Willkommen in meinem Leben




[29] Hannover

[29]

3 Tage Hannover.
(Teil 1.)


6 Oktober 2010.
Mittwoch.


& der Tag nachdem ich Nico geküsst hatte.

Jetzt ging es ersteinmal nach Hannover.
Mit dem Schulrat.
Ich bin Sprecherin für einen Bereich meiner Beurfsschule.
Und alle Sprecher und freiwilligen Mitglieder des Schulrates,
sollten für drei Tage auf ein Seminar in die Nähe von Hannover fahren.

Jasna war freiwilliges Mitglied und fuhr auch mit.

Meine Mutter holte Jasna morgens mit dem Auto ab
& fuhr uns zu der Berufsschule, von dort aus sollte es mit dem Bus nach Hannover gehen.

Schon als Jasna in unser Auto stieg, hatte ich ihren neugierigen Blick gesehen.
Ich hab ihr unauffällig zu verstehen, dass ich ihr alles später erzählen würde.
Jasna hatte ja von Nico gewusst & war gespannt gewesen was am vergangenen Tag passiert war.

Nur meine Mutter sollte erstmal nichts von Nico wissen.
Sie hatte auch nichts von Evan und Gustav gewusst.
Und was das jetzt mit Nico war, konnte ich sowieso niemandem beantworten.


Im Bus suchten Jasna und ich uns einen Platz, der etwas abgelegen von den anderen war.
Insgesamt waren wir 15 Leute.
Und außer Jasna kannte ich alle anderen gerade mal vom sehen,
wenns hoch kam.

Jasna löcherte mich natürlich gleich.
Ich erzählte ihr, was am vergangenen Tag und vorallem was am vergangenen Abend passiert war.
Und das ich gar nicht wußte, was jetzt war.

Ich würde Nico auch jetzt drei Tage lang nicht sehen.
Und dierekt danach waren Ferien.
Hmpf.

Noch im Bus schrieb ich Nico eine SMS,
dass ich ihm viel Spaß in der Schule wünschte.

Nico würde sich sowieso nicht melden können,
er hatte ja nie Geld auf seinem Handy.
Was so nebenbei gesagt, mein altes Handy war.
Das hatte ich ihm zwischenzeitlich mal gegeben,
weil er seins kaputt gemacht hatte.


Jetzt sollte Nico aber erstmal in den Hintergrund rutschen.
Jetzt stand Hannover, das Seminar und der Schulrat im Vordergrund.


In Hannover angekommen, wurde es schon gleich mehr oder weniger interessant.
Der Schulsprecher für die komplette Berufsschule, Timo, kam mir sowieso irgendwie bekannt vor.
Ich wußte nur nich woher.

Der versammelte Schulrat hatte samt Gepäckstücken vor der Jugendherberge gestanden und gewartet, dass die Zimmer verteilt und bezogen werden konnten.

Timo hatte blonde Locken, um es mal so zusagen.
Einer sehr ausergewöhnliche Frisur.

Ich hatte neben Jasna gestanden und Timo auf dem Treppenabsatz vor uns.

Jasna beugte sich dicht zu mir um mir etwas ins Ohr zu flüstern:
"Der Lockenkopf hat dich schon drei mal angesehen".
"Echt?", hatte ich zurück geflüstert.

Timo hatte mit dem Rücken zu uns gestanden,
er musste sich also immer wieder zu mir umgedreht haben.

Und dann tat er es noch eimal.
"Vier", sagte ich.
& Jasna lachte.

Jasna und ich hatten Glück, wir bekamen ein Doppelzimmer.
Was mit abstand auch das größte Zimmer war.
Die anderen, mussten sich zu dritt oder viert ein Zimmer teilen.
Mit Stockbetten und ohne WC, nur mit Dusche.

Das Zimmer von Jasna und mir hatte sogar einen funktionstüchtigen Fernseher.
Außerdem hatten wir noch eine Art Abstellkammer & ein Badezimmer !

Wir hatten aber gar nicht so viel Zeit um uns richtig einzurichten.
Schon nach kurzem Aufenthalt, sollte der Schulrat sich im Seminargebäude treffen.
Von dort aus, ging es aber ersteinmal in das Wäldchen, was dem Gelände angehörte.
Wir beschäftigten uns dort ersteinmal mit einer Art Erlebnispädagogik.
Die Pädagogin kannte ich schon von meiner Ausbildung her,
außerdem war meine Klassenlehrerin mitgefahren & ein weiter Lehrer.
Alle sprachen wir mit "du" an.
Für mich war das nicht neu, seit meiner Ausbildung redete ich alle Lehrer mit ihrem Vornamen an,
die anderen aus dem Schulrat hatten damit noch gewisse Startschwierigkeiten.

Wir begannen ersteinmal damit, uns besser kenne zu lernen.
Über kleine Spiele etwas über uns preis zu geben.

Dann verlagerten wir uns doch ins Seminargebäude.
Dort ging es wieder mit kleinen Kennenlernspielchen weiter.
Wir saßen alle in einem großen Kreis.
Dann wurden Fragen gestellt, ganz einfache.
z.B. "wer war schon mal in Paris?".
auf denjenige auf den das zu traf, der musste aufstehen.
So wurden Interessen, Gemeinsamkeiten usw bekannt gegeben.

