Willkommen in meinem Leben




Ohrfeige.

Verfasst: 29 Mai 2010.


Es war vor ungefähr 2 Jahren.
Anfang Sommer 2008.

Fabrice und ich waren damals noch wie Katz und Maus.
Es war wirklich, wirklich schlimm mit uns.
Ständig zickten wir uns an und das, wo wir nur konnten.
Er ging mir so schrecklich auf die Nerven.
Vorallem mit seinem blöden Sport.
Fabrice machte Karate und das tut er auch heute noch.
Er hatte mich immer wieder so damit genervt.
Mir seine 'tollen Tricks' gezeigt.

Das Fabrice und ich uns ständig angifteten war kaum zu übersehen.
Manchmal war es wirklich extrem.
Wir konnten es einfach nicht miteinander aushalten.

Bis der Tag kam, der alles zwischen mir und Fabrice ändern sollte.
Für's Erste zumindest.

Wir hatten gerade Pause gehabt, in der Schule.
Die nächsten Stunden wären Kunstunterricht gewesen.
Ich hatte zusammen mit Vanessa auf dem Flur der Kreativräume gestanden.
Dort standen noch ein paar andere Schüler aus dem Kunstkurs herum.
Fabrice war auch unter ihnen.

An diesem Tag hatte Fabrice es meiner Meinung nach einfach übertrieben.
Er war mir schon wieder den ganzen Tag auf die Nerven gegangen.
Mit seinem blöden Karate.

Ich hatte auf dem Flur gestanden als Fabrice zu mir kam und wieder der Meinung war mich zu belästigen.
Ich hatte ihn ein paar Mal gebebeten mich in Ruhe zu lassen, freundlich.
Doch Fabrice hatte nicht hören wollen.
Genervt hatte ich mich dann an eine Wand gelehnt.
Er fing an leicht gegen eben diese Wand zu Boxen.
Das nervte mich nur noch mehr.

Wieder und wieder hatte ich ihm gesagt, er solle mit dem Mist aufhören.
Doch Fabrice hatte nicht hören wollen.

Dann stand ich wieder mitten auf dem Flur.
Auf dem Flur, auf dem immer noch andere Schüler gestanden hatten.
Damals, war sogar noch Anton bei uns.
Aber das ihn eben dieser Kunstkurs den Kopf kosten würde, wußte ich an diesem Tag noch nicht.

Ich war Fabrice ausgewichen, doch er hatte nicht nachgelassen.

"Jetzt hör endlich auf mit dem Scheiß!", hatte ich ihn ein letztes Mal angebrüllt.
Doch Fabrice hatte danach immer noch nicht nachgelassen.

Er stand direkt vor mir, nicht mal eine Armlänge war Fabrice von mir entfernt gewesen.
Er hatte nicht auf meine freundichen Bitten und nicht auf meine gervten Aufforderungen reagiert.
Und da passierte es fast wie automatisch.

Mit der rechten Hand holte ich aus.
Und traf Fabrice mit voller Wucht und mit der Flachen Hand im Gesicht.
Fabrice wollte ja nicht hören.
Und wer nicht hören will, der muss bekanntlich fühlen.

Ich hatte ihm eine Ohrfeige verpasst.
Ihm Eine geklatscht.

Der Abdruck auf meiner Hand war noch auf seinem blass gewordenem Gesicht zu erkennen gewesen.
Aus dunklen Augen hatte Fabrice mich angesehen.
Für einen Moment hatte es ausgesehen, als würde er anfangen zu weinen.

Auf dem Flur war es bedenklich still geworden.
Alle Schüler die dort gestanden hatten, hatten diese Sezene mitbekommen und schwiegen nun.
Niemand sagte ein Wort.
Und auch ich hatte mir das "heul doch" verknifffen.

Es war die erste Ohrfeige die ich einem Jungen verpasst hatte.
Und dann war es ausgerechnet Fabrice, den ich nun gar nicht leiden konnte.
Zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt.

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