Willkommen in meinem Leben




Die Sache Taschenmesser.

Verfasst: 29. März 2010.

2 Jahre ist es fast her.
31 März - 4 April 2008.


BK war immer noch krank.
Anton hatte gewusst, dass es mir deswegen schlecht ging.
Wir kamen gerade gut miteinander aus.
Ja, ich hatte Hoffnung gehabt.

In diesen fünf Tagen fuhren wir mit der Schule in den Wald.
Projektwoche.
Ähnlich, wie eine Klassenfahrt.

Zwischen den Arbeiten im Wald, sollten wir viel Freizeit haben.
Ich wollte sie nutzen, mit Anton reden.
Sagen, dass ich das so nicht mehr will.
Mit dem ewigen Streit.

Doch schon am Dienstag, den zweiten Abend, hatte es heftig zwischen uns gekracht.
Danach, hatte ich alleine in dem Zimmer gesessen, dass ich mir mit Vanessa und einem anderen Mädchen geteilt hatte.
Ich hatte stumm auf der Fensterbank gesessen und hinaus gestarrt.
Geweint.

Ich hatte viel mit Lynn telefoniert.
Langsam, bekam er einen richtigen Hass auf Anton.
Er wollte nicht, dass ich wegen diesem Jungen so litt.
Er war ein wirklich toller Freund.

Der Mittwoch war relativ ruhig verlaufen, eigentlich.
Zumindest, zuerst.
Wie der Zufall manchmal so spielt ...

Ich wollte etwas aufschneiden, irgendwelche Kekse.
Ich weiß es nicht mehr.
Doch ich fand nirgends eine Schere.
Jens hatte ein Taschenmesser, dass wusste ich.
Ich fing ihn gerade noch ab, er wollte raus in die Stadt.
Die Freizeit sinnvoll nutzen.
Er lieh mir sein Messer und sagte, ich solle es nicht kaputt machen.
Es würde dauern, bis er wieder käme, dann könnte ich es ihm zurück geben.
So landete das Taschenmesser in meiner Hosentasche.

Gegen Abend kam es wieder zum Streit.
Zwischen mir und Anton.
Ich wollte doch wirklich nur mit ihm reden.
Wir fetzten uns so schrecklich.
Er tat mir so weh.
Es tat so weh!.
Das Taschenmesser hatte ich aus meiner Hose gezogen, unbewusst.
Nervös hatte ich daran herum genestelt.
schnapp. auf. schnapp. zu. schnapp auf.
Mir standen die Tränen schon in den Augen.
Doch Antons Augen übersahen diese.
Wie immer.
Das Taschenmesser hingegen, erregte seine Aufmerksamkeit.
"Uh", sagte er verächtlich, fast spöttisch.
"Stech mich doch ab".
Er drehte mir den Rücken zu und hob die Hände.
"Das könnte ich nie", jammerte ich.

Warum benahm er sich so?
Warum war schon wieder alles eskaliert?

Er drehte sich mir wieder zu.
Verschränkte die Arme vor der Brust.
Dieses gewohnte Körperhaltung, wenn er mit mir sprach.
Mit mir stritt.
Ich weiß noch heute, welches T-Shirt er an diesem Abend trug.

"Dann ritz dich doch!", warf er mir an den Kopf.
Ich schwieg, sah ihn nur an.
"Los, bring dich doch um".
Es tat so weh.
"Weißt du was?", brachte ich hervor.
"Ich würds machen, wenn nicht die ganze Klasse hier wäre!".

Wir waren alleine auf dem Flur.
Dort war keine Menschenseele.
Wir stritten so laut, warum hörte uns keiner?

Meine Zimmer Tür, stand einen Spalt breit offen.
"Euer Zimmer ist leer", stellte Anton fest.
"Geh rein, tu's. Ich pass schon auf das keiner kommt".

Wie konnte ich ihn in diesem Moment nur immer noch so sehr lieben?
wie ?!.

Doch es kam jemand, ich steckte das Messer weg.
Ich weiß nicht mehr wer es war, aber Anton lies mich stehen.
Ich ging ins Zimmer.
Die Tränen ließen nicht mehr auf sich warten.
Wo war mein Handy?

Ich löschte die zahlreichen SMS von Leoni.
Nicht eine hatte ich gelesen.
Sie war doch Schuld an allem.

Schluchzend wählte ich Marie's Nummer.
Sie ging ran.
Ich konnte kaum sprechen, vor Tränen.
Sie beruhigte mich soweit, dass ich wenigstens das Schluchzen in den Griff bekam.
Die Tränen liefen stumm und leise weiter über mein Gesicht.
Ich war so froh, Marie in diesem Moment zu haben.
Ich vertraute ihr und ich mochte sie.

Der Emfpang wurde auf dem kleinen Zimmer schlechter.
Ich musste auf den Flur hinaus.
Er war wieder leer.
Ich stellte mich an die große Tür des Ganges.
Bald musste ich das Gespräch beenden.
Es wurde zu teuer.
Bevor ich es tun konnte, stand Isa vor mir.
Zusammen mit Anni.
Sie hatten mich weinen gesehen.
Ich legte auf, wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.

Anni umarmte mich sofort.
Isa tat es ihr gleich.
Isa wusste ein bisschen von der Sache zwischen mir und Anton.
Aber nicht viel.
"Hat dich jemand geärgert?", fragte Anni.
Ich schüttelte den Kopf.
"Jemand von den Jungs?", fragte Anni weiter.
Bevor ich Regung zeigen konnte brüllte sie: "Anton!".
Wieso sie ausgerechnet nach ihm brüllte, weiß ich bis heute nicht.

Anton öffnete nur kurz die Tür seines Zimmers, sah uns an und schloss die Tür wieder.

Manchmal habe ich es echt bereut.
Bereut, dass Messer nicht vor Antons Augen angesetzt und durchgezogen zu haben.
Klar, Jens Messer war scharf. Aber ausgereicht hätte es sicher nicht.
Aber, ich hätte Anton einen ganz schönen Schrecken einjagen können.
Vielleicht, hätte es ihn auch kalt gelassen.
Er wollte es doch !.
Seine Reaktion wäre es doch wert gewesen, oder nicht?
Auch, wenn ich aufgeflogen wäre.
Denn dann, hätte Anton garantiert alles erzählt, was er über mich wusste.

Einmal, habe ich Anton es sogar gesagt.
Ich habe gesagt, ich würde es bereuen es nicht getan zu haben.
Ich hätte gerne seinen Blick sehen wollen.

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