Willkommen in meinem Leben




Trennung von Nico [10]

Verfasst: 21 Oktober 2012




Den Brief hatte ich auf meinem Bett abgelegt.
Die Blumen versorgte ich mit einer Vase und verfachtete sie dann auf meine Fensterbank.

Nico tippte ich eine Nachricht.
"Habs gefunden".

Erst dann öffnete ich das Stückpapier.

Ich geb uns nicht auf!

Man sagt man weiß nicht was Liebe ist bis man sie verliert und das stimmt.

Ich habe viele Fehler gemacht und das tut mir leid.

Wenn wir beide an der Bziehung arbeiten kriegen wir das wieder hin, wir lieben uns doch.

Lass uns neu anfangen.

Ich liebe dich...


Der Brief war unwahrscheinlich süß gewesen.
Auch wenn man Nico's krakelige Schrift manchmal nur schwer lesen konnte.
Und wenn ich ihn heute lese kommen mir die Tränen.
Und ich frage mich, wo der Nico hin ist, der diese Zeilen verfasst hat.
Aber es geht jetzt nicht um heute, es geht um damals.

Ich hatte nicht gewusst, was ich mit diesem Brief und diesen Zeilen anfangen sollte.
Es war so romantisch, auf eine schmerzvolle Art und Weise.
Ich beschloss das ganze zu ignorieren.
Das war immerhin das einfachste.

Außerdem war ich breit.

Meine Mutter hatte die Blumen spät am Abend noch gesehen,
als sie in mein Zimmer gekommen war.

Meine roten Augen waren zu diesem Zeitpunkt glücklicherweise schon verschwunden gewesen.

"Wo kommen die denn her?", hatte sie mich gefragt.
"Die wird Nico vor die Tür gelegt haben", hatte ich geantwortet.


Am nächsten Tag hatte ich Verena kontaktiert.
Sie war Nico's beste Freundin.
Ich hatte einfach wissen wollen, wie es ihm ging.
Ich wollte, das sie auf ihn aufpasste.

Verena schrieb nichts gutes.
Nico würde sein Bett kaum verlassen,
hätte seit Tagen nicht geduscht,
würde kaum essen,
mein Kissen, welches er so verteidigt hatte,
nur selten los lassen.
Er würde überhaupt den ganzen Tag wie ein Fötus auf seinem Bett herum liegen
und nur sehr wenig reden.

Outsch.
Das zu lesen hatte wirklich weh getan.
Nico ging es so verdammt dreckig.

Und mir?
Wie ging es mir?
Gut?
Schlecht?
Ich hatte es nicht einmal gewusst.
Ich lies den Schmerz, den ich eigentlich spüren müsste,
nicht an mich heran.
Die Tränen schluckte ich herunte.
Und reden tat ich auch mit niemandem.

Ging es tatsächlich ohne Nico?
Oder war es nur dieser kruze Zeitraum,
in dem alles okay zu sein schien,

Wann würde ich zusammen brechen?
Würde ich das überhaupt?

Spurlos ging die ganze Sache schließlich auch nicht an mir vorbei.

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