Willkommen in meinem Leben




Trennung von Nico [3]

Verfasst: 18 Oktober 2012



It was like a time bomb, set in a motion
We knew that we were destined to exploed

[All Time Low]


"Ich weiß einfach nicht mehr ob es sich noch lohnt",
hatte ich zu Nico gesagt.
Ich hatte ihn kaum angesehen.

Den Kopf hielt ich gesenkt
und starrte auf meine Hände, welche sich gegenseitig fest hielten.
So, als wolle ich mir selber Halt geben.

"Also willst du Schluss machen",
murmelte Nico mehr zu sich selbst, als zu mir.

Ja, so sah es aus.
Ich wollte tatsächlich schluss machen.

Ein paar Tränen rollten mir die Wangen hinab.
Ich konnte nichts dagegen tun.

Wenn ich Nico jetzt vor die Tür setzte,
würde ein großer Abschnitt meines Lebens,
vorbei sein.

Ich dachte an Nicos Freunde, die Mittlerweile auch meine geworden waren.
Nate, Noah, Verena, Vin, Benjie.
Ich dachte an den Hund und Nicos Mutter.
Sie alle waren mir so sehr ans Herz gewachsen.

Würde ich mit Nico schluss machen, dann würde ich mit ihnen allen schluss machen.

"Die anderen werden ganz schön traurig sein",
Nicos Stimme zitterte ebenso wie sein ganzer Körper.

"Ja", hatte ich gesagt.

Ich kann mich noch genau erinnern,
dass ich über den Verlust von Nate besonders traurig war.
Nate war einer von Nicos besten Kumpels und ich mochte ihn sehr.

Ich hatte Nate's Namen sogar in diesem Gespräch mit Nico erwähnt.
Und er hatte mich noch mehr zum weinen gebracht.

Mittlerweile quälte ich ein Taschentuch zwischen meinen Händen.
Ich knautschte es immer wieder zusammen, nur um es dann wieder auseinander zu ziehen.

Nico hatte auch geweint.
Nico hatte so oft geweint in der Zeit in der wir zusammen gewesen waren.

Es hatte sich eine Stille im Raum ausgebreitet.

"Schau mich an und sag mir das du mich nicht mehr liebst",
starte Nico einen seiner letzten Versuche.

"Das kann ich nicht", hatte ich gesagt.

Ich konnte und wollte es wirklich nicht.
Ebenso wie ich nicht mehr mit Nico zusammen sein wollte.

"Dann lass uns weiter machen, bitte", bettelte Nico.

Er litt so sehr.
Es tat mir so weh ihn so leiden zu sehen.
Aber ich konnnte nichts dagegen machen.

Ich hatte Nico an diesem Abend nicht einmal angefasst,
sobald er mich berührte, war ich weggezuckt.
Wir hatten uns nicht einmal einen Kuss gegeben zur Begrüßung.

Die Stille füllte wieder den Raum.
Ich hielt es nicht mehr aus.
"Dann wars das jetzt", hatte ich gesagt.
Vielleicht war es eher eine Frage an mich selbst gewesen,
als eine tatsächliche Aussage.

Nico schluckte sichtlich, sein Zittern wurde schlimmer und ihm strömten die Tränen übers Gesicht.
Meine ronnen noch vereinzelt über meine Wangen.

Wir mussten ein wirklich herzzereißendes Bild abgegeben haben.

"Darf ich dich noch einmal Küssen?", hatte Nico gefragt als er sich wieder gefangen hatte.

Ich zeigte keine Regung.
Innerlich hatte ich es aber schon die ganze Zeit tun wollen.
Nico ein letztes Mal küssen.

Nico lies sich von meiner nicht vorhandenen Reaktion nicht abschrecken,
er hob beuhtsam mit seiner Hand mein Gesicht an,
ich hatte immer noch auf das Taschentuch in meinen Händen gestarrt.

Dann hatte er mich geküsst, ganz vorsichtig.
Es fühlte sich so falsch und schmerzvoll an.


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