Willkommen in meinem Leben




G. ruft an in 3...2..1

Verfasst: 6 August 2010.


"Gustav ruft gleich bei dir an", hatte Maurice mir gemailt.
Seit einiger Zeit hatte ich jetzt schon mit ihm über dies und jenes getextet.

"Was?", schrieb ich verwundert.

"3."
"2."
"1."
"Jetzt."

Hatte Maurice getippt.

Das Telefon hatte geklingelt.
Noch als ich unschlüssig auf das offene Textfeld gestarrt hatte.

Schon gestern, hatte Gustav mich gefragt,
ob ich heute Abend etwas vorhätte.
Er hätte etwas mit mir machen wollen.
Und er hatte gesagt, dass er mich noch anrufen würde.

Allerdings war es schon weit nach 18 Uhr & ich hatte nicht mehr mit seinem Anruf gerechnet,
als Maurice mir plötzlich diese merkwürdigen Zielen getippt hatte.

Ich lauschte.
Meine Erziehungsberechtigte hatte in der Küche den Anruf entgegen genommen.

"Warte, ich schrei mal", hatte ich sie sagen hören.
Sie war wohl schon auf dem Weg zur Treppe.
"Lucy! Telefon!".

Ich verließ mein Zimmer und hob das Telefon auf, welches meine Erziehungsberechtigte auf den obersten Treppenabsatz gelegt hatte.

"Hallo", hatte ich mich gemeldet.
"Na", hatte Gustav gesagt.
Seine Stimme klang am Telefon so verdammt anders.

"Kommst du mit?".
"Ja ich denke schon", hatte ich geantwortet.
Ich war total nervös gewesen.

"Gut ich hol dich um 8 ab", hatte Gustav gesagt.
"Ich bring dich dann auch wieder nach Hause!".

"Das ist nett", brachte ich hervor.

Wie süß war das denn?
Er wollte mich nach Hause bringen.

Wahrscheinlich sollte ich nicht so viele kitschige Filme gucken.
Denn jetzt kreisten diverse Szenen in meinem Kopf herum.
Wie das "nach Hause bringen" in Filmen vor den Haustüren endete, kann sich wohl jeder denken.
Aber das würde bei Gustav und mir nicht so sein.
Garantiert nicht.
Obwohl ich zugeben musste, dass ich mir diese Szene schon ausgemalt hatte.

Nun würde ich warten müssen, wie der Abend verlaufen würde.

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