Willkommen in meinem Leben




Er. ♥ [3]

Verfasst: 20 - 29 Januar 2010

Er könnte sich eine Beziehung mit mir vorstellen.
Das hatte er vor Tagen schon gesagt.
Und jetzt.
Jetzt war ich seine Beziehung.
Und er meine.

Er stand vor mir.
Ich zitterte ein wenig.
Ich dachte jetzt würde es passieren
Ich beobachtete aufmerksam jede seiner Bewegungen.
Ich wollte nichts falsch machen.
Keinen Fehler.
Es durfte einfach kein Fehler mehr passieren.
Nein, dass durfte es nicht.

Es passierte nicht.
Nicht in diesem Moment.
Und ich dachte mir, es wäre nicht schlimm wenn es doch nicht passiert.
Allerdings hatte er doch gesagt, es solle bis zum heutigen Abend passiert sein.
Hätte ich ihm das sagen sollen ?.
Irgendwie wollte ich es, aber dann hatte ich Angst vor dem was passiert.
Das es passiert.
Ich lies es und lächelte.

Wir leifen durch den ganzen Ort.
Es lag Schnee.
Teilweise waren die Straßen vereist.
Es war schon dunkel.
Mir war kalt.
Als er mir seine Jacke anbot, lehnte ich sie jedoch ab.
Auch wenn das eigentlich doof war.
Das tut man doch nicht!.
Aber woher hätte ich in diesen Stunden schon wissen sollen was ich tue ?

Wir waren sehr lange spazieren.
"Ich muss dich hier gleich wohl stehen lassen", sagte ich.
Schön doof.
Irgendwie aber auch nicht.
Ich hatte ihm gesagt, das ich ihn noch nicht mit nach Hause nehmen könnte.
Meine Erziehungsberechtigte, wusste bisher nichts von ihm.
Und sie sollte nie von ihm erfahren ...

Mein Handy klingelte.
Meine Mutter.
Perfekt.
Wir standen nur 20 Meter vor unserem Haus.
"Wo steckst du?", fragte sie.
"Ich bin fast zu Hause", sagte ich und legte auf.
"Deine Mutter?", fragte er mit seiner schönen Stimme.
Ich nickte.
"Dann musst du jetzt wohl los".
Wieder nickte ich.

Wir verabschiedeten uns.
Es war nicht passiert.
Er hatte mich nicht geküsst.
Ich war ein bisschen enttäuscht.
Ich war ein bisschen erleichtert.

Ich wand mich ab.
Dann umfasste er schnell mit seiner Hand meinen Arm.
Und zog mich mit einer schnellen Bewegung dicht zu sich heran.
Ja, wie im Film.
Und dann passierte es doch.
Er küsste mich.
Er hatte so unbeschreiblich weiche Lippen.
"Ich liebe dich", sagte ich.
Ich hatte es noch nie wirklich zu jemandem gesagt.
"Ich dich auch".

Dann ging ich wirklich.
Ich wäre nicht gegangen, wenn ich gewusst hätte was in den nächsten 48 Stunden passieren würde.
Ich hätte mich niemals mehr aus seinen Armen gewunden.
Ich hätte die Zeit angehalten.
Wenn es nur irgendwie möglich gewesen wäre.

Der Abend verlief relativ ruhig.
Mit ein oder zwei Flaschen Sekt verbrachte ich ihn bei unseren Nachbarn.
Ich schrieb die ganze Zeit mit ihm Sms.
Wieder schreib er, er würde mich lieben.
Ich hätte ein bisschen geschockt ausgehen, schrieb er auch.
An diesem Abend stand ich völlig neben mir.
"Bist du müde?", fragte meine Nachbarin, "oder hast du zu viel mit deinem Freund rumgeknutscht, dass du so fertig bist?".
Freund?
Rumgeknutscht?
Nein, sie konnte uns nicht gesehen haben.
Aber, er war mein Freund.
Ich hatte jetzt einen Freund.
Und wir hatten uns geküsst.

An diesem Abend passierte noch etwas, ich bekam die letzte Gute-Nacht-Ich-Liebe-Dich-Sms von ihm.
Allgemein, die wohl letzte SMS.

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