm,
Schlugen schon gar nicht mehr an.

Es war dunkel und still im Zimmer.
Wach lag ich im Bett und starrte an die Decke.

Und dann kam es wieder.
Leicht und langsam.
Dieses unerklärliche Gefühl von Panik.
Meine Arme kribbelten schon seit Wochen.
Ich hatte das Verlangen mir weh zu tun.
Ewigkeiten schon kämpfte ich damit es zu unterdrücken.
Lange Zeit würde ich es nicht mehr aushalten.

Ich hatte Blut sehen wollen.
In dieser Nacht war das Verlangen wieder schlimmer.
Begleitet von der Panik.

Ich sollte Blut sehen.
Und das früher als mir lieb war.

Ich hatte eine kaputte Stelle an der Schulter,
Nicht sehr groß.
Irgendwann hatte ich sie mir irgendwo, irgendwie zugezogen.
Unabsichtlich.
Sie hatte geschmerzt
Und ich hatte drüber gekratzt.

Mit langen Fingernägeln.
Wohl zu tief.
Die Stelle war aufgerissen.

Ich konnte sie nicht sehen.
Ein feuchtes Gefühl breitete sich aus.
Ich griff mit den Fingern in die Feuchtigkeit.
Sie klebten.

Vorsichtig schaltete ich das Licht an.
Die Finger meiner linken Hand schimmerten rot und glänzend.
Blut.
Ich fasste noch einmal auf die Stelle.
Noch mehr Blut.

Ich zitterte,
Schlug die Bettdecke zurück und wankte zum Spiegel.
Ich hatte die große Lampe angeschaltet
Um mehr Licht zu haben.
Ich zog das Shirt aus,
Welches ich zum schlafen trug
Und drehte mich vor dem Spiegel so, 
Dass ich die Stelle sehen konnte.
Blut.
Alles voller Blut.

Die Schubladen meiner Komode hatte ich durchwühlt,
Panisch Pflaster gesucht.
Meine Finger waren voller Blut.
Überall war Blut.

Ich sah mein blasses Gesicht im Spiegel.
Wie eine Leiche.
Ich hatte so gezittert.

Nirgendwo war ein verdammtes Pflaster zu finden!
Ich hatte Tücher auf die tropfende Stelle gedrückt.
Blut, überall Blut.

Im Badezimmer hatte ich dann eine alte, vergilbte Pflasterpackung gefunden.
Die Stelle hatte ich erneut abgetupft,
Sie  blutete immer noch.
Ich zitterte immer noch.

Ich hatte die Stelle mit zitternden, roten Fingern abgeklebt,
mir die Hände gewaschen.
Dann war ich zurück ins Bett gewankt.
Immer noch blass.

Es war schon weit nach Mitternacht.
Ich hatte versucht Nico anzurufen,
Vielleicht war er zu Hause.
Es nahm niemand ab.

Ich hatte das Telefon beiseite gelegt
Und noch weitere Baldrianpillen  genommen.

Flutwelle

Verfasst: 18 November 2012



Die Ereignisse überschlagen sich,
Machen Purzelbäume,
Fahren Karusell.
Sie schlagen nieder,
Brechen ein.
Kommen wie ein Gewitter.
Eine Flutwelle.
Völlig unerwartet.
Kaum zu bändigen.
Kaum zu glauben.
Kaum zu fassen.
Unerbitterlich.
Und bittersüß.

Herzschlag

Verfasst: 16 November 2012


auf dem Weg zur Bushaltestelle hatte ich Nico heute morgen eine SMS gesendet.
Eigentlich nur aus Langeweile
Und weil ich einige Minuten zu früh dran war.
Nur belangloses hatte ich geschrieben.

"bah ist das ekelig draussen, kalt, nass, nebelig. Ich will zurück in mein Bett!"

Erst kam keine Antwort von Nico.
Erst als ich in der Fachschule saß leuxhtete mein Hanfy auf.
Nico hatte etwas zurück geschrieben.

"Kuscheln..."

Mir blieb für einen kurzen Moment die Luft weg.
Mein Herz wchien für den Bruchteil einer Sekunde auszusetzen.
Ich lächelte wie automatisch.
Und ein Anflug von Verliebtheit durchströmte meinen Körper.

Wann hatte ich das letzte Mal so gefühlt?
Ich kann es nicht sagen.
Ich weiss es nicht.
Diese Momente sind so selten geworden.

Erwischt?

Verfasst 11. November 2011

Nico hatte etwas googeln wollen.
Wir hatten zusammen auf dem Sofa gesessen.
Zusammen auf dem Sofa meiner Eltern.
Das Nico mal tatsächlich wieder mit zu mir gekommen war,
Grenzte ja schon fast an ein Wunder.

Der Akku seines Handys hatte den Geist aufgegeben.
Nico hatte es schrecklich aufgeregt.
Manchmal war er komisch, machte mir manchmal sogar Angst,
Wenn er nicht bekam was er will.

Uch hatte ihm mein IPad gegeben.
Ich mochte es nicht wenn er so war.
Und Mittlerweile hatte ich gelernt,
Dass es einfacher war Konflikten aus dem Weg zu gehen.

Nico rief Facebook auf.
Mist.
Niemand sonst nahm mein IPad.
Und das war auch gut so.

Lucy's EmailAdresse war im Anmeldefeld gespeichert.
Ich weiss nicht ob Nico sie wahrgenommen hatte.

Nico wusste nicht, dass ich wieder bloggte.
Und das war auxh gut so.

In dem Moment in dem die Email aufgetaucht war,
Überkam mich wieder dieses bekannte Gefühl.
Ein Gefühl von Angst und Verlegenheit.
Dieses Gefühl hatte ich damals schon gehabt,
Wenn Anton erfahren hatte, das ich mich wieder selbst verletzt hatte.

I walk a lonley road


Verfasst 10. November 2012


Es war in der Nacht vom 9ten auf den 10ten November.
Von Freitag auf Samstag.
Und eigentlich hatte alles so schön angefangen.

Wir, Nico, Noah, Josh und ich waren auf einem Konzert gewesen.
In Hamburg.
Es war toll gewesen.
Wir hatten sogar noch den letzten Nachtzug zurück in Richtung Heimatstadt bekommen.

Nur den Umstieg hatten wir nicht mehr geschafft.
Von der heimatlichen Innenstadt zurück ins Dorf, sozusagen.

Wie hatten beschlossen den Rest der Nacht, eher gesagt, sen Morgen,
In unserer ehemaligen Stammdisco zuverbringen.

Warum auch immer, wurde dort vor Monaten die Rocknacht abgeschafft
Und somit die ganzen Szene-Leute vertrieben.
Deswegen kamen wir eigentlich nicht mehr.

Besser als fünf Stunden am Bahngleis zu sitzen, war es aber dennoch.
In der Disco hatten wir auf Benjie und Verena getroffen.
Und weitere Bekannten.
Verena war wie erwartet allerdings schon nicht mehr ansprechbar.
Sie hatte immer noch nicht gelernt das man mit dieser Krankheit nicht mehr bis zum Abwinken 
trinken konnten.
Pech für sie.
Glück für mich.
Besinnungslos ging sie mir wenigstens nicht auf die Nerven.
So hart das auch klingen mag.
Ihre Anwesenheit konnte ich einfach nicht mehr ab.
Seit Monaten schon nicht mehr.

Die luft in der Disco war schlecht gewesen.
Dick, warm und verraucht.
Ich bekam kaum Luft.
Und das mit meinem Asthma.

Nach circa zwei Stunden dort,
Hatten wir sieLocation gewechselt.
Waren noch in eine Bar gegangen.
Dort war die Luft auch nichtwirklich besser gewesen

Meine Lungen begannen zu streiken.
Ich bekam kaum noch Luft, hustete, bekam Panik.
Fluchtartig hatte ich die Bar verlassen.

Nico und Benjie waren mir gefolgt.
Ich konnte mich kaum beruhigen.
Mein Husten wurde sclimmer.
Das Ziehen in meinem Brustkorb und meine Panik auch.

Von dem Ziehen und der Panik hatte ich Nicty erzählt.
Diese Panikattacken kamen so häufig in letzter Zeit.
In verschiedenen Variationen.

Lange waren wir nicht mehr in der Bar geblieben.
Wir nahmen den ersten Zug an diesem Morgen.
Die Jungs hatten sich vorher noch einen Burger holen müssen.
Ich hatte vor dem Geschäft gewartet,
Von Essensgeruch wurde mir immer schlecht.

Als Nico heraus trat hatte ich ihn gefragt, ob er nun mit zum Gleis kommen würde.
Er hatte nicht reagiert.
Ich hatte ein zweites Mal gefragt.
Wieder nichts.

Ich war instinktiv alleine los gelaufen.
Irgendwas in mir schrie danach los zu laufen.
Also tat ich es,
Ohne Nico.
Ohne die anderen.

Ich war auch alleine in den Zug gestiegen.
Irgendwann hatte Nico mich angerufen,
Wo ich sei.
Er hatte gesagt in welchem Abteil er mit den anderen sitzen würde, ich solle doch herkommen.

Nein danke.
Irgendwas in mir lehnte es strickt ab.
Und ich konnte auch darauf verzichten, 
Mir die benommene Verena anzusehen.

Ich war also alleine gefahren.
Während mein Freund bei den anderen saß.
Ich hatte ja selber schuld.

Schon im Zug waren mir still und leise die Tränen herunter gelaufen.
Einfach so.
Mit einem mordsmäßigen Druck in mir.

Wir waren am Heimatbahnhof ausgestiegen.
Nico, der einige Abteile vor mir gesessen hatte,
Kam auf mich zu.

Er hatte gefragt was los sei.
Ich hatte nur mit einem Schulterzucken geantwortet.

Nico hatte gesagt, er wolle den anderen noch Tschüss sagen.

Und da war er wieder.
Dieser schmerzliche Instinkt los zu laufen.
Und dann lief ich los.

Der Wille zu Laufen,
Vor mir wegzulaufen,
War so groß das ich nicht einmal mehr Angst im Dunkeln hatte.
Sonst setzte ich keinen Fuß vor sen nächsten, wenn es so dunkel war.

Der Schmerz war größer gewesen,
Woher auch immer er so plötzlich kam.
Und was auch immer er zu bedeuten hatte.

Einen großen Teil des Weges hatte ich schon hinter mir gelassen
Und damit auch Nico.

Nico hatte mich jedoch bald eingeholt.
Er war sauer.
Sauer das ich nicht gewartet hatte
Und ich hatte mich nicht getraut, warum nicht.

Nach dem er mich verärgert zurechtgewiesen hatte,
Lief er schnellen Schrittes vor mir.

Mit gesenktem  Kopf war ich ihm hinter her getrottet.
Erst jetzt fiel mir auf,
Dass ich bereits die ganze Zeit so gelaufen war.

Und den ganzen Weg über waren die Tränen weiter gelaufen.
Auch das hatte ich nicht bemerkt.
Ein Schluchzen durchfuhr meinen Körper.
Nico hatte es zum Glück nicht gehört.
Er lief zu zweit vor weg.

Ich hatte große Angst,
Dass meine Füße mich nicht mehr bis nach Hause tragen würden.
Sie schienen so manches mal einfach nachgeben zu wollen.
Ich drohte einfach auf offener Straße zusammen zu brechen.

Ich konnte nicht mehr und ich wusste nicht einmal warum.

Das Schluchzen wurde immer stärker,
Die Tränen strömten wieder nieder
Und die Füße versuchten immer wieder auszubrechen.
Die Nase lief mir von der ganzen Heulerei.

Die Blöße wollte ich mir nicht geben.
Ich schleppte mich mit letzter Kraft nach Hause.

Nico bekam von dem Ganzen nichts mit.
Und er war sauer.
So verdammt sauer.
Und das lies er mich auch spüren.

Evan's Sohn

Verfasst: 5. November 2012


Es war vergangenen Dienstag gewesen.
Patrick hatte mir gegenüber gesessen
Und seine eigentlich so unscheinbare Frage,
Kam wie aus dem Nichts
Und warum auch immer.

"Kennst du Evan?"
Er hatte auxh noch Evan's Nachnamen gesagt.

"Warum?" hatte ich verdutzt gefragt.
Ja naürlich kannte ich Evan.
Leider.
Anstatt Patricks Frage schlicht und einfach zu beantworten,
Das war typisch für mich,
Hinterfragte ich erst einmal die Frage.
Besonders dann, wenn es um Themen wie Evan ging.

Patrick hatte nur mit den Schultern gezuckt.
Wahrscheinlich hatte er meine Frage als ein Nein verstanden.

"Evan hat 'ne hübsche Ex-Freundin", hatte ich verächtlich von mir gegeben.

"Wen?", hatte Patrick gefragt.
Offenbar darüber verwundert, dass ich Evan doch zu kennen schien.

"Mich", hatte ich trocken geantwortet.

"Jetzt hat er ein Kind" meinte Patrick ziemlich beiläufig.

Was?!
Und genau das schoss mir auch über die Lippen.

"Ja, der ist vor ein paar Tagen gerade Vater geworden"

Ich konnte es kaum fassen.
Der Evan der unbedingt seine erste große Liebe
Um jeden Preis hatte zurück haben wollen
Und nach strich und Faden verarscht hatte,
Hatte jetzt ein Kind mit seiner 'neuen Verlobten'

Na dann.







Gesicht

Verfasst: 3. November 2012


Ich mal mir ein Gesicht.
Setz mir eine Maske auf.
Geb mir Farbe
Und setz ein Lächeln auf.
Die Tränen überschmink ich,
Meine blasse Haut.
Wie ein Schutzfilm aus Mak-up und Puder
Schwarze Rahmen die die Seele spiegeln
Leere Augen überdeckt von langen Wimpern.
Rot auf zitternde Lippen.