Willkommen in meinem Leben




Leistungsdruck.

Verfasst: 7 April 2010.


Ich hatte eine 4 mit nach Hause gebracht.
in Mathe.
18 von 32 Punkten.
Das war doch noch über der Hälfte.

Meine "Mutter" hatte gedacht, ich hätte mir einen Scherz erlaubt.
Aber es war wirklich eine 4.

2.
2.
1.
4!.

Dabei galt das Defizit in Mathe doch eigentlich als überwunden.
Ich war nicht doof, ich konnte das.
Es war nicht so, das ich alles nicht verstand.
Manchmal bekam ich es nur nicht angewendet.

"Mutter" war sauer, dass konnte ich ihr ansehen.
Allein schon, als ich ihr Gesicht sah, hätten mir die Tränen kommen können.
Dieser verdammte Leistungsdruck!.
"Woher soll ich jetzt Nachhilfe für dich bekommen?", mauelte sie.

Katrin hatte mir immer geholfen in Mathe.
Sie hatte nach meinem 'Mathe-Absturz' alles wieder aufgebaut.
Doch Katrin war wieder in Kiel.
Sie hatte gesagt, ich würde es auch ohne sie schaffen.
Ganz locker, nach den guten Noten.

Als Katrin da war, war Mathe wie früher.
Ich hatte Mathe einmal geliebt, ab und zu auch gehasst.
Aber mehr geliebt.
Es hatte mir Spaß gemacht.
Ich schrieb nur 1er und 2er.
Regte mich schon über eine lausige 3 auf!.
Dieses Notenbild hatte meiner Mutter besser gefallen.
Das hielt sie mir auch öfter vor.

Das Matheproblem begann im Spätsommer 2008.
Anton war nicht mehr da.
Sitzengeblieben.
Ich weiß noch, wie wir beide eine 1 in Mathe geschrieben haben.
Für diese Arbeit hatte ich ihm meinen Stift geliehen, seiner war kaputt.
Wie immer.
Danach hatte er bei Arbeiten meist um diesen Stift gebettelt, um wieder eine gute Note zu schreiben.
Trotzdem war es eine 5 in Mathe, die ihm die Versetzung nahm.

Das Anton aus der Klasse war, hatte ich lange Zeit nicht realisieren können.
Mir fehlten seine blöden Sprüche und diese Kommentare, die nur von ihm hatten kommen können.
Da war diese Stille, die dort sonst nie war.

Dazu kam die Sache mit Lynn.
Den besten Freund zu verlieren, ist keine Sache die man mal eben so weg steckt.
Der Ärger mit der Polizei und die Arbeit im Altenheim, zogen zusätzlich an meinen Nerven.

Es war mir alles zu viel gewesen.
Erst seitdem, war ich in Mathe so abgerutscht.

Vielleicht war diese 4 jetzt auch nur ein Versehen.
Ich mein, ich kann es doch.
Das hat Katrin auch gesagt!.
Katrin hat nie viel gemacht, mir nur Aufgaben geben und mich rechnen lassen.
Es ging doch alles wunderbar.

Meine Mutter sagte, sie würde unter Stress stehen und deswegen so maulig gucken.
Ich hatte sie tatsächlich darauf angesprochen.

"Was glaubst du eigentlich unter was für einem Stress ich stehe !? Wenn du so eine Fresse ziehst! Verdammter Leistungsdruck!".

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