Willkommen in meinem Leben




[17] Nico-Gustav-Problem.

14 September 2010

Dienstag.


Zurück zu Nico.


An diesem Dienstag musste ich nicht zur Arbeit.
Sondern in die Berufsschule.
Zusammen mit Tamara aus meiner Ausbildungsklasse.
Wir sollten zur Wahl der Schülervertretung kommen,
da wir beide Klassensprecherinnen waren.

Wir trafen uns also morgens an der Schule.
Es war gerade Pausenzeit und Tamara wollte eigentlich nur schnell auf die Toiellette bevor die Wahlen anfangen würden.

Ich sah mich auf dem Gelände um.
Irgendwo hier musste Nico sein.

Mit ihm hatte ich gestern Mittag noch geschrieben.
Ich hatte ihm erzählt, dass ich eben heute in der Schule sein würde.
Und er hatte gescherzt, dass er sich vor mir verstecken wollen würde.

Ich würde ihn finden, hatte ich zurück geschrieben.

Das war, bevor die Sache mit Gustav begonn.


Wie gesagt, Tamara begab sich auf die Suche nach einer Toiellete,
und wie wir so am Kiosk vorbei gingen, sah ich Nico darin stehen.

"Geh schon mal vor", rief ich Tamara zu und ging auf den Eingang zu.
Nico hatte mich in diesem Moment schon kommen gesehen.

"Ich hab doch gesagt ich finde dich", lächelte ich ihn an und begrüßte ihn wieder zur Umarmung.
Wir beschlossen noch Eine rauchen zu gehen, bevor ich zur Wahl antreten musste.

"Du bist vergeben?", hatte Nico mich dann gefragt,
als wir auf dem Raucherplatz standen und er sich eine Zigarette drehte.

Scheiße!

"Ja, irgendwie schon", murmelte ich verlegen.
Warum musste das auch gerade jetzt, gerade Nico fragen?.
Gerade Nico!

"An?", fragte er weiter.
"Gustav", antworte ich.

Nico sah mich merkwürdig an und zog eine Augenbraue hoch.
Die andere konnte man unter seinem schwarzen Pony sowieso nicht sehen.

Na super, jetzt wußte es Nico also.
War nur eine Frage der Zeit gewesen.
Konnte ich wohl schlecht verstecken.
Auch, wenn ich es am liebsten getan hätte.

Nicht, weil Nico eben Nico war und ich einen Plan hatte, der Nico betraf.
Sondern, weil ich Gustav am liebsten einfach hätte ausblenden wollen!
So eine verdammte Scheiße.

Wenn ich jetzt aber mal so im Nachhinein drüber nachdenke,
Gustav hätte Plan 21 so oder so nicht im Weg gestanden.
Naja gut, ein bisschen vielleicht.
Ich hätte trotzdem noch alles,
wirklich alles,
daran gesetzt, Nico den Kopf zu verdrehen.
Trotz Gustav.
Auch wenn das jetzt vielleicht krass klingt.
Ich hätte es gemacht.

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Immerhin sollte Gustav mir nicht lange im Weg stehen.
Dazu später mehr.

Aber seit diesem Tag muss ich immer an einen Gesprächsausschnitt von Tamara und mir denken.
Ich hatte ihr von meinem Gustav-Nico-Problem erzählt.
Und dann war ein Spruch von Tamara gefallen.

"Weißt du, woran ich erkenne ob ich einen Typen wirklich liebe? Hört sich vielleicht doof an, aber wenn ich ihn küsse und es bei mir im Bauch kribbelt, dann weiß ich, dass ich es tue".


So nebenbei,
nein bei Gustav hat es nicht im geringsten 'gekribbelt'.

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