Willkommen in meinem Leben




unknown guy, unknown feeling.

Verfasst: 23 November 2011



Freitag, 19 August 2011.

Das neue Ausbildungsjahr hatte gerade erst begonnen.
Es war der zweite Tag in der Berufsschule,
nach diesem Wochenende sollte es in die Praxis gehen,
für drei Wochen.

Es war wie vor einem Jahr, bei Nico.
Ich hatte ihn am letzten Schultag vor den drei ersten Praxiswochen,
zum ersten Mal gesehen und angeschrieben.
Damals noch über SVZ.

Dieser Tag,
sollte ähnlich verlaufen.


Wir hatten gerade Pause.
Es regnete, wie damals bei Nico.

Ich war gemeinsam mit Janin zum nächsten Supermarkt gelaufen.
Die Kapuze meiner Sewatjacke hatte ich mir tief ins Gesicht gezogen.
Damit weder meine Haare noch mein Make-up nass wurden.
Der Nachteil dabei war,
das ich kaum etwas sah.
Eigentlich nur meine Schritte,
damit ich nirgendwo gegenlief.
Alles rechts und links von mir,
kam gar nicht in mein Blickfeld.

Deswegen erschreckte ich mich auch so sehr,
als sich mir plötzlich eine Hand entgegenstreckte.
Kurz vorm Eingang des Supermarktes.

Ich blieb stehen und drehte mich zu Seite,
damit ich sehen konnte woher die Hand kam,
bzw. wem sie gehörte.

Maurice!
Mir entwich ein freudiges quietschen
"Marcia!"
und ich fiel Maurice um den Hals.
So verdammt lange hatte ich ihn nun nicht mehr gesehen.

Janin war eigentlich schon im Supermarkt verschwunden,
kam nun aber zurück.

"Gut, dass du immer Quietscht. Dann weiß man wenigstens wo du bist, wenn du stehen bleibst", hatte sie gelacht.

Ich hatte noch ein bisschen mit Maurice gequatscht,
allerdings nicht ohne Hintergedanken.

Der Typ, der dicht bei Maurice stand war mir schon aufgefallen.
Und dierekt ins Auge gesprungen.
Er passte 100% in mein Beuteschema.

Schwarze Haare,
gekleidet wie aus der Emo-Szene,
Snakebites.
Seine Augenfarbe konnte ich nicht erkennen.

Ich beobachtete diesen Jungen ja nur über Maurice's Schulter hinweg.
Gehörte er überhaupt zu Maurice?
Er stand ein wenig Abseits.

Aber ja,
er gefiel mir.

Janin zog mich dann schließlich doch mit in den Supermarkt.

"Hast du den gesehen!?", japste ich,
als wir hinter den automatischen Türen verschwunden waren.

"Den Emo?", fragte Janin, "der sah gar nicht mal schlecht aus".

"Eben!", japste ich weiter.


Als wir aus dem Supermarkt wieder heraustraten,
waren leider weder Maurice noch der Unbekannte da.
Es hatte aufgehört zu regnen.
Wahrscheinlich hatten die beiden sich nur solange untergestellt.
Mist!

Zurück in der Berufsschule,
musste ich Anastasia sofort von meiner Entdeckung erzählen.

Ich war total aufgewühlt.
Seit ich diesen Jungen gesehen hatte,
fuhr mein Kopf Karusell.
Ich konnte das Gefühl, welches ich hatte einfach nicht einordnen.

War das etwa ein Anflug von Verliebtheit?
Es war wie damals bei Nico,
das konnte doch nicht sein!

"Du hast doch einen Freund", erinnerte mich Anastasia.
Ich hatte nur herum gedruckst.

Ich hatte mir gleich auch einen genialen Plan überlegt.
Um diesen Jungen genauer zu betrachten,
um heraus zu finden, wer er war.

Ich wollte Maurice zum nächsten Pausenbeginn
eine SMS schreiben.
Damit wir uns treffen konnte,
er solle doch den Emo mitbringen.

Der Plan wurde natürlich durchkreuzt,
als die Klasse beschloss die Pause durchzuarbeiten,
um dafür früher Unterrichtsschluss zu bekommen.

Na toll.

Der Kerl wich mir nicht mehr aus dem Kopf,
dann musste ich eben anders herausfinden wer er war.
In Zeiten von Facebook sollte das ja nun wirklich kein Problem sein!
Ich würde mich zu Hause einfach an den PC setzen und ersteinmal
Maurice's "Freunde" durchstöbern,
wenn die beiden tatsächlich zusammengehörten,
würde ich den Emo dort leicht finden,
und zu erkennen würde er auch einfach sein.

Nur dieses Gefühl,
war immer noch nicht zu erkennen.

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