Willkommen in meinem Leben




Der vom Bahnhof.

Verfasst: 23 August 2010.


Wir hatten am Bahnhof gestanden und auf unseren Zug gewartet.
Als ein Junge meine Aufmerksamkeit auf sich zog.

Er war groß und extrem schlank.
Seine Straßenköterblonden Haare standen am Hinterkopf ab
und der Pony war zu einer Seite schräg über sein Gesicht gegelt.
Über der Schulter trug er eine mit aufnähern bestickte Tasche.
Seine hellblaue Jeans war über einem seiner Knie zerissen.

Wenige Meter von mir und meinen Freundinnen hatte er sich auf einen Bordstein gesetzt und sich eine Zigarrette angezündet.

Er war wirklich sehr hübsch.

Erst war die Durchsage gekommen, dass der Zug verspätung haben würde.
Ich hatte also noch mehr Zeit ihn zu beobachten.

"Den findeste süß?", hatte Janine gefragt, als sie sich in mein Blickfeld gestellt hatte und ich sie bat wieder einen Schritt zur Seite zu gehen.
Ich hatte genickt.
"Stehst du auf solche ganz großen ganz dünnen?", löcherte sie.
Janine nahm nie ein Blatt vor den Mund, sie war immer ganz direkt.
Das hatte ich schon in den wenigen Wochen, die ich sie jetzt kannte, gemerkt.

Ja irgendwie mochte ich diese großen extrem schlanken Jungs.
Ich weiß nicht wieso, aber ich fand sie verdammt attraktiv.
Auch, wenn unter meiner bisherigen "Beute" nie so einer dabei gewesen war.
Bis auf Dan.
Denn Dan war immerhin auch sehr dünn und etwas größer.

Wieder kam eine Durchsage, der Zug würde auf dem anderen Gleis einfahren.
Wir mussten also das Gleis wechseln.

Der hübsche Blonde saß dierekt neben der Treppe, die wir hatten hinunter gehen müssen.
Wir mussten also an ihm vorbei.
So konnte ich ihn auch kurz von nahem sehen.

"Der hat doch voll die Hackfresse", hatte Janine gemeint.
Nein, fand ich nicht.

Als der Zug an unserer Endstation halt machte,
stiegen meine Freundinnen und ich aus & gingen vom Bahnsteig.

Meine Mutter würde mit dem Auto auf dem Parkplatz stehen und mich abholen.

"Hey, der steigt ja auch hier aus!", rief Janine.
Tatsächlich.
Der hübsche Blonde lief ein paar Meter vor uns.
Allerdings hatte ich ihn auf den nächsten Treppen aus den Augen verloren.

Schade.
Ich hatte ihn vorher noch nie gesehen.
Wahrscheinlich hatte ich ihn heute auch zum ersten und letzten Mal gesehen.
Aber das war ja häufig so.
Man trifft irgendwo auf einen hübschen Menschen.
Irgendwo in der großen weiten Welt.
Und dann sieht man ihn nie wieder.

Ähnlich wie damals, mit dem Jungen in Berlin ...

Als ich das Auto meiner Mutter auf dem Parkplatz entdeckte,
streifte mein Blick kurz die Person die dort neben stand.
Es war der hübsche Blonde, der vom Bahnhof.

Ich hatte ihm noch einen flüchtigen Blick zu geworfen, bevor ich ins Auto gestiegen war.

Tschüss mein Schöner !.

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