Willkommen in meinem Leben




I walk a lonley road


Verfasst 10. November 2012


Es war in der Nacht vom 9ten auf den 10ten November.
Von Freitag auf Samstag.
Und eigentlich hatte alles so schön angefangen.

Wir, Nico, Noah, Josh und ich waren auf einem Konzert gewesen.
In Hamburg.
Es war toll gewesen.
Wir hatten sogar noch den letzten Nachtzug zurück in Richtung Heimatstadt bekommen.

Nur den Umstieg hatten wir nicht mehr geschafft.
Von der heimatlichen Innenstadt zurück ins Dorf, sozusagen.

Wie hatten beschlossen den Rest der Nacht, eher gesagt, sen Morgen,
In unserer ehemaligen Stammdisco zuverbringen.

Warum auch immer, wurde dort vor Monaten die Rocknacht abgeschafft
Und somit die ganzen Szene-Leute vertrieben.
Deswegen kamen wir eigentlich nicht mehr.

Besser als fünf Stunden am Bahngleis zu sitzen, war es aber dennoch.
In der Disco hatten wir auf Benjie und Verena getroffen.
Und weitere Bekannten.
Verena war wie erwartet allerdings schon nicht mehr ansprechbar.
Sie hatte immer noch nicht gelernt das man mit dieser Krankheit nicht mehr bis zum Abwinken 
trinken konnten.
Pech für sie.
Glück für mich.
Besinnungslos ging sie mir wenigstens nicht auf die Nerven.
So hart das auch klingen mag.
Ihre Anwesenheit konnte ich einfach nicht mehr ab.
Seit Monaten schon nicht mehr.

Die luft in der Disco war schlecht gewesen.
Dick, warm und verraucht.
Ich bekam kaum Luft.
Und das mit meinem Asthma.

Nach circa zwei Stunden dort,
Hatten wir sieLocation gewechselt.
Waren noch in eine Bar gegangen.
Dort war die Luft auch nichtwirklich besser gewesen

Meine Lungen begannen zu streiken.
Ich bekam kaum noch Luft, hustete, bekam Panik.
Fluchtartig hatte ich die Bar verlassen.

Nico und Benjie waren mir gefolgt.
Ich konnte mich kaum beruhigen.
Mein Husten wurde sclimmer.
Das Ziehen in meinem Brustkorb und meine Panik auch.

Von dem Ziehen und der Panik hatte ich Nicty erzählt.
Diese Panikattacken kamen so häufig in letzter Zeit.
In verschiedenen Variationen.

Lange waren wir nicht mehr in der Bar geblieben.
Wir nahmen den ersten Zug an diesem Morgen.
Die Jungs hatten sich vorher noch einen Burger holen müssen.
Ich hatte vor dem Geschäft gewartet,
Von Essensgeruch wurde mir immer schlecht.

Als Nico heraus trat hatte ich ihn gefragt, ob er nun mit zum Gleis kommen würde.
Er hatte nicht reagiert.
Ich hatte ein zweites Mal gefragt.
Wieder nichts.

Ich war instinktiv alleine los gelaufen.
Irgendwas in mir schrie danach los zu laufen.
Also tat ich es,
Ohne Nico.
Ohne die anderen.

Ich war auch alleine in den Zug gestiegen.
Irgendwann hatte Nico mich angerufen,
Wo ich sei.
Er hatte gesagt in welchem Abteil er mit den anderen sitzen würde, ich solle doch herkommen.

Nein danke.
Irgendwas in mir lehnte es strickt ab.
Und ich konnte auch darauf verzichten, 
Mir die benommene Verena anzusehen.

Ich war also alleine gefahren.
Während mein Freund bei den anderen saß.
Ich hatte ja selber schuld.

Schon im Zug waren mir still und leise die Tränen herunter gelaufen.
Einfach so.
Mit einem mordsmäßigen Druck in mir.

Wir waren am Heimatbahnhof ausgestiegen.
Nico, der einige Abteile vor mir gesessen hatte,
Kam auf mich zu.

Er hatte gefragt was los sei.
Ich hatte nur mit einem Schulterzucken geantwortet.

Nico hatte gesagt, er wolle den anderen noch Tschüss sagen.

Und da war er wieder.
Dieser schmerzliche Instinkt los zu laufen.
Und dann lief ich los.

Der Wille zu Laufen,
Vor mir wegzulaufen,
War so groß das ich nicht einmal mehr Angst im Dunkeln hatte.
Sonst setzte ich keinen Fuß vor sen nächsten, wenn es so dunkel war.

Der Schmerz war größer gewesen,
Woher auch immer er so plötzlich kam.
Und was auch immer er zu bedeuten hatte.

Einen großen Teil des Weges hatte ich schon hinter mir gelassen
Und damit auch Nico.

Nico hatte mich jedoch bald eingeholt.
Er war sauer.
Sauer das ich nicht gewartet hatte
Und ich hatte mich nicht getraut, warum nicht.

Nach dem er mich verärgert zurechtgewiesen hatte,
Lief er schnellen Schrittes vor mir.

Mit gesenktem  Kopf war ich ihm hinter her getrottet.
Erst jetzt fiel mir auf,
Dass ich bereits die ganze Zeit so gelaufen war.

Und den ganzen Weg über waren die Tränen weiter gelaufen.
Auch das hatte ich nicht bemerkt.
Ein Schluchzen durchfuhr meinen Körper.
Nico hatte es zum Glück nicht gehört.
Er lief zu zweit vor weg.

Ich hatte große Angst,
Dass meine Füße mich nicht mehr bis nach Hause tragen würden.
Sie schienen so manches mal einfach nachgeben zu wollen.
Ich drohte einfach auf offener Straße zusammen zu brechen.

Ich konnte nicht mehr und ich wusste nicht einmal warum.

Das Schluchzen wurde immer stärker,
Die Tränen strömten wieder nieder
Und die Füße versuchten immer wieder auszubrechen.
Die Nase lief mir von der ganzen Heulerei.

Die Blöße wollte ich mir nicht geben.
Ich schleppte mich mit letzter Kraft nach Hause.

Nico bekam von dem Ganzen nichts mit.
Und er war sauer.
So verdammt sauer.
Und das lies er mich auch spüren.

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