Willkommen in meinem Leben




mit ihm rauchen.

Verfasst: 7 Mai 2010


Out of my head.
Out of my heart.
Just an illusion fallin' apart.
Wait for reflection.
Hide of reaction.
Can't cope with this distance
between you and I.

[Max.Radio]


Es war Freitag.
Freitag vor drei Wochen hatte ich zum ersten Mal den Großen mit der Mütze und dem Rucksack beim Rauchen getroffen.
Seitdem ging ich eigentlich Freitags immer mit Gustav, Julius und ein paar anderen Jungs bei der Oberstufe rauchen.
Vanessa nahm ich meist auch mit.

Wir hatten Musikunterricht gehabt und Gustav war erst zum Klassenraum gegangen um seine Tasche los zu werden.
Ich hatte mit Vanessa bei den Musikräumen auf die Jungs gewartet.
Ihr hatte ich den Raucherplatz so verkauft, dass ich wegen dem Großen mit der Mütze und dem Rucksack dort hin wollte.
Ich fand ihn ja schon irgendwie süß.
Aber um ihn ging es mir gar nicht.
Ich hatte auf etwas anderes gehofft.

Und dies traf tatsächlich auch ein.
ER kam.

Er ging durch dem Musikflur an uns vorbei, direkt zum Raucherplatz der Oberstufe.
Vanessa und ich hatten uns danach auch auf den Weg gemacht.
& Vanessa hatte erkannt, worum es mir wirklich gegangen war.

Den Großen mit der Mütze und dem Rucksack trafen wir dort allerdings trotzdem an.
Und auch Gustav und Julius trudelten ein.
Die beiden hatten einen weiteren Jungen aus unserer Klasse dabei.
ich weiß gar nicht wieso, aber diesen hatte ich mal als "Frettchen" beschimpft.
Ich mochte ihn sowieso nicht besonders.

Zwischen Vanessa und Gustav hatte ich leise fallen gelassen, dass ER mir noch eine Kippe schuldete.
Eigentlich war das gar nicht so.
Immerhin hatte ich ihm die Kippe damals am 13 Januar mehr oder weniger freiwillig angeboten.
Der Frettchen-Junge hatte meine Bemerkung leider aufgeschnappt.
Und promt nach IHM gerufen.
Er kam auch tatsächlich her.
Ich hatte neben Gustav gestanden und war hinter seinen breiten Schultern kaum erkennbar.
"Du schuldest Lucy noch 'ne Kippe", hatte der Junge gesagt, den ich mal als Frettchen beschimpft hatte.
In diesem Moment hatte ich ihn viel schlimmer beschimpfen wollen.
Mir entfuhr allerdings nur ein lautes "Halt's Maul jetzt!".

ER hatte sich wieder von unserer kleinen Gruppe abgewandt und war zu ein Gruppe von anderen Rauchern zurückgetreten. Dort stand auch der Große mit der Mütze und dem Rucksack.
Als Gustav. der Rest und ich uns wieder auf den Weg machten, musste wir an dieser Gruppe vorbei.
Ich hatte noch den letzten brennenden Rest meiner Kippe in der Hand.
Ich schnippte sie weg.
Beabsichtigt genau in SEINE Richtung.
Er hatte uns den Kopf zugewandt als wir vorbei gehen wollten.
Wahrscheinlich hatte er meinen Versuch, ihn zu treffen sogar gesehen.


In der zweiten Raucherpause waren Gustav, Vanessa, Frettchen und ich erst alleine am Treffpunkt gewesen.
Den großen mit der Mütze und dem Rucksack hatte ich drinnen auf dem Flur gesehen gehabt.
Er war ja auch kaum zu übersehen.
Allerdings kam er nicht rauchen.
Dafür kam aber ER wieder.
Auch, wenn ER eigentlich gar nicht mehr rauchte.
So wie ich das mitbekommen hatte.

Er hatte sich ein bisschen mit Gustav gekabbelt gehabt.
Und mit Frettchen auch.
Dann kam es irgendwie dazu, dass Vanessa etwas zu ihm sagen wollte.
"Du bist so ....", sie stockte.
"Sag es", hatte ich gesagt, "sag es!".
"Asozial!", entfuhr es Vanessa.

Wir standen in einer Art altem Fahrradständer.
Überdacht.
Dieser Raucherort wurde Bunker genannt.
Ich hatte rausgeschielt und nachgesehen ob noch jemand von der Oberstufe kam.
"Man", hatte ich gemault, "Marius kommt nicht".
Den Großen mit der Mütze und dem Rucksack, hatte ich beim Namen genannt.

Und ER hat mich in diesem Moment, laut Vanessa, ziemlich erschrocken angestarrt.

Mir fiel auf, das mir seine Nähe diesesmal gar nicht so sehr zusetzte.
Nein, es war irgendwie erträglich.

Gustav hatte mir durch die Haare gewuschelt.
So zum Spaß.
Ich wollte mit einer Handbewegung ausholen und ihn kratzen.
Schon letzte Woche hatte ich ihn mit meinen langen Fingernägeln ausversehen so sehr gekratzt, dass er geblutet hatte.
Den tiefen Kratzer sah man heute noch.

Gustav hatte allerdings schon vorsorgend seine Ärmel herunter gezogen, ich versuchte ihn unterm Kinn zu erwischen.
Ich hatte nicht ganz getroffen ihn aber dennoch erwischt.

Kurz darauf nahm er vor mir reiß aus.
Frettchen ging mit ihm.

Zurück waren Vanessa, ER und ich geblieben.
Allerdings nur kurz, ich hatte die zweite Kippe ausgetreten und trat zusammen mit Vanessa aus dem Bunker.
"Armer Gustav", hatte Vanessa gesagt.
"Du weißt was passiert, wenn man nicht nett zu mir ist!", hatte ich laut von mir gegeben.
Denn ER lief ein paar Meter hinter uns.

Warum lief er denn nicht direkt mit uns?
Frettchen stand ein paar Schritte vor uns auf der Straße.
Gustav hatte sich versteckt.
"Komm her du Feigling!", hatte ich gerufen.
Es war alles Spiel & Spaß.
Und mir ging es gut.
Auch wenn ER noch immer hinter mir lief.

Warum traute er sich denn nicht neben mir und Vanessa zu laufen?
Warum war er nicht schon gemeinsam mit Gustav und Frettchen gegangen?

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