Willkommen in meinem Leben




Trennung von Nico [8]

Verfasst: 20 Oktober 2012


Oma schien noch unter Schok zu stehen,
als ich ihr "Hallo" gesagt hatte,
war sie zusammen gezuckt.

Sie wusste, dass ich immer durch den Keller kam,
wenn mir niemand öffnete, manchmal versuchte ich es nicht einmal an der Tür.

ich hatte mich an den Gartentisch gesetzt und eine geraucht,
sie hatte sich zu mir gesetzt und mir noch einmal alles erzählt.

Ich hatte kaum ausgesprochen, dass das ganze noch im Krankenhaus enden würde,
da klingelte das Telefon schon.

Wie erwartet war es meine Mutter gewesen.
Sie würde herkommen, Oma und ich sollten schon einmal eine Tasche fürs Krankenhaus packen.
Opa war von dem Hausarzt dierekt in einen Krankenwagen verfrachtet worden.
Es war vorraussehbar, das er dort einige Nächte bleiben würde.

Oma und ich begannen die Tasche zu packen, wenige Minuten später stand meine Mutter in der Tür.
Wir räumten die letzten Sachen ein.

Ich verzog mich in die Küche und schmierte schnell ein paar Stullen.
Oma hatte an diesem Tag auch noch nichts gegessen,
das Mittagessen war unter diesen Umständen ausgefallen,
und bevor sie mir auch noch umkippte, stopfte ich sie lieber mit Brot voll.
Das gleiche galt bei meiner Mutter mit ihrer Diabetes.

Das ich seit Montag nichts mehr gegessen hatte,
verdrängte ich.

Und da kam Nico wieder ins Spiel.
Als ich im Auto saß, auf dem Weg ins Krankenhaus,
war ich so durcheinander gewesen,
dass ich Nico eine SMS geschrieben hatte.

Ich hatte ihm geschrieben was passiert war.
Und als hätte Nico auf seinem Handy gelegen,
kam sofort eine SMS zurück.

Er bot dierekt an ob er herkommen sollte und fragte wie es Opa ginge.

Opa hatte Nico immer sehr gemocht.
Nico hatte auf den Familienfeiern immer Opa's Kriegsgeschichten anhören müssen.
Immer und immer wieder.
Nico kannte sie schon fast auswendig.  34

Im Krankenhaus ging alles drunter und drüber,
Opa lag in einem dieser unbequemen Schiebebetten in einem Behandlungsraum,
als die Ärztin endlich kam,
waren Oma und ich in den Aufenthaltsraum verschwunden
und zwischendurch mal eine rauchen gewesen.

Stundenlang hatten wir in diesem Krankenhaus gesessen,
sogar mein Vater war noch kurz vorbei gekommen.

Erst am späten Nachmittag waren wir wieder zu Hause,
Oma setzen wir erst ab und redeten mindestens eine halbe Stunde auf sie ein,
dass sie gleich zum Abendessen rüber kommen sollte.
Opa hatte wie erwartet bleiben müssen.

Oma kam zum Abendessen.
Sogar ich brachte ein paar Gabeln voller Gemüse herunter.
Manchmal fragte ich mich, ob es meine Familie gar nicht wunderte,
das ich keine Nahrung zu mir nahm.
Oder ob sie es einfach nicht sehen wollten.

Oma und meine Mutter waren nach dem Essen zu einer Nachbarin gegangen.
Ein Gläschen Sekt trinken.
Ich hatte nicht mit gewollt und mich wieder in meinem Zimmer verkrochen.

Mit dem Laptop hatte ich im Bett gelegen und ich hatte mich sehr gewundert,
dass der grüne Punkt hinter Nico's Namen im Chat nicht leuchtete.

Seit Montagabend hatte dieser Punkt durchgehend geleuchtet.
Jetzt war er erloschen.

Mich beschlich ein merkwürdiges Gefühl.
Ich hatte eine böse Vorahnung.

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