Willkommen in meinem Leben




Er. ♥ [7]

Verfasst: 20 - 29 Januar 2010

Ich war darauf konzentriert nicht los zu heulen.
Und ich musste irgendwie dieses Zittern in den Griff bekommen.

„Ach Lucy“, Julius erhob sich seufzend von der Heizung und trat vor mich.
Er sah mich an.
Julius ist so eine Mischung zwischen einem Rocker, einem Metaler und einem Punker.
Schwer zu beschreiben & eigentlich ist er ganz hübsch.
Aber das tut nicht zur Sache.

„Er ist ein Arschloch“, sagte Julius, „vergiss ihn“.
„Ich weiß, dass er ein Arsch ist“, japste ich.
„Seit wann?“, fragte Julius.
„Von Anfang an“.
„Aber dann ist er doch kein potentieller Freund!“, argumentierte Julius.
„Potentiell?“, wiederholte ich. „Hätte er nicht tun und nicht sagen sollen was er getan und gesagt hat“.
„Hm“, machte Julius.
Er blieb stumm als Gustav zu uns trat.
Dieser wollte mir die Hand geben, zur Begrüßung.
Ich sah nur betreten zu Boden.

Vom Unterricht bekam ich auch nichts mit und ich war froh an diesem Tag nur zwei Stunden zu haben.

Zu Hause schüttete ich als erstes ein Bier runter. Auf leeren Magen und ein paar Zigaretten.
Nicht gut, ich weiß.
Aber ich habe mich in der ganzen Zeit nicht einmal selbst verletzt.
Nicht mal in den folgenden Tagen, als ich mehrere Phasen zu durchleben begann.

Von ihm wusste ich, dass er es selbst schon ein oder zweimal gemacht hatte.
Er hatte es gesagt als wir spazieren waren.
Am 15 Januar.
Er meinte er könnte das nicht ab und er fände es „assi“.
Von mir habe ich nichts erzählt, wahrscheinlich wird er auch nie davon erfahren.


Ich konnte nicht einmal mehr weinen.
Es ging nicht mehr.

Dann kam die Phase der Hoffnung oder Schuld oder was weiß ich.

Was hat Dich so zerrissen,
was hat Dich so verletzt,
was hat Dich
und Dein Leben
und Dein Herz so zerfetzt?

[Juli]

Ja, zu der Zeit hätte ich ihn wohl zurück genommen.
Nur um bei ihm sein zu können hätte ich mir alles gefallen lassen.
Ich glaubte, dass er sich vielleicht doch ändern könnte …

Lukas Hilbert - „Kommt meine Liebe nicht bei Dir an ?“ , ein Lied was alles wirklich sehr schön beschreibt…

(siehe: Kommt meine Liebe nicht an? )


Ich hatte ihn eine Woche nicht gesehen, nach dem Schluss war.
Dann lies es sich in der Schule nicht vermeiden.

Kara, Vanessa und ich hätten eigentlich auf dem Außengelände Unterricht gehabt, doch die Gebäudetüren waren noch geschlossen und es war bitterkalt. Wir stellten uns ins Hauptgebäude und leider genau zu der Gruppe bei der auch er stand. Als ich ihn sah tat mein Herz kurz weh. Dann drehte ich mich so, dass ich ihn nicht hab sehen müssen.
Im Kurs-Unterricht wurde ich sogar darauf angesprochen, ob ich mit ihm zusammen gewesen sei.
Schrecklich !.

Gleich am nächsten Tag, wieder hatten wir spät Schule und ich kam erst an als die Pause schon angefangen hatte, saß er vor unserem Klassenraum. Ich saß ihm genau gegenüber, auf unserer Heizung neben einer Freundin. Ich beachtete ihn kaum, aber wahrscheinlich verhielt ich mich wieder auffällig.

Auch begegnete ich ihm an diesem Tag ein zweites Mal. Er lief genau an mir vorbei. Später rempelte ihn Kara auch noch mit voller Absicht an.

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