Willkommen in meinem Leben




Auslöser.

Verfasst: 6 Mai 2010.


Es tut wieder weh.
Ich will raus hier.
Doch ich weiß nicht wie.

[Jennifer Rostock]


In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hatte ich ein weiteres Mal von IHM geträumt.
Das gerade zu einem Donnerstag ...

Im Traum hatte er mir zuerst gegenüber gesessen.
An einem von diesen großen Tischen.
"Hast du mal Feuer?", hatte er mich gefragt.
"Für dich habe ich bestimmt kein Feuer!" biestete ich ihn an.

Irgendwann später saß er viel zu dicht an mir.
Bei Vanessa hatte ich noch im Traum eine abfällige Bemerkung darüber gemacht.

Schade, dass meine Träume so unklar geworden sind....


Am Donnerstagmorgen in der Schule,
eben der Morgen nach diesem Traum,
konnte ich IHN zuerst nicht ausfindig machen.
Vanessa und ich kehrten gerade von unserer Raucherpause zurück.
"Er muss da sein!", hatte ich zu Vanessa gesagt. "Ich hab doch von ihm geträumt!"
& promt kam er die Treppe herunter.


In der zweiten Pause hatte ich schon vorsichtig über unseren Flur geschaut.
Er hätte dort wieder Unterricht gehabt.
Aber er war nicht dort.
Ich beschäftigte mich dann eher mit der Frage, wo ich rauchen gehen sollte.
Auf Kara, die nach unserem Streit noch immer nicht mit mir sprach hatte ich eigentlich keine Lust.
Ich hätte auch mit Gustav mitgehen können.
Doch ich war trotzallem mit Kara und Vanessa mitgegangen.

Die Beiden hatten nach dem Rauchen so sehr getrödelt, dass ich schon vorgegangen war.
Ich stand schon oben auf dem Schulflur,
als Gustav mit IHM auftauchte.

Ich wusste, ich hätte mit Gustav mitgehen sollen.

Das Grinsen war mir schlagartig aus dem Gesicht gewichen.
Und plötzlich fing ich an zu zittern.
Erst ein bisschen, dann verschlimmerte sich alles.
Ich zitterte heftiger als jemals zuvor.

Dieses Zittern war keinesfalls so wie das, dass ich immer in Dan's Nähe gehabt hatte.
Nein, Dan's Zittern war immer wunderschön gewesen.
Aber dieses Zittern, das gerade meinen Körper durchfur...
Das war der pure Horror.

Als Vanessa auftauchte, hatte sie sich zu IHM gesetzt und mich zu sich heran gerufen.
Es hatte mich sehr gewundert, dass meine Beine noch taten was ich wollte.
Sie fühlten sich an wie Pudding und das Stehen schien mir nicht mehr lange möglich.

Ich hatte die Arme um meinen Oberkörper geschlungen.
Wahrscheinlich wollte ich mich irgendwie im Zaum halten.
Mit meinen langen, spitzen Fingernägel hatte ich mir heftig über den Arm gekratzt.
So lange, bis es richtig weh tat.

Was löste die Nähe dieses Jungen bloß in mir aus?
Was ER schuld an meinem ganzen Leid?
Wie konnte das bloß sein?

...


Schon den ganzen Morgen über hatten mich Kopfschmerzen gequält.
Am letzten Abend hatte ich gefeiert.
Und unruhig geschlafen.
Von ihm geträumt.
Ich nahm Medikamente, starke.
Litt immer noch unter dem Virusinfekt.

Alles kam zusammen.

Die Schule hatte ich zwar überlebt gehabt,
doch an diesem Nachmittag hatte mich das alles zu Boden gerissen.

Mein Kreislauf war zusammengebrochen.
Und ich mit.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen