Willkommen in meinem Leben




Dissoziative Identitätsstörung.

Verfasst: 10 April 2010.

Die Dissoziative Identitätsstörung oder Multiple Persönlichkeitsstörung ist eine dissoziative Störung, bei der Wahrnehmung, Erinnerung, und das Erleben der Identität betroffen ist. Sie gilt als die schwerste Form der Dissoziation. Die Patienten bilden zahlreiche unterschiedliche Persönlichkeiten, die abwechselnd die Kontrolle über ihr Verhalten übernehmen. An das Handeln der jeweils „anderen" Personen kann sich der Betroffene entweder nicht – oder nur schemenhaft – erinnern oder er erlebt es als das Handeln einer fremden Person. Folgestörungen sind Depressionen, Angst, psychosomatische Körperbeschwerden, Selbstverletzung, Essstörungen, Suchterkrankungen und Beziehungsprobleme. Die Ursache soll eine posttraumatische Belastungsstörung ( eine verzögerte oder protrahierte Reaktion auf ein belastendes Ereignis oder eine Situation kürzerer oder längerer Dauer, mit außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigem Ausmaß, die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde") sein.

Wikipedia.


"Der Scherbensammler" ein Thriller von Monika Feth handelt von dem Mädchen Mina. Mina ist multiple, hat also eine dissoziative Identitätsstörrung. Sie switcht ständig zwischen ihren zahlreichen Persönlichkeiten hin und her. Manchmal ist sie Clarissa, das kleine Mädchen das ein bisschen stottert. Manchmal ist sie Cleo, die Kämpferin. Manchmal Marius, der Coole. Und manchmal ist Mina einfach Mina. Aber wie kann man schon sagen, wer man wirklich ist, wenn man so viele Identitäten hat?. Es geht keinesfalls um Borderline oder Schizophrenie, auch wenn manche Symptome gleich scheinen.

In dem Buch heißt es, Mina spaltet diese Persönlichkeiten ab, damit sie selbst kaum von traumatischen Erlebnissen erfährt, die sie erlebt oder erlebt hat. Das dient ihrem Schutz. Es ist völlig egal, in welchem Alter sich die Persönlichkeiten befinden. Sie können jünger sein oder älter. Mina selbst ist noch relativ jung. Auch ob die Persönlichkeiten die Mina bildet männlich oder weiblich sind, spielt keine Rolle. Jede von Minas Persönlichkeiten macht sich anders bemerkbar, ihre Gesichtszüge und ihre Haltung, sogar ihre Stimme verändert sich je nach Identität.

Nach dem ich dieses Buch von Monika Feth gelesen habe, habe ich angefangen zu recherchieren. Die multiple Persönlichkeitsstörrung hat mein Interesse volkommen geweckt.
Und so manches mal, habe ich mich gefragt ob ich zu den Betroffenen zähle. Habe ich selbst eine Dissoziative Identitätsstörung? Oder zumindest einen Hang dazu ?.
Vielleicht bin ich auch 'ganz normal' , leide nur unter Stimmungsschwankungen und verstelle mich eben von Situation zu Situation.

Doch der Gedanke lässt mich irgendwie nicht los. Ich wäge die verschiedenen Dinge immer wieder neu ab. Aber zu einem Ergebniss komme ich nicht. Allerdings ist meine Vermutung in den letzten Tagen immer mehr ins Licht gerückt worden und verschwindet nicht wieder in den Schatten aus dem sie gekommen ist.

Das simpelste Beispiel für einen "Identitätswechsel" wäre mein Verhalten gegenüber Juliane. Vor elf Jahren hatte ich Juliane im Sommerurlaub kennengelernt und dort in den folgenden Jahren immer wieder angetroffen. Wir waren noch Kinder. Irgendwann liefen unsere Urlaube aneinander vorbei und wir besuchten uns dann jeweils für eine Woche zu Hause, das machen wir mittlerweile auch schon seit Jahren. Als ich Juliane kennen lernte, waren wir wie erwähnt, noch Kinder. Heute, könnte man sagen, sind wir junge Erwachsene. Ich liebe Juliane als Freundin sehr, auch wenn ich sie nur wenige Wochen im Jahr sehen kann. Allerdings telefonieren wir häufig. Ich kann aber getrost behaupten, dass Juliane mich gar nicht richtig kennt. Sie weiß zwar von einigen Kriesen der letzten drei Jahre, doch das Schlimmste habe ich ihr immer vorenthalten. Ich verschweige es ihr, um mich selbst zu schützen. Denn nur wenn sie unwissend bleibt, kann ich bei ihr sein, wie ich bei ihr bin. Unbeschwert, fröhlich, problemlos. Voller guter Laune eben. Doch eigentlich bin ich ein Mensch mit Problemen. Mit großen sogar. Nur bei Juliane nicht. Zählt das etwa als Persönlichkeitswechsel? Manchmal, bin ich mir da nicht so sicher.

Dann gäbe es da noch die etwas frischeren Tatsachen. In den letzten zwei Wochen, hatte ich das Gefühl, mir ein neues Verhalten aufgebaut zu haben. Lustig, frech, nicht auf den Mund gefallen. Ich hatte geglaubt, ich könnte alles andere überspielen und mich nicht mehr unterkriegen lassen. Manchmal schimmert dieses Gefühl auch durch. Ich bin dann besonders Ehrgeizig und voller Energie und Tatendrang. Ich lasse mir dann nichts sagen. Ähnlich ist es, wenn Mina zu Cleo wechselt. Ich würde meine 'Persönlichkeit' allerdings Blair nennen. Denn der Name Blair steht für mich, für Ehrgeiz, Einfallsreichtum eben für eine Kämpferin.

