Willkommen in meinem Leben




Keine Spur vom Kater.

Verfasst: 18 Mai 2010.







Als ich es bekam, dieses winzige Wesen, hatte ich es sofort in mein Herz geschlossen.
Wie nur, konnte man dieses Tierchen umbringen wollen?
Er war noch viel zu klein gewesen, der schwarz-weiße Kater.
Er hatte gar nicht fressen wollen, nur Milch hatte er getrunken.
Ich hatte ihn aufgezogen, mit viel Liebe und Zuneigung.
Dieser kleine Kater war mir heillig.
Ich liebte ihn über alles.
Ja, für ihn würde ich über Leichen gehen.
Eigentlich wollte ich ihn im Haus behalten, aus Angst ihm könnte etwas passieren.
Doch aus diesem kleinen schwachen Kätzchen war ein regelrechter Wirbelwind geworden.
Dieses zierliche Wesen hatte unglaublich viel Energie, der er umzusetzen wußte.
Der Kater hatte angefangen jedes Möbelstück in seine Einzelteile zu zerlegen.
Dann bekam er Freigang und er konnte seinem Zerstörungswahn draußen freien Lauf lassen.
Ich hatte große Angst um ihn, als er die erste Male nach draußen ging.
Mittlerweile war diese Angst verschwunden.
Der Kater war immer in der Nähe, hatte viele Katzenfreunde die er auch ab und zu mit nach Hause brachte und er selbst, kam immer pünktlich nach Hause.
Katzen müssen so etwas wie eine innere Uhr haben, sie wissen genau wann Sperrstunde ist und vorallem wann es etwas zu fressen gibt.



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Doch letzte Nacht kam Kater nicht nach Hause.
Es war schon nach 10 Uhr und stockdunkel.
Ich war den Garten auf- und abgelaufen, hatte nach ihm gerufen und gepfiffen.
Er kam nicht.
Als etwas jämmerlich zu fiepsen begann, brach in mir schon Panik aus.
Die Nachbarn haben Stacheldraht im Garten, sie mögen keine Katzen.
Schon vor ein paar Jahren hat sich dort ein Kater lebensgefährlich verletzt.


Ich war auf die Straße gerannt.
Ohne Jacke, es war verdammt kalt.
Und ich war gerade erst wieder gesund.
Doch Kater war es nicht, der dort so fiepte.
Es war diese Straßenkatze, die irgendwie zu niemandem gehörte.
Ich rief weiter nach meinem Kater.
Während die Straßenkatze immer in meiner Nähe blieb.
Auch gesellte sich der Kater zu uns, der sich damals so verletzt hatte.
Er war verdammt scheu und hatte Angst vor Menschen, seit damals.
Aber mir vertraute er und er zog ständig mit meinem Kleinen durch die Straßen.
Mein Kater kam und kam nicht.War nirgends aufzufinden.
Ich war sogar halb in eine Baugrube hineingestiegen um zu sehen, ob er vielleicht hineingefallen war.
Keine Spur vom Kater.
Ich rief und rief, lief immer wieder die Straßen ab.
Nichts.





"Suchen sie eine Mietzekatze?", fragte ein Mann, der mit seinem kleinen Hund spazieren war.
"Ja", hatte ich gesagt.
"Mhm", hatte er gemurmelt und war weiter gegangen.





Hunde haben Herrchen, Katzen haben Diener.





Ich war schon seit über einer Stunde unterwegs.
Es war immer noch verdammt kalt, wurde immer später.
Ich wollte meinen Kater zu Hause haben, sofort.
Was wäre wenn ihm was passiert ist?
Tränen liefen über mein Gesicht.
Ich wollte nicht auch noch meinen Kater verlieren.
Mein Ein und Alles !.
Die Tränen klebten kalt auf meinem Gesicht, während ich weiter lief.
Irgendwann spürte ich, dass meine Beine wieder so liefen, als würden sie nicht zu mir gehören.
Ich kannte das Gefühl und wusste sofort, dass es gleich wieder so weit wäre.
Sie würden mich nicht mehr lange tragen.
Ich sackte nur noch auf dem Gehweg zusammen.
Saß dort und weinte.

Kurz vor halb 12, gab ich die Suche auf und ging zurück ins Haus.
Nur wenig später, stand der Kater vor der Tür.

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