Willkommen in meinem Leben




[57] lost.

[57]

15 Februar 2011.

bekanntes Datum.
kein guter Tag.
wie immer.


Nico und ich hatten uns an diesem Dienstagnachmittag ein bisschen gestritten.
Es ging wie immer um das leidige Thema Essen.
Mittlerweile hatte ich es sowas von satt, ständig darüber diskutieren zu müssen.

ha, satt, wie ironisch ...

Es war der Geburtstag meiner Mutter.
Es sollte auch gefeiert werden, mit großem Essen zu Hause für die ganze Familie.
Knipp & Bratkartoffeln. Hausmannskost.

Der Knipp fiel für mich sowieso weg,
ich hatte mich entschieden auf Zeit keine Tiere mehr zu essen.
Würden die Bratkartoffeln bleiben.

egal wie man es dreht oder wendet
es ist und bleibt zum Kotzen.

Nico hatte schon den ganzen Morgen geredet,
ich solle es mir doch mal überlegen.
Wenigstens ein paar Bratkartoffeln essen,
damit ich auf der Familienfeier eben nicht das tun musste,
was ich sonst immer tat.
Er hatte es immer wieder versucht,
doch ich hatte mich von Anfang an dagegen entschieden.

Zu Mittag tat ich etwas, was Nico dann gar nicht mehr verstand.
Ich hatte mich die ganze Zeit geweigert, Abends zu Essen
& kochte mir dann Nudeln.

Nico konnte es auch nicht verstehen.
Es war so eine Art Belohnung für mich.
Weil ich das, was ich ausversehen wieder drauf hatte,
so fein wieder runter hatte.
in kurzer Zeit.

und dann frisst man sich natürlich gleich wieder was an.
tolle idee, dämliche kuh.

Diesen Hintergrund hatte ich Nico aber irgendwie nicht erklären können.
Deswegen hatten wir uns gestritten.
Weil er mein Verhalten einfach nicht verstand.
Ich hatte Nico sogar angeschrien.
Und dann 'ne verdammt lange Zeit gar nicht mehr mit ihm geredet.

Beim rauchen auf dem Dachboden,
war ich sogar kurzeitig eingeschlafen.
Schlaf rettet einen eben aus allen Situationen.
Es war allerdings unabsichtlich gewesen.
Ich hatte mich nur kurz aufs Gästebett gesetzt und war dann während des Nachdenkens eingenickt.
Vielleicht kam es auch einfach davon, das ich kraftlos war durch den Infekt der sich gerade zu diesem Zeitpunkt in mir ausgebreitet hatte & wegen dem ich die nächsten Tage flasch liegen würde.

Es hatte mir so leid getan, Nico anzuschreien.
Und das anschweigen auch,
aber ich hatte mich danach irgendwie nicht mehr getraut etwas zu sagen.

Nico hatte mich schlafend vorgefunden, mich wachgerüttelt, gefragt ob alles okay sei und hatte mich dann wieder alleine gelassen.
Als ich kurz zurück in mein Zimmer kam, hatten wir uns wieder angeschwiegen.
Ich hatte mich vor meinen Kleiderschrank gestellt,
das Outfit für den heutigen Abend herausgesucht und war dann im Bad verschwunden um zu duschen.

Als ich fertig zurück ins Zimmer kam,
lag Nico auf dem Bett und starrte mit verklärten Augen vor sich hin.
Ich setzte mich auf die Bettkante neben ihn und nahm seine Hand.
"Hey ..." sagte ich vorsichtig.
"Ich mache alles falsch", hatte Nico gesagt.
"Nein das tust du nicht", hatte ich versucht ihn zu beruhigen.
"Doch", hatte er mir wiedersprochen.
"Ich verliere Verena und ich bin auch noch kurz davor dich zu verlieren".

Bäm.
Das war wieder so ein Schlag in die Fresse gewesen,
genau wie in der Nacht als Nico mich gefragt hatte,
ob ich ihn noch lieben würde.

"Warum verlierst du Verena?", hatte ich gefragt.
Ich wusste, dass es mit seiner eigentlich besten Freundin momentan nicht immer so glanzvoll lief.
"Keine Ahnung", hatte Nico schulterzuckend von sich gegeben.
"Bestimmt nicht, hatte ich versucht ihn zu beruhigen.

& mich würde er auch nicht verlieren ...

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