Timo saß mir in diesem Kreis übrigens genau gegenüber.
Was Jasna, die neben mir saß sehr amüsierte,
da er immer wieder zu mir hinsah.

Dann kam eine Frage, bei der ich nicht wußte, ob ich aufstehen sollte oder nicht.
"Wer ist gerade in einer festen Beziehung?".

Ich supste Jasna an: "muss ich auch aufstehen?".
"Mach doch", Jasna grinste.
Ich stand auf.
Ich war die letzte die aufgestanden war.

Leart, den ich später noch besser kennen lernen sollte,
fing an zu lachen.
"Das fiel ihr aber früh ein".

Passiert.

Die Lehrer gaben uns nach diesen Spielen eine Aufgabe.
Wir sollten Teams mit drei Leuten bilden.
Diejenigen die im letzte Jahr schon im Schulrat gewesen waren,
sollten sich zwei andere Teamitglieder aussuchen.
Timo war einer von denen aus dem letzten Jahr.

"Wetten er nimmt dich?", sagte Jasna noch.
Doch antworten konnte ich nicht mehr.
Denn da stand Timo mit den Worten "ich nehm schonmal dich" vor mir.

Na sowas.


Irgendwann am Abend, hatten wir kurz Freizeit.
Besser gesag, etwas über eine Stunde.
Ich wollte diese Zeit zum duschen nutzen,
ich hatte das Gefühl gehabt überall Wald in den Klamotten zu haben.
Ein paar von den Jungs wollten nach dem Abendessen zum nächsten Aldi laufen.
Jasna wollte mit, ich hatte sie gebeten uns Alk zu besorgen.

Natürlich hatte ich schneller gedsucht, als Jasna und die Jungs zum nächsten Supermarkt hatten laufen können.
Ich hatte mich nach dem Duschen draußen vor die Jugendherberge auf den Treppenabsatz gesetzt und eine geraucht.
Dann erst hatte ich auf mein Handy gesehen.
Es war die ganze Zeit über auf 'lautlos' gestellt gewesen & hatte keinen Mucks gemacht als ich anscheinend eine SMS bekommen hatte.

Ich hatte sie aufgerufen, sie war von einer unbekannten Nummer gewesen.

Probiers jetzt über FreeSMS, meld dich mal wenn du die hier bekommst.
Achja, ich bins. Nico (: .

Mein Herz schien ein bisschen schneller zu schlagen.
Immerhin meldete sich Nico.
Trotz der Ungewissheit, die wir wohl zu dem Zeitpunkt beide hatten.

Irgendwas hatte ich zurück geschrieben.
& noch minutenlang auf mein Handy gestarrt.

"Ich habe noch nie jemanden eine so lange SMS schreiben sehen",
hatte der Lehrer der uns über das Semniar und die Schulrat allgemein begleiete, zu mir gesagt als er an mir vorbei in die Jugendherberge gegangen war.
Ich hatte ihn gar nicht bemerkt & dann auch nur verträumt angegrinst.

Wahnsinn wie eine einfache SMS einen so glücklich machen kann.

Wo blieb Jasna nur?
Ich musste es ihr unbedingt erzählen.
Mindestens eine viertel Stunde hatte ich noch draußen gewartet,
bis Jasna mit den Jungs wieder auf dem Gelände erschienen war.
Leart und Tarik, den ich später auch noch besser kennen lernen sollte,
waren mit beim Einkaufen gewesen.

Ich war auf Jasna zugerannt und ihr halb in die Arme gesprungen.
Samt den Einkaufstüten, die sie getragen hatte, hatte ich sie umarmt.
Wir waren ein Stück rückwärts getorkelt.
"Weißt du, wer mir geschrieben hat?", quietschte ich.
"Ich kanns mir denken, aber wenn du mich nicht los lässt, fallen wri gleich beide um", hatte Jasna gelacht.

Heartbeat. Heartbeat. Heartbeat.


Ich hatte Jasna und die Jungs hoch auf die Zimmer begleitet.
Da die Jungs fast alle über 18 waren, hatten sie im Laden bezahlt.
Ich war auf unser Zimmer geflitzt um mein Geld zu holen,
damit in einem Zimmer der Jungs abgerechnet werden konnte.

Jasna hatte unseren Asti schon ausgepackt.
Während Dirk neben ihr stand.
Ich kramte in meinem Geldbeutel nach dem passenden Kleingeld,
als Dirk einen Spruch fallen lies.
"Deine Freundin hat so wunderschöne blaue Augen. Da kannst du doch die Rechnung bezahlen". Dirk hatte Jasna angesehen & mit seinen Worten mich gemeint.

Uh, lá lá. Schön zu hören!.

Ich hatte wenig später dann im Türrahmen des Zimmers gelehnt, Tarik hatte an mir vorbei gewollt.
Ich hatte ihm aber kein bisschen Platz gemacht.
"Wäre nett, wenn du Platz machen könntest", hatte Tarik gesagt.
"Ich bin aber nicht nett", hatte ich gemeint, als er sich an mir vorbei schob.
"Du wirst mir immer symphatischer", murmelte er.

Huh ?.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen