Willkommen in meinem Leben




[16] just speak, Gustav.

13 September 2010.

Montag.

An diesem Tag hatte ich wieder zur Arbeit gemusst.
Und ich war nach meinem Geburtstag immer noch so durcheinander.
Und eigentlich hat meine Arbeit mit diesem Teil der Geschichte kaum etwas zu tun,
aber irgendwie dann doch.

Und ich weiß.
"Kerzenwünsche" verrät man eigentlich nicht.
Aber in diesem Fall ist das dann eh egal.

Mein Geburtstag wurde auf der Arbeit noch nachgefeiert.
Und ich hatte mich sehr darüber gefreut.

Ich bekam eben auch Kerzen.
Kerzen die ich auspusten & mir dann etwas wünschen sollte,
bis der Rauch verflogen war.

Ich wußte, das Gustav an diesem Nachmittag kommen wollen würde,
um seine Jacke abzuholen.
Und um mit mir zu reden.
Das Thema hatte ich angeschnitten.
Ich wollte es klären.

Ich saß also vor meinen Kerzen.
Sog kräftig Luft in meine Lungen und pustete alle Kerzen gleichzeitig aus.
Dabei hatte ich mir gewünscht, dass mit Gustav alles gut verlaufen würde.

Hallo Glücksfee, ich hasse dich !

_____________________

hallo
du stehst in meiner tür
es ist sonst niemand hier
ausser dir und mir
ok komm doch erstmal rein
der rest geht von allein

[Tokio Hotel]


Gustav kam dann am späten Nachmittag.
Auf dem Weg zu mir, war er sogar noch mal zu Vanessa gefahren.
Weil er einfach Angst gehabt hatte
und sich nicht getraut hatte,
bei mir aufzuschlagen.
Er wußte, was ihn erwartete.

Vanessa hatte mich darüber informiert.

Mir ging es einfach dreckig.
Schon Stunden bevor Gustav kam.

Ich wollte ihm nicht weh tun.
Aber ich wußte auch nicht ob ich Gefühle für ihn hatte.

Als Gustav in mein Zimmer gekommen war,
hatte ich gerade auf meinem Bett gesessen.
Er hatte sich zu mir gesetzt.

"Ist was?", hatte er gefragt.
"Nö, wieso?", hatte ich geantwortet.

Dann schwiegen wir.

"Kann es sein, dass du mir was sagen willst?", fragte ich nach einer Weile.
Er schwieg.

"Man, du weißt es doch", jammerte er.
"Was weiß ich?", hakte ich nach.

Ja, ich wußte es.
Wie gesagt, Vanessa hatte mich informiert und doof war ich ja auch nicht.
Naja gut manchmal, aber eben nicht in diesem Sinne!

Ich wußte also, das Gustav sich in mich verliebt hatte,
das er mit mir zusammen sein wollte.

Ich hatte seine Hand genommen.
Mir tat es weh ihn so leidend zu sehen.
Eigentlich war er doch ein guter Kumpel.

Und ich glaube es war Mitleid, was ich für ihn übrig gehabt hatte ...
Nichts als Mitleid, so hart das auch klingen mag ...


wir wollten nur reden
und jetzt liegst du hier
und ich lieg daneben
reden

[Tokio Hotel]


Ich hatte mich dann an ihn gelehnt.
Und wir hatten auf meinem Bett gesessen.
Hand in Hand.

Und mir ging es immer noch mies dabei.
Aber ich erkannte gar nicht, das alles nur noch mieser werden würde.
Und das ich eben das falsche tat.
Und das ich es eben aus Mitleid tat!

Gustav sagte, ich wäre so anders als die anderen Mädchen.
Er würde nur noch an mich denken.
Seit Wochen.

Seit Wochen, na super.
Das fiel ihm ja früh ein!.


Irgendwann verließen wir mein Zimmer und gingen in den Wintergarten um eine zu Rauchen.
Das Nikotin brauchte ich jetzt sowieso mehr als alles andere.
Gustav hatte sich auf einen der Stühle gesetzt.
Und ich hatte gleich wieder auf seinem Schoß platz genommen.

Super Idee, Lucy.

"Was würdest du denn sagen, wenn ich sage, dass ich dich liebe?", hatte Gustav mich gefragt.

"Wir könnten es miteinander versuchen", hatte ich gesagt.

Und dann war es wieder zum Kuss gekommen.
Diesesmal "richtig" nicht nur so zum Abschied, wie nach meiner Feier.


& so kam ich dann also mit Gustav zusammen...
Was um alles in der Welt hatte ich getan !?.

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