Willkommen in meinem Leben




leck mich.

Verfasst: 29. August 2012.


Ein Streit.
Einer von so vielen in den letzten Monaten.
Wir stritten nur noch.

Es fing gestern Abend am Telefon an.

"Denk dran, das ich diesen einen Samstag nicht da bin", hatte Nico gesagt.
"Wieso?", hatte ich nachgefragt.

"Wir wollen doch auf's Konzert fahren", erklärte Nico.
"Ich wollte doch mit!", warf ich ein.

Letztes Wochenende, hatte Nico mich gefragt ob ich mit wollen würde.
Zu diesem Zeitpunkt waren wir gerade feiern, auf dem Hochzeitsmarkt.
So wie letztes Jahr.
Wir hatten an der Bierbude gestanden, mit Verena.
Der Abend war noch jung gewesen.

"Ich dachte du wolltest nicht mit", sagte Nico.
"Das Auto ist jetzt auch voll", hängte er noch dran.

"Ich hab gesagt, ich überlegs mir", murmelte ich.
"Warum fragst du denn nicht nach?".


Ich war zerknirscht, zerknirscht und mal wieder bitter enttäuscht.

"Ich bin halt davon ausgegangen das du eh nicht mit willst", rechtfertigte sich Nico.

Stocksauer, war ich gewesen.
Oder enttäuscht,
oder beides.

"So ein Abend ohne Kerle ist aber auch mal ganz cool", schlug Nico noch hinterher.

Das hatte gesessen.
Wie eine Ohrfeige.

"Verena kommt doch auch mit", sagte ich.
"Verena zählt nicht", das war Nicos standartantwort.

Verena und Nico, das gefiel mir sowieso nicht in den letzten Monaten. 

Und Heute.
Heute sprach mich Nico drauf an,
ob ich sauer sei.

Ja war ich, und wie. 
Wir hatten uns gefetzt.
Nicht schlimm eigentlich
und auch nur über den Chat.
Ich hatte ihm gesagt wie mies ich es fand,
dass er mich einfach vergaß.
Und was die Nummer mit dem Abend ohne Weiber sollte,
zumal Verena ja auch dabei war.

Ich fühlte mich so abgestellt.
Wie ein Fiffi der im Körbchen wartet bis Herrchen ruft.
Es tat mal wieder so weh.

Nico fing wieder an die ganze Sache zu dementieren.
Verena würde ja immer noch nicht zählen,
und mit ihr könnt man sich ja auch besaufen,
und rumspasten
ohne das jemand meckert.

Daher wehte der Wind.
Und in mir zog langsam ein Gewitter auf.
Wut im Bauch
und Tränen in den Augen.

Ich tippte ein einfaches "leck mich"
und schaltete mich für Nico offline.

Und dann kam das übliche,
das was in letzter Zeit immer kam,
nach oder während eines Streits.

die letzte Nachricht von Nico:
"Echt geil, danke. Wär mal ganz schön einen Abend oder ein Wochenende ohne Streit verbringen zu können und ohne mir die Arschlochkarte anzuhängen!"


Stimmt, das hatte ich vergessen.
Ich war ja schuld,
denn immer wenn es mal gut lief,
was relativ selten geworden war,
begann ich einen Streit
oder fing an zu zicken
und dann war alles wieder vorbei.

Sorry, meine Schuld.

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