Wenn dies tatsächlich eine Persönlichkeit sein sollte, dann gibt es noch eine weitere. Lucy. Und diese ist gerade häufig am Zug. Es ist schwierig für mich, das Leben. Manchmal gar unerträglich. Ich nehme mir alles zu Herzen, verliere oft meinen Weg aus den Augen. Bin traurig, depressiv. Weine manchmal stundenlang oder sitze einfach nur da und lasse die Zeit verstreichen.

Vielleicht werde ich auch manchmal wieder zum Kind. Wenn ich mir jemanden Wünsche der mich trösten kann und dann einfach den alten Hund auf den Arm nehme, damit ich sein Fell spüre. Damit ich einfach etwas im Arm habe und nicht "alleine" bin.

Im Betracht auf 'ihn' sind die Meinungen meinerseits sogar auch geteilt. Manchmal sehne ich mich einfach nach ihm, möchte ihn so gerne wieder haben oder die Zeit zurück drehen können. Im nächsten Moment wiedert er mich einfach nur an. Und der bloße Gedanke an das was wir hatten und getan haben ruft einen Ekel in mir aus.
Wie kann das sein?

Wenn ich mir dann die Folgen einer solchen Störung ansehe, wird der Gedanke, dass ich selbst darunter leiden könnte, nur noch enger. Bei Beziehungsproblemen angefangen, dies könnte sich auch auf Freundschaften beziehen. Manchmal kann ich einfach keine Freundin sein, manchmal wende ich mich auch einfach von Menschen ab, die viel Bezug zu mir haben und die ich eigentlich selbst gerne habe. Ein weiterer Punkt sind Depressionen. Ohne große Umschweife sind diese vorhanden. Auch Angst. Angst etwas falsch zu machen, Angst vor irgendwelchen Dingen und Zukunftsängste. Eine wirkliche Suchterkrankung liegt nicht unbedingt vor, wenn man davon absieht, dass ich rauche. Ein selbstverletztendes Verhalten weise ich allerdings auf und auch habe ich so etwas wie eine Esstörrung entwickelt. Die Folgen wären also auch vollzählig.

Die Ursachen sind mir nicht ganz genau klar, bei einer Dissoziativen Identitätsstörung soll oft Kindesmisshandlung der Auslöser für eine solche Krankheit sein. Als Kind, bin ich ab und zu von meiner Mutter geschlagen worden, auch heute noch manchmal. Mein Vater war immer sehr streng zu mir und er brüllt häufig rum, was ich manchmal kaum aushalte. Durch die Schläge, die ich von meiner Mutter bekam und den Streit den wir oft hatten, hatte ich schon einige Anfälle. Fast so etwas wie Nervenzusammenbrüche. Ich hatte geweint, gezittert, geschrien. Manchmal um mich geschlagen, hyperventilliert und bin weg gesackt. Einfach so. Normal finde ich das nicht mehr. Als mein geliebtes Haustier starb, als es gerade anfing mit mir Berg ab zu gehen, habe ich dies auch bis heute nicht ganz verkraftet. Als dann der Junge sitzenblieb, mit dem ich so viel Streit hatte und in den ich doch eigentlich so sehr verliebt war, ich rede von Anton, war ich in der Schule auch beinahe zusammengebrochen. Hatte heulend auf dem Flur gekauert und konnte mich kaum beruhigen. Ein solcher Zustand, hatte sich über Tage hingezogen. Stunden- und nächtelang hatte ich geweint, geschluchzt und kaum mehr Luft bekommen. Mein bester Freund hatte sich das Leben genommen und ich hatte kaum einen, mit dem ich wirklich darüber sprechen konnte. Wieder war mir etwas genommen worden, was mir unendlich wichtig gewesen war.
Große Angst, hatte ich immer vor der Polizei gehabt, obwohl ich nie etwas mit diesen Leuten zu tun hatte. Bis ich einmal einen Fehler gemacht habe. Die Vernehmung, die Gerichtsverhandlung, all das hatte ich auch irgendwie verdrängen müssen. Monatelang konnte ich keine Sendungen im Fernsehen sehen, die mit Anwälten, Richtern oder Polizisten zu tun hatten. Die Sozialstunden im Altenheim hatten auch einiges mit sich getragen. Wochenlang kam ich darüber nicht hinweg, war schon nach dem ersten Abend dort beinahe erneut zusammengebrochen.


Traumatisierende Auslöser gab es genügend. Häufige Folgen fallen auch auf mich zurück und etwas ähnliches wie einen Personenwechsel weise auch ich auf.


Sollte ich tatsächlich multiple sein?.

1 Kommentar:

  1. Sie sie dir an
    die beiden im Spiegel
    die eine

    wie sie sich abstoßen
    wie sie sich anziehen

    die angst in den augen der verlorenen
    der außdruck von stärke im gesicht der lebenden

    sieh sie dir an
    ganz genau
    ich sage dir: sie sind eins
    ende und anfang einer persönlichkeit
    einer einzigen persönlichkeit
    die eine kann nicht ohne die andere
    siehst du die liebe?
    siehst du wie die eine die andere auffängt?
    immer kurz bevor sie fällt?
    siehs dir an und begreif:
    du hast mut
    du bist stark
    trotz allem

    ich bitte dich, such dir hilfe. nicht bei den menschen die dir weh tun. such die art von hilfe die du verdienst, sie ist da, in welcher form auch immer. bei wem auch immer. ich weiß, du wirst sie finden!

    AntwortenLöschen