Willkommen in meinem Leben




Trennung von Nico [12]

Verfasst: 22. Oktober 2012



Verena hatte Nico geraten nicht zu mir zu fahren.
Hatte Nico mir berichtet.
Sie hätte Angst gehabt, das er enttäuscht worden wäre.
Das er nicht das bekommen würde,
was er sich erhofft hatte.

Nico und ich hatten solange geredet,
dass Nico den letzten Zug verpasst hatte.

Meine Mutter war einmal ins Zimmer gekommen,
sie hatte gefragt ob nico bleiben würde.
Nico hatte gesagt, er würde gleich wieder fahren.

"Kann ich Mutti anrufen?", hatte Nico gefragt.
Da kein Zug mehr fuhr, würde sie ihn abholen müssen.

Ich gab Nico wortlos ein Telefon.
Er begann zu wählen.

"Und wenn du bleibst?", hatte ich gefragt.

Nico ignorierte die Tasten des Telefons und sah mich an.

"Wie?", hatte er gefragt.

"Du kannst bleiben, wenn du magst", hatte ich zaghaft gesagt.

"Willst du das?", fragte Nico.

"Ja".

Nico hatte das Telefon beiseite gelegt.
Er hatte Verena und seiner Mutter eine SMS geschrieben.
Damit sie wussten wo er war.


Nico blieb also.
Bei mir.
Über Nacht.

"Hast du Hunger?", fragte ich ihn.

Nico hatte mir erzählt, dass er in den letzten Tagen kaum etwas gegessen hatte.

Er hatte genickt.

Meine Eltern schliefen schon.

Wir waren gemeinsam in die Küche gegangen.
Ich hatte den Rest des Abendessens meiner Eltern in die Mikrowelle gestellt.
Labskaus.
Nico aß das so gerne.

Spiegeleier hatte ich schnell in der Pfanne gemacht
und Nico den dampfenden Teller vorgesetzt.

Es blieb nichts davon übrig.
Nico war völlig ausgehungert gewesen.

Langsam lies auch sein Zittern nach und sein Gesicht war nicht mehr so blass.

Wir hatten uns ins Bett gelegt.
Es war wie damals, als wir zum ersten Mal eine Nacht miteinander verbracht hatten.
Irgendwie verklemmt und vorsichtig.

Nico hatte auf der rechten Bettseite gelegen, ich auf der linken,
Mit den Gesichtern hatten wir zueinander gelegen,
mit großem Abstand.

"Kuscheln ist nicht drin oder?", flüsterte er.
Nico war damals so unglaublich verkuschelt gewesen.
"Noch nicht", wehrte ich ihn ab,

Ich musste meine Gefühle ersteinmal wieder sortieren.
So viel Nähe war mir dann doch zu viel.
Mit Nähe hatte ich sowieso so ein Problem.

"Ein Kuss?", versuchte Nico es.
Die Frage kam so zörgerlich und schüchtern.
Aber sie schrie nach Liebe und verbarg so viel Schmerz.

Den Kuss hatte ich zugelassen.
Ich hatte es vermisst ihn zu küssen.

Während wir schliefen, hatten wir uns an den Händen gehalten.
Ganz kitschig.
Aber die einzige Nähe die ich zulies.

Wir waren wieder zusammen.

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