Willkommen in meinem Leben




[39] die Sache Kiffen

in arbeit !


16. Oktober 2010


Eigentlich hatte ich an diesem Tag mit Jette und meinen Großeltern in den Tierpark fahren wollen.
In den Tierpark in dem ich selbst als Kind schon oft gewesen war und in dem ich auch schon mit Jette einige Male die Tiere gefüttert hatte.

Der Tierpark in Nicos Wohnort.
Der Tierpark an dem ich in der Nacht nach dem Abend bei Sabrina und Malte schon mit Nico gesessen hatte.
Damals war mir langsam klar geworden, dass ich mehr für Nico empfand als nur Freundschaft.
Aber aus dem Tierparkbesuch wurde nichts.
Es war mittlerweile arschkalt, obwohl wir erst Oktober hatten
& Jette war sowieso erkältet.

Und Heute war sowieso ein Scheißtag.
Heute vor drei Jahren, war mein kleiner Liebling gestorben.
Mein Kaninchen war mein ein und alles gewesen.
Jetzt war er schon drei Jahre tot ...

Eigentlich hatte Nico mich gemeinsam mit einem Kumpel,
der über die Ferien ein paar Tage bei ihm zu besuch war,
vom Tierpark abholen wollen.
Nico wohnte ja nicht weit weg.
Wir hatten Abends mit ein paar Leuten zusammen sitzen wollen.

Generalprobe als Paar, sozusagen.
Ich würde ein paar Leute aus Nicos Freundeskreis kennenlernen
& die mich eben auch.
Mittlerweile hatte sich dort schon Freude ausgebreitet, dass Nico und ich 'endlich' zusammen waren.
Anscheinend hatte Nico dann und wann bei dem und wem seinen Frust ausgelassen, den ich verursacht hatte.
Da aus dem Tierparkbesuch mit Jette nichts geworden war,
fuhr ich dierekt zu Nico.
Bubble, Nicos Kumpel erwies sich als ganz nett.
Bubble war nur sein Spitzname, es ist unwichtig diesen zu erklären.

Wir saßen im Wohnzimmer am großen Esstisch.
Gegen Abend liefen die Leute auf.
Verena war unter ihnen, mit ihrem Freund.
Und so lernte ich auch Phillip kennen,
von dem ich schon einiges gehört hatte...
Phillip war auch mehr oder weniger der Grund gewesen,
meine eh schon angespannte Laune an diesem Abend noch ein Stückchen mehr herunter zu ziehen.
Eigentlich verlief der Abend aber erstmal ganz schön.
Grinsende Gesichter sahen mich und Nico immer wieder an.

Ich fühlte mich ein bisschen wie eine kleine Attraktion.
Ob das nun negativ oder positiv war, weiß ich aber auch nicht.

"Küsst euch mal", hatte Phillip gesagt, der neben Nico und mir schräg gegenüber gesessen hatte.
"Sei leise", hatte Nico gezischt.
Phillip war eigentlich Nicos bester Freund, die beiden waren sich irgendwie ständig am Kabbeln.

Verena hatte Phillip's Idee aber auch ganz witzig gefunden.

"Lass ihnen doch ihren Spaß", hatte ich zu Nico gesagt.
Ja, die Situation war noch irgendwie ungewohnt.
Er & ich. zusammen.
Neu & merkwürdig, einfach.
Aber schön.

& dann hatten wir uns doch vor den anderen geküsst.
war ja eigentlich auch was ganz normales.

"Ich hab' noch nie gesehen, wie Nico 'n Mädchen küsst",
warf Verena hinter her ein.

huh?
& Phillip hatte nach Nicos letzter Freundin gefragt.
Aber keine klare Antwort von diesem erhalten.

huh?

gab es etwa keine Vorgängerin?


& dann kam der Punkt an dem für mich der Abend gelaufen war.
Phillip hatte neben Nico seinen Stoff ausgepackt.
Nur was zum Rauchen.
Aber immerhin.

Das Nico kiffte, wußte ich.
Das es mich gewaltig störte, wußte ich.
Das diese Situation irgendwann kommen würde, wußte ich.
Das wir irgendwann drüber reden mussten, wußte ich.

"Darf ich bauen?", hatte Nico Phillip gefragt.
Er hatte meine Hand los gelassen und nach dem Gras gegriffen.

Na toll.
"Ich rauch aber nicht mit", hatte Nico noch schnell gesagt.
Seine Stimme hatte dabei anders geklungen, verändert.
Wahrscheinlich weil er wusste, dass das Thema bei mir empfindlich war.
Ich war ihm schon dankbar, dass er nicht mitrauchte, wenn ich da war.
Das er jetzt aber seine Finger im Spiel hatte, störte mich.

Ich versuchte über SMS Vanessas Ex-Freundin zu erreichen.
Ja, Ex-Freundin, egal.
Sie hatte mir Vanessas aktuelle Nummer schicken sollen.
Aber irgendwie hatte das nicht so ganz geklappt.

shit.

Nico war irgendwann aufgefallen, dass ich irgendwie anders drauf war, als noch vor einigen Minuten.
Ich hatte gesagt, dass nichts wäre.

gelogen, Lucy, gelogen.
Natürlich war was.
Drogen.
Okay, ich gebe ja zu ich reagiere da überempfindlich aber ich habe immerhin meine Gründe.
Immerhin war mein mein bester Freund vor zwei Jahren an einer Überdosis Heroin weggestorben & ich hatte hilflos zusehen müssen.
Seitdem war ich gewaltig gegen jede Art von Drogen.

Und ich wollte nicht das Menschen, die mir wichtig waren, etwas damit zu tun hatten ...

Phillip war mit Verena und einem weiteren Mädchen nach draußen verschwunden um das Gras zu rauchen.

Ja, hier war das irgendwie normal.


"Unterhalt dich doch mal mit jemandem", hatte Nico mich auffordernd angelächelt,als ich immer stiller geworden war.
"Ich muss mich erstmal eingewöhnen", hatte ich gesagt.
gelogen, lucy. gelogen.
Ich brauchte mich nicht einzugewöhnen.
Auch wenn ich einen Großteil der Leute gar nicht kannte.
Die schienen alle eigentlich ganz nett zu sein.
Und meine Schüchternheit hatte ich sowieso schon lange verloren.

Die Drogen störten mich, ich dachte nach, deswegen war ich so ruhig geworden.
Aber das hatte ich Nico nicht sagen wollen.
Nicht jetzt.

Irgendwann wurde es noch krasser.
Als ungebetene Gäste vor der Tür standen.
Nico hatte sie dennoch herein gelassen.
Diese hatten sich auf das Sofa gesetzt.
Und waren eigentlich auch ganz ruhig gewesen, hatten nur kurz bleiben sollen.

Dann hatte Nico aber Phillip angewiesen.
Er sollte sich mit auf das Sofa setzen und aufpassen.

Aufpassen?
Aufpassen, dass die Kerle ihr K in den Taschen lassen ...
Deine Freunde gehen zur Schule, meine Strecken Koks.